Als Test für ein neues olympisches Kontinentalformat 2015 gestartet, sind die European Games in ihrer mittlerweile dritten Ausgabe zu einem festen Bestandteil des Wettkampfkalenders alle vier Jahre geworden. Das ist vor allem auch den Ausrichtern zu verdanken. Die diesjährigen Gastgeber in unserem Nachbarland Polen haben viel dafür getan, das europäische Multi-Sportevent aufzuwerten.
Mit 29 Disziplinen, davon 22 olympisch, ist das Feld so breit aufgestellt wie nie. Eine Besonderheit der European Games ist die gut überlegte Mischung aus olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die man sonst nur bei wenigen Events dieser Größenordnung findet. Neben klassischen Disziplinen wie Tischtennis und Fechten sind auch nicht-olympische Sportarten wie Teqball und Beachhandball vertreten.
Und auch qualitativ hat sich viel getan: In 12 Disziplinen werden in Polen die diesjährigen Europameister*innen ermittelt. In 10 Sportarten geht es um die Qualifikation für die Olympischen Spiele Paris 2024. Das macht den Termin zu einem absoluten sportlichen Highlight für viele unserer Athlet*innen.
Auch deshalb werden wir als Team D mit der bisher größten Delegation seit Bestehen der European Games anreisen. 287 Athlet*innen werden unser Land in der Region Krakau Małopolska vom 21. Juni bis zum 2. Juli vertreten - als Sportler*innen aber auch als Botschafter*innen Deutschlands. Denn wie immer bei Sportgroßevents, geht es auch hier um die Begegnungen und den Austausch abseits der Wettkampf- und Trainingsstätten.
In Polen werden sich 7.000 Athlet*innen aus 48 Ländern nicht nur sportlich messen, sondern auch gemeinsam in Athletendörfern leben, sich kennenlernen, austauschen und die ein oder andere neue Freundschaft knüpfen. Auch das ist ein wichtiger Teil dieser internationalen Multi-Sportevents, der sie im Vergleich zu Europa- und Weltmeisterschaften in einzelnen Sportarten so besonders macht.
Für mich persönlich wird es nach meinem Start im April 2023 als DOSB-Vorstand Leistungssport das erste Mal sein, dass ich als Chef de Mission - also quasi als Teamleiter - das Team D begleiten werde. Eine besondere Aufgabe, auf die ich mich freue, aber vor der ich auch gebührenden Respekt habe. Mein Team und ich haben uns gut vorbereitet auf die Spiele und sind zuversichtlich, dass wir unseren Athlet*innen vor Ort gute Bedingungen bieten werden, damit sie sich auf ihren Sport konzentrieren und ihre Leistungen abrufen können.
Und neben all der Arbeit, die vor Ort zu leisten sein wird, freue ich mich natürlich auch auf den Austausch mit anderen Nationen und mit unseren Athlet*innen und bin gespannt auf die sportliche Vielfalt und Qualität unseres Team D!
(Autor: Olaf Tabor, DOSB-Vorstand Leistungssport und Chef de Mission)
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.