Grüne und SPD fordern erneut ein Anti-Doping-Gesetz

 

Die Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen sich erneut für ein Anti-Doping-Gesetz stark machen. Im Sportausschuss des Deutschen Bundestages

haben die beiden Koalitionsfraktionen bei den Gegenstimmen von CDU/CSU einen Antrag verabschiedet, mit dem die Bundesregierung zur Erarbeitung eines entsprechenden Gesetzes-Vorhaben aufgefordert wird. Dieser Antrag geht nun in den Bundestag. Dort wird es aller Voraussicht nach eine Debatte und eine anschließende Abstimmung geben. Aus der Sicht des sportpolitischen Grünen-Sprechers Winfried Hermann soll Doping künftig nicht nur im Hochleistungssport strafbar sein.

Schon in der letzten Legislaturperiode war ein ähnlicher Beschluss durch den Bundestag entstanden. Allerdings liegt die Federführung für dieses Gesetz beim Bundesinnenministerium, und Innenminister Otto Schily hält eine gesetzliche Regelung nicht für erforderlich. Er führt verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Kriminalisierung des Dopings an. Zuletzt hatte der SPD-Minister seine ablehnende Haltung bei der Welt-Anti-Doping-Konferenz in Kopenhagen unterstrichen. Auch der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), Manfred von Richthofen, hält ein Eingreifen des Staates für überflüssig. Er ist der Ansicht, dass der Sport dieses Problem mit eigenen Mitteln bekämpfen kann.

Dagegen setzen sich etliche Parlamentarier gerade zur Unterstützung der Sportverbände für eine gesetzliche Regelung ein. Zudem soll damit nach der Aussage von Winfried Hermann die in Kopenhagen beschlossene Welt-Anti-Doping-Konvention in Deutschland umgesetzt werden. Mit dem Gesetz sollen die bisherigen Möglichkeiten durch das Arzneimittel-Betäubungsgesetz erweitert, die Sanktionen gegen Sportler vereinheitlicht und das Kontrollwesen auf ein gesetzliches Fundament gestellt werden.