Dem Brandenburger Tor zum Greifen nah - das "Grüne Band" fest im Visier: Am 12. November endete die Deutschlandtour des "Grünen Bandes" 2008 in Berlin Mitte. In der Dresdner Bank im Eugen-Gutmann-Haus am Pariser Platz wurden ab 17.30 Uhr die letzten Gewinner gekürt.
Was für ein Tag: Die Sonne hatte noch einmal die Berliner Herbstluft aufgewärmt, das zum Greifen nahe Brandenburger Tor und der Pariser Platz zum Flanieren eingeladen. Doch die rund 250 Gäste, die in den späten Nachmittagsstunden ins Eugen-Gutmann-Haus, Sitz der Dresdner Bank in Berlin, nach und nach eintrudelten, hatten an keine Augen für die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Ihr Interesse galt vielmehr der Verleihung zehn weiterer „Grünen Bänder“ im Rahmen der diesjährigen Prämierungstour durch Deutschland, die DOSB und Dresdner Bank in Berlin zum Abschluss brachten.
Die letzten sieben von insgesamt 50 Auszeichnungen für vorbildliche Talentförderung sowie die im Rahmen des Wettbewerbes „Das Grüne Band“ erstmals ausgelobten drei Sonderpreise für besonders gelungene Dopingprävention standen im Mittelpunkt der sechsten und abschließenden Gala ihrer Art.
Je 5.000 Euro Prämie konnten die zehn nach Berlin geladenen Gewinner in Form eines überdimensionalen Schecks neben der gläsernen Trophäe in Empfang nehmen. Die Barmer Billard Freunde waren dabei schon zum zweiten Mal im Rahmen der Tour zu Gast beim "Grünen Band": Sie hatten mit ihren Konzepten sowohl im Nachwuchsförderungswettbewerb als auch beim Kampf gegen Doping überzeugt und wurden folglich zweimal ausgezeichnet. Die ersten 5000 Euro hatte es im September bei der Auftaktveranstaltung in Düsseldorf gegeben. Ihren zweiten Scheck erhielten die Wuppertaler nun am Mittwoch in der Hauptstadt.
Die prämierten Vereine, die in Berlin auf die Bühne gebeten wurden, waren: Die SG Spandau/Füchse Berlin (Handball), der SC Neubrandenburg (Kanusport), die SG Bergmann-Borsig (Bogenschießen), das Juniorteam der Eisbären Berlin (Eishockey), die DLRG Luckenwalde, der Berliner TSC (Wasserspringen) und der TC Potsdam (Tauchsport; allesamt für ihre Nachwuchsförderung) sowie das Radsport Team Lübeck, die Schwimm- und Sportfreunde Bonn und die Barmer Billard Freunde (für ihre Dopingprävention). Die entsprechenden Siegerportrait-Texte sind bereits online gegangen.
Etwas Glamour und viel Kompetenz - das war das Motto des Abends: Als Laudatoren fanden abwechselnd die vollständig anwesenden Mitglieder der Jury gebührende Worte für die Sieger.
Eben diese Jury hatte sich erst in diesem Jahr neu und hochkarätig zusammensetzt und stand in Berlin erstmals gemeinsam im Rampenlicht: DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper („Hier in Berlin endet eine beeindruckende Serie von Preisverleihungen – wir bekommen heute gar einen Vorgeschmack auf Weihnachten“), Dr. Dietrich Gerber, stellv. Vorsitzender des DOSB-Präsidialausschusses Leistungssport („Der Wettbewerb war oft hart und die Entscheidungen knapp – auf hohem Niveau. Das ist eine gute Entwicklung“), sowie Michael Wedell, Leiter Corporate Affairs der Dresdner Bank („22 Jahre sprechen für die Nachhaltigkeit und den Glauben an die Botschaft der Aktion seitens unseres Hauses“) bildeten den Jury-Kern. Dr. Vesper hatte zudem zusammen mit Dresdner Bank-Vorstandsmitglied Franz Herrlein die Gala eröffnet.
Für die Prämierung der Doping-Prävention und das Infotainment auf der Bühne wurden das Funktionärsquartett und Moderator Frank Schneller verstärkt durch die drei weiteren Jury-Mitglieder: den zweimaligen Ironman Normann Stadler („Viele saubere Athletinnen und Athleten leiden unter dem Generalverdacht“), die amtierende Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann („Leistung sollte Spaß machen“) und die ehemalige Olympiastarterin Sylvia Schenk, heute Rechtsanwältin und Vorsitzende von Transparency International Deutschland („Man muss bei der Basis mit der Aufklärung anfangen, Doping fällt nicht vom Himmel“).
Sie alle zeigten in ihren Ansprachen und den einführenden Interviews auf der Bühne einmal mehr äußerst authentisch hohe Identifikation mit ihrer Aufgabe und der Kampagne. Moderator Frank Schneller, auch schon bei der Jury-Sitzung im Juni in Berlin dabei, bezeichnete allesamt sogar als "Überzeugungstäter im positiven Sinne".
Vor allem die Integration des Themas Dopingprävention war dem Gremium wichtig: „Diese drei Sonderpreise“, so Dr. Vesper, „sind ein ganz wichtiges Signal zum richtigen Zeitpunkt. Talentförderung und Dopingbekämpfung kann man heutzutage nur noch im Zusammenhang betrachten“.
Olympiasiegerin Britta Heidemann, der Michael Vesper als Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft in Peking aus unmittelbarer Nähe die Daumen gedrückt und zugejubelt hatte, verwies darauf, dass sie selbst als Nachwuchssportlerin den Preis im Jahr 2000 in den Händen gehalten hatte und nicht zuletzt dank dieser zusätzlichen Unterstützung „nun heute hier mit der Goldmedaille auftreten kann“. Sie sei für die Jury auch tätig, „um etwas zurück- bzw. weitergeben zu können“.
Dass sich das "Grüne Band" sinnbildlich zu einem Kreis schließen kann, bewies jedoch nicht nur Britta Heidemannn. Auch der Showact gegen Ende der Gala passte zu dieser Botschaft: Kurz vor der Eröffnung des Buffets legte das jüngste Weltmeisterpaar im Profitanzen aller Zeiten noch eine flotte Sohle aufs Parkett: Sergej Diemke und Katerina Timafeeva aus Berlin begeisterten mit ihrer Vorführung das Publikum und sorgten für ein schwungvolles Finale der diesjährigen Deutschlandtour. Ihr Verein: Ein vormaliger Gewinner des "Grünen Bandes", der SC Siemensstadt.
Als sich alle Gewinner zum großen Gruppenfoto noch einmal gemeinsam auf der Bühne versammelten und in den Fokus der Fotografen rückten, war draußen in der Berliner Nacht das Brandenburger Tor längst angestrahlt. Dieser Tag hatte es in der Tat in sich. Die Atmosphäre stimmte und das Ambiente war dem Anlass gebührend. Vor allem - bei aller Begeisterung für die beeindruckenden Monumente in Berlin Mitte – in der herrlichen Empfangshalle der Dresdner Bank im Eugen-Gutmann-Haus, Rotunde genannt. Der 12. November - eine runde Sache!