Habilitationsschrift "Staatliche Verantwortung im Bereich Sport" stellt wichtige Erkenntnisse bereit

„Doping im Sport ist zwar ein sozialschädliches Ereignis, aber kein „crimen magiae“, das mit staatlichen Strafandrohungen ausgerottet werden könnte“, mit diesem Zitat endet die Habilitationsschrift über „Staatliche Verantwortung im Bereich Sport“, die dem NOK von Dr. Martin Nolte freundlicherweise zur Auswertung überlassen wurde.

 

Auf gut 550 Seiten und mit über 1000 Fußnoten und Quellenangaben stellt der Autor, Privatdozent an der Christian Albrechts-Universität zu Kiel und Lehrbeauftragter an der Buccerius Law School in Hamburg einen Beitrag zur normativen Abgrenzung von Staat und Gesellschaft zur Verfügung. Das Buch ist als Band 23 der Schriftenreihe am Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften an der Universität Kiel erschienen und kostet 98.00 Euro.

 

Notwendigkeit und Sinn der Erörterung begründet Nolte mit einer zunehmenden Verflechtung von Sport und Recht, deren Komplexität spätestens mit der wachsenden Doping-Problematik in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt sei. Darüber hinaus soll die Arbeit der Entlastung der Rechtsanwendung im Einzelfall ausgehend von der Diskussion des Begriffes der staatlichen Verantwortung dienen.

 

Die Untersuchung gliedert sich in drei Kapitel. Im ersten Kapitel geht es um die rechtlichen Dimensionen und Auswirkungen des Sports. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der staatlichen Verantwortung. Im dritten Kapitel wird schließlich ein differenziertes Gerüst von Verantwortungsstufen und Verantwortungsteilungen auf den Sport übertragen. Dabei konzentrieren sich grundgesetzliche und landesverfassungsrechtliche Ausführungen auf die sportrelevanten Staatsziele, Grundrechte und Kompetenznormen. Exemplarisch wird auf Aspekte des Sportförderungsrechts, des Gefahrenabwehrrechts, des Umweltrechts, des Baurechts, des Vereins- und Verbandsrechts, des Arbeitsrechts, des Medienrechts, des Versicherungs- und des Strafrechts eingegangen und jeweils auf entsprechende Gesetze, Verfügungen und Erlasse hingewiesen..

 

In 34 Einzelpunkten werden die Ergebnisse der Untersuchung schließlich zusammengefasst. Unter Berücksichtigung der verfassungsrechtlichen und gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben wird dabei noch einmal das vielschichtige Verhältnis zwischen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren im Sport dabei an ausgewählten Referenzgebieten wie Sportförderung-, Gefahrenabwehr-, Umwelt-, Bau-, Vereins- und Verbands-, Medien, Versicherungs- und Strafrecht nachgezeichnet.

 

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-936773-11-4