Gute Ideen und großes ehrenamtliches Engagement

Am 26. Januar 2008 sind in Berlin die Finalisten der „Sterne des Sports“ 2008 ausgezeichnet worden. 17 Vereine hatten sich für die Schlussrunde des Wettbewerbs qualifiziert. In einer wöchentlichen Serie stellen wir alle Finalisten vor.

Die Finalisten bei der Verleihung der Sterne des Sports in Berlin.
Die Finalisten bei der Verleihung der Sterne des Sports in Berlin.

Am Ende konnte der TV Altstadt 1920 e.V. jubeln - die Bundesjury wählte den Verein aus dem Saarland auf den ersten Platz. Aber auch die anderen Finalteilnehmer überzeugten durch gute Ideen und großes ehrenamtliches Engagement. „Sterne des Sports“ ist eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Volksbanken Raiffeisenbanken. In diesem Jahr hat Bundespräsident Horst Köhler den Vereinen die Preise persönlich überreicht. Nachfolgend die beispielhaften Initiativen aller Finalteilnehmer bei den „Sternen des Sports“ 2008 im „Schnell-durchlauf“. In den folgenden Ausgaben der DOSB PRESSE stellen wir die 17 Finalisten in einer Serie ausführlich vor. 

1. Platz: TV Altstadt 1920 e.V.

Passive Mitglieder wieder aktiv zurück ins Vereinsleben holen und neue Mitglieder gewinnen - dieses Ziel hatte sich der Vereinsvorstand mit seinem Projekt „In 80 Tagen um die Welt“ gesteckt. Alle zusammen sollten in dieser Zeit so viele Kilometer zurück legen, um die Erde einmal zu umrunden. Am Ende kamen aber mehr als doppelt so viele heraus.

2. Platz: TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.

Der Verein aus dem Märkischen Viertel im Berliner Norden engagiert sich seit fast 15 Jahren im Seniorensport: „Die Fitmacher“ bieten ihren Mitgliedern mehr als normale Gymnastik - zum Beispiel Kurse in Judo und Tai Chi. Ganz nebenbei sorgen sie auch dafür, dass neue Kontakte entstehen und die geistige Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

3. Platz: TSG Reutlingen e.V.

Der Sozialpädagoge Dr. Martin Sowa hat in Baden-Württemberg ein landesweites Netzwerk für den Behindertensport aufgebaut: Seit über 30 Jahren engagiert er sich mit seinem Team dafür, dass Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung ein Leben lang Sport treiben können.

4. Platz: SC 1906 Neuburgweier e.V.

Die Liebe zum Fußballspielen hat den Ausschlag für das Projekt „Fußball baut Brücken“ gegeben. Seit 2004 arbeitet der Verein aus Baden eng mit einer Schule für Körperbehinderte zusammen. Höhepunkt ist in jedem Jahr das große Sportfest zum Abschluss des Schuljahres, bei dem Zweierteams aus gesunden und behinderten Schülern gemeinsam das Tandem-Fußballabzeichen ablegen.

5. Platz: Menschen in Bewegung Bad Segeberg e.V.

Der Verein organisiert jedes Jahr ein zehntägiges Feriencamp für Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Im ADDler-Camp verbringen die meisten von ihnen zum ersten Mal Zeit ohne ihre Eltern und verzichten auf Medikamente oder Süßigkeiten. Bei rund drei Viertel der Kinder lassen sich danach wesentliche Verbesserungen feststellen.

6. Platz: TV Kaldauen 1906 e.V.

Die Leichtathletik-Abteilung des Vereins hat keine Nachwuchssorgen mehr: Vor vier Jahren begann der Verein mit seiner „Leichtathletik-Tour“ durch die Schulen in der Umgebung. Auf der Suche nach neuen Talenten hat der TV Kaldauen so inzwischen 10.000 Kinder und Jugendliche gesichtet.

7. Platz: Habscheider SV 1966 e.V.

„Wir gemeinsam für ein starkes Europa“ - heißt ein Jugendaustausch-Projekt, das der Verein zusammen mit vier europäischen Partnern angeschoben hat. Es geht darum, behinderten Jugendlichen oder solchen aus sozial schwachen Familien neue Perspektiven zu vermitteln und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

8. Platz: Pic Trail Raiders e.V.

Über vier Jahre haben sich die Mountainbiker und BMX-Fahrer aus Falkensee heimlich an illegal aufgeschütteten Sprungschanzen getroffen, dann hatten sie genug vom Leben „im Untergrund“: Sie gründeten einen Verein und bauten mit viel Ehrgeiz und Energie ein eigenes Gelände auf.

9. Platz: Plauer Hai Live e.V.

Erst vor zwei einhalb Jahren ist der Verein aus Mecklenburg-Vorpommern von einem engagierten Ehepaar gegründet worden: Segeln für Menschen mit und ohne Handicap ist die Idee dahinter - auch als Therapie nach Schlaganfällen oder anderen Schicksalsschlägen.

10. Platz: Turnerschaft 1863 Germersheim e.V.

Sport ist Medizin - so das Motto des Vereins aus dem südlichen Rheinland-Pfalz. Seit 17 Jahren stehen Kurse aus dem Bereich Gesundheitssport fest im Programm. Die Spannbreite reicht von Pilates über Wirbelsäulengymnastik bis hin zu gezielten Angeboten für Herz- oder Diabetes-Patienten.

11. Platz: Judo-Club Grünberg e.V.

„Judo für pfundige Kids“ - mit diesem Projekt versucht der Verein, übergewichtigen Kindern wieder Freude an Sport und Bewegung zu vermitteln. Die Idee geht auf: Ganz ohne Hemmungen und in kleinen Schritten wächst die Ausdauer der Kinder, und die Pfunde purzeln ganz nebenbei.

12. Platz: Weimarer BV e.V.

Toleranz ist das oberste Gebot im Weimarer Boxverein: Herkunft, Konfession und Geschlecht sind beim gemeinsamen Boxtraining Nebensache. Und damit die Schule nicht auf der Strecke bleibt, hat der Verein sogar eine eigene Nachhilfeabteilung eingerichtet.

13. Platz: Boxring Atlas Leipzig e.V.

Integration wird auch beim Boxring Atlas Leipzig ganz groß geschrieben. Damit das Zusammen-leben funktioniert, müssen sich alle anstrengen und an die vereinbarten Regeln halten. Neben Boxen, Taekwondo und Thai-Boxen hat im Verein seit 2002 aber auch eine Tanzgruppe ihren festen Platz.

14. Platz: TSV Gilching-Argelsried e.V.

In der bayerischen Gemeinde boomt seit zwei Jahren der Einrad-Sport: Immer mehr Mitglieder schwingen sich in den Sattel und versuchen den Balanceakt. Aufgebaut hat die Abteilung Maria Heimerl, weil sie nicht mehr alleine trainieren wollte. Heute hat die 25-Jährige mehr als 100 Trainingspartner.

15. Platz: TSV Hassel e.V. von 1923

Angefangen hat alles mit dem Kinderturnabzeichen. 2004 fiel der Startschuss, seitdem denken sich die engagierten Übungsleiterinnen immer wieder neue Projekte aus, um die Kinder für Bewegung zu begeistern und ihnen Erfolgserlebnisse zu verschaffen.

16. Platz: SV Bad Bentheim 1894 e.V.

Immer mehr Kinder haben motorische Defizite. Hier gegen zu steuern, das hat sich der SV Bad Bentheim auf die Fahnen geschrieben und eine eigene Gruppe „Bewegungsförderung für Kinder“ gegründet. Inzwischen gibt es eine Warteliste, die Kinder fangen schon im Vorschulalter mit dem Sport an.

17. Platz: Naumburger SV von 1905 e.V.

Die Kinder vom Computer oder Fernseher weg holen - dafür macht sich die Naumburger Spielvereinigung stark: Der Fußballverein bietet auch außerhalb des Trainings gemeinsame Aktivitäten an, zum Beispiel ein Ferienlager im Sommer mit gemeinsamen Fahrradausflügen und Besuchen im Schwimmbad.


  • Die Finalisten bei der Verleihung der Sterne des Sports in Berlin.
    Die Finalisten bei der Verleihung der Sterne des Sports in Berlin.