Hanauer Aktivteam: Hoffen auf Nachahmer

Das Hanauer Aktivteam will sportferne Menschen mit Bewegung in unterschiedlichen Formen an einen aktiven Lebensstil heranführen und hofft auf viele Nachahmer.

Die Initiatoren des Hanauer Aktivteams zogen jetzt Bilanz. Bildquelle: LSB Hessen
Die Initiatoren des Hanauer Aktivteams zogen jetzt Bilanz. Bildquelle: LSB Hessen

Nach Beendigung des von der Hessischen Staatskanzlei geförderten Projektes „Hanauer Aktivteam“ Ende 2012 zogen der Landessportbund Hessen (lsb h), die LandesEhrenamtsagentur (LEA) und die Stadt Hanau als Projektträger und -kooperationspartner jetzt Bilanz.

Das Hanauer Aktivteam (HAT), eine Gruppe aus sieben ehrenamtlichen Frauen und Männern, verfolgt ein gemeinsames Ziel: Insbesondere sportferne Menschen wollen sie mit Bewegung in unterschiedlichen Formen ebenso wie mit Gehirntraining an einen aktiven, gesunden Lebensstil heranführen. Das soll zugleich das soziale Miteinander der teilnehmenden, vornehmlich älteren Hanauerinnen und Hanauer, fördern.

Verschiedene Kompetenzen bündeln

Ursula Moses, Gudrun Möller, Reinhold Möller, Christiane Megerle, Gisela Krux, Jürgen Berten und Agnes Boos bildeten das Team aus Ehrenamtlichen, die 2012 fünf verschiedene Aktionen anboten. Dabei ging es um Abnehmen durch Laufen, angefangen vom sanften Gehen bis zu Nordic Walking, ebenso um Boulen bei Käse und Rotwein, um zwei unterschiedliche Kurse zum Denken und Bewegen sowie um das „Geh-Fühl“ auf einem derzeit entstehenden Barfuß-Pfad. In zwei Altenwohnanlagen des Althanauer Hospitals konnten die Teilnehmenden Denkaufgaben in Bewegung lösen.

Darüber hinaus bot der Bewegungsparcours im Schlossgarten angeleitete Bewegung an der frischen Luft, wobei Elemente des Gedächtnistrainings mit Übungen an den Geräten verknüpft wurden. Die Projektverantwortlichen zeigten sich hoch zufrieden mit der Resonanz auf die Aktionen: „Wir können feststellen, dass wir durch diese offenen, niedrigschewilligen Angebote im öffentlichen Raum eine ganze Menge sportferner Menschen erreichen konnten. Wir hoffen, dass sich viele Sportvereine diesen Ideen anschließen und ähnliche Angebote entwickeln. Alle Hanauer Sportvereine sind herzlich eingeladen das Aktivteam zu bereichern“, so die Initiatoren.

Bezeichnend für den Erfolg ist sicherlich auch die bunte Zusammensetzung und vielfältigen Kompetenzen des Teams – so waren zwei Personen aus einem Sportverein, zwei Personen bereits engagierte Ehrenamtliche der Freiwilligenagentur in anderen sozialen Projekten und drei Personen unabhängige sportinteressierte Hanauerinnen.

Ein weiteres Ergebnis des Projektes zeigt, dass die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement in der Bevölkerung vorhanden ist und die Ehrenamtlichen hohe und umfassende Kompetenzen und Ideen zur Entwicklung von Gesundheits- und Freizeitaktivitäten im direkten Lebensumfeld mitbringen. Stephan Würz unterstrich als Geschäftsführer der LandesEhrenamtsagentur, „dass ehrenamtliches Engagement von und für ältere Menschen ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität vor Ort ist“. Das HAT sei „beispielhaft“ für andere Orte in Hessen, wo es ebenfalls solche Projekte „zur Stärkung des Gemeinschaftslebens“ geben müsse.

Die meisten Aktionen wollen die Ehrenamtlichen in diesem Jahr weiter anbieten. „Dieses Engagement ist aller Ehren wert, denn es trägt zur kommunalen Daseinsfürsorge bei“, lobte OB Kaminsky. Er sieht in dem HAT-Projekt ein „gelungenes Beispiel“ dafür, wie sich unterschiedliche Partner vernetzten, um „Menschen zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden zu verhelfen“.

Auch die Anbindung und Zusammenarbeit zwischen lsb h, LEA und den Partnern in der Stadt Hanau (Freiwilligenagentur, Seniorenbüro und Fachstelle Sport) funktionierte prima. „Vernetztes Arbeiten vor Ort und Identifikation der Partner mit dem Projekt sind sowohl für eine erfolgreiche Umsetzung als auch für eine nachhaltige Etablierung und Weiterführung von Projekten elementar. Beides ist uns in diesem Modellvorhaben gelungen, was die Weiterführung der angestoßenen Initiativen durch das Aktivteam und die Stadt Hanau zeigt“ freut sich Rosel Schleicher, stellvertretende Vorsitzende des Landesausschusses Sportentwicklung im Landessportbund.

Hoffen auf Nachahmer

Der lsb h wird nun die Ergebnisse und Erfahrungen des Projektes im Rahmen der Sportkreis-Beratung insbesondere im Kontext der Netzwerke Sport und Gesundheit mit den Schwerpunkten Ansprache bewegungsferner Erwachsener/Älterer, ehrenamtliches Engagement im Zusammenhang mit dem Thema „Gesundheitsförderung durch Bewegung“ und Angebotsweiterentwicklung der Sportvereine kommunizieren.

Vor allem im Hinblick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels sehen die lsb h-Verantwortlichen in der Angebotsweiterentwicklung hin zu neuen Angebotsformen im öffentlichen Raum von und für ältere (sportferne) Erwachsene ein hohes Potential. Denn sie sind die Experten in eigener Sache, kennen die Interesslagen und Bedürfnisse am besten. „Wir hoffen, viele Nachahmer der Projektidee in ganz Hessen zu finden und zusätzlich das Aktivteam in Hanau mit Sportvereinen und interessierten Ehrenamtlichen zu erweitern“ so die Projektverantwortlichen beim lsb h.

(Quelle: LSB Hessen)


  • Die Initiatoren des Hanauer Aktivteams zogen jetzt Bilanz. Bildquelle: LSB Hessen
    Die Initiatoren des Hanauer Aktivteams zogen jetzt Bilanz. Bildquelle: LSB Hessen