Handlungsleitfaden für "Barrierefreie Sportstätten"

Der Handlungsleitfaden "Barrierefreie Sportstätten" möchte Vereine im Themenfeld Barrierefreiheit konkret unterstützen.

Auf dem Bild sieht man eine Person, die mit ihren Händen einen Lageplan des Gebäudes des Landessportbundes Niedersachsen abtastet, um sich im Gebäude zurecht zu finden.
Lageplan des Gebäudes des LSB Niedersachsen für Menschen mit Sehbehinderungen - Teil eines Blinden-Leitsystems

Der Landessportbund Niedersachsen und die im Masterplan Inklusion beteiligten Sportverbände haben einen weiteren, wichtigen Schritt unternommen. Um Vereine im Themenfeld Barrierefreiheit ganz konkret zu unterstützen, ist jetzt der Handlungsleitfaden „Barrierefreie Sportstätten“ erschienen. Dieser soll eine Hilfestellung für die Vereine sein, die ihre Sportstätten für alle Menschen zugänglich(er) machen wollen. Herzstück ist das Praxistool zum Selbstcheck. Dort wird in drei einfachen Schritten beschrieben, wie mit Hilfe von vorgefertigten Checklisten der eigene Sportverein auf Barrierefreiheit getestet- und bei Bedarf Änderungen vorgenommen werden können. Erstellt wurde diese Broschüre unter Mitwirkung der Projektgruppenmitglieder des Masterplans Inklusion in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden aus dem Team „Sporträume und Umwelt“ und des Württembergischen Landessportbunds. 

Hintergrund:
Der Anteil der Menschen mit Behinderungen, der keinen Sport treibt, nimmt laut aktuellem Teilhabebericht der Bundesregierung von April 2021 weiter zu. Das liegt überwiegend an den fehlenden ortsnahen Angeboten und der fehlenden Zugänglichkeit von Sportstätten. Es sind aber nicht nur die baulichen Barrieren, die einem Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen im Wege stehen. Auch die Barrieren in den Köpfen müssen überwunden werden. Und: Barrieren müssen häufig erst als solche erkannt werden. Dafür müssen Vereinsvertreterinnen und Vertreter zunächst für das Thema Barrierefreiheit sensibilisiert werden. Auch das leistet der neue Leitfaden. Denn Barrieren sind immer individuell zu betrachten. So unterscheiden sich die Barrieren für Menschen mit einer Sehbehinderung deutlich von denen mit einer Hör- oder Körperbehinderung oder einer geistigen Behinderung. Entscheidend im sportlichen Alltag ist es, die Stolpersteine in den Vereinen und ihren Strukturen zu finden. Darüber hinaus ist Barrierefreiheit nicht nur für Menschen mit Behinderungen nötig. Auch andere gesellschaftliche Gruppen, wie Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Rollatoren oder alle Menschen mit Gehhilfen profitieren davon. Es gilt:
•    10% aller Menschen sind auf Barrierefreiheit angewiesen, 
•    40% brauchen Barrierefreiheit als notwendige Unterstützung und 
•    100% profitieren von Barrierefreiheit als Komfortverbesserung

Gerade in Zeiten des demografischen Wandels wird das Thema Barrierefreiheit auch in den Sportvereinen eine immer zentralere Rolle spielen. 
Der Leitfaden steht als PDF-Version zum Download auf der LSB-Seite zur Verfügung, kann aber auch als Broschüre angefordert werden. 

Quelle: LSB Niedersachsen


  • Auf dem Bild sieht man eine Person, die mit ihren Händen einen Lageplan des Gebäudes des Landessportbundes Niedersachsen abtastet, um sich im Gebäude zurecht zu finden.
    Auf dem Bild sieht man eine Person, die mit ihren Händen einen Lageplan des Gebäudes des Landessportbundes Niedersachsen abtastet, um sich im Gebäude zurecht zu finden.