Grundstücksfragen keine akute Gefahr für München 2018

IOC-Präsident Jaques Rogge sieht in den noch ungeklärten Grundstücksfragen in Garmisch-Partenkirchen keine akute Gefahr für Münchens Olympia-Bewerbung 2018.

Jaques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Copyright: picture-alliance
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Man kenne das auch von anderen Kandidaturen sagte Rogge im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk am Rande der Sportschützen-Weltmeisterschaft in München. "Es bleibt noch ein Jahr, um Lösungen zu finden. Ich bin sicher, dass am Ende die breite Bevölkerung die Kandidatur unterstützen wird".

Eine indirekte Absage erteilte Rogge der Einbeziehung von Ruhpolding, Inzell oder gar Oberstdorf in die Bewerbung München: "Olympia ist ein globales Festival des Sports, bei dem die Sportler möglichst in einem Olympischen Dorf zusammen leben. Es sind halt nicht eine Vielzahl verschiedener Weltmeisterschaften nebeneinander."

Rogge bestätigte, dass sein deutscher Vizepräsident Thomas Bach "von allen Seiten als ein möglicher Nachfolger für mich angesehen wird". Das Rennen um die Ausrichtung der Spiele 2018 habe aber keinen Einfluss auf die 2013 anstehende Wahl: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun." Es handele sich um zwei völlig unabhängige Entscheidungen: "Und die IOC-Mitglieder denken genauso wie ich."

Bisher hätten nur elf Länder Winterspiele, aber mehr als 20 Länder Sommerspiele ausgerichtet. Den Vorschlag von Kult-Bergsteiger Reinhold Messner, die Winterspiele alternierend an fünf oder sechs Orten auszutragen, widerspreche der Idee Olympischer Spiele. "Wir wollen auf so viele verschiedene Kontinente wie nur möglich gehen, auch in neue Länder, um sie für den Sport zu öffnen und die olympische Idee zu verbreiten."

München wäre die erste Stadt, die Sommer- und Winterspiele ausrichten würde. Rogge: "Wir werden den Terror-Anschlag von 1972 nie vergessen und das Andenken an die Opfer bewahren. Aber das wird in keiner Weise die Chancen von München 2018 mindern."

In München, Pyeongchang und Annecy stünden am 6. Juli 2011 in Durban drei Städte aus drei Ländern zur Wahl, die alle hervorragend geeignet seien, Großveranstaltungen zu organisieren, sagte Rogge: "Egal wie sich das IOC entscheiden wird: Es werden gute Spiele werden, und nur das zählt für mich."

Das nur drei Bewerber angetreten sind, führt der IOC-Präsident auf die "heftigste Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren" zurück: "Für die Zeit nach 2018 sind schon jetzt wieder mehr Bewerbungen abzusehen."


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