Hans Wilhelm Gäb erhält die „Goldene Sportpyramide“ 2020

Ehrung der Deutschen Sporthilfe für das Lebenswerk des „moralischen Gewissens des deutschen Sports“

Hans Wilhelm Gäb erhält die goldene Sportpyramide für sein Lebenswerk. Foto: picture-alliance
Hans Wilhelm Gäb erhält die goldene Sportpyramide für sein Lebenswerk. Foto: picture-alliance

Die „Goldene Sportpyramide“ geht in diesem Jahr an Hans Wilhelm Gäb. Der frühere Tischtennis-Nationalspieler, Wirtschaftsführer und Funktionär hat fast ein halbes Jahrhundert lang als Gesicht für fairen und sauberen Sport dem deutschen und internationalen Sport seinen Stempel aufgedrückt. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro wird von Katarina Witt, Stiftungsrat-Mitglied der Deutschen Sporthilfe und selbst Preisträgerin der „Goldenen Sportpyramide“ im Jahr 2010, bereitgestellt und geht traditionell an Projekte im Sport, die vom Preisträger zu benennen sind.

Hans Wilhelm Gäb gilt als eine der profiliertesten und angesehensten Personen des deutschen Sports. Seit der mehrfache Deutsche Meister und Nationalspieler im Tischtennis 1981 das Präsidentenamt im Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) übernahm, engagierte er sich ehrenamtlich im Sport. Von 1988 bis 1992 hatte Gäb im Präsidium des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und von 1990 bis 1991 als stellvertretender Vorsitzender im Vorstand der Deutschen Sporthilfe mitgewirkt. Gesundheitliche Probleme verhinderten damals das ihm zugedachte stärkere Engagement in der Nachfolge von NOK-Präsident Willi Daume. Auf die 1992 für die Olympischen Spielen in Barcelona ihm anvertraute Aufgabe als Chef de Mission der ersten gesamtdeutschen Mannschaft nach der Wiedervereinigung musste er verzichten, weil ein Virus seine Leber zu zerstören begann. Später gab er auch seine Ämter als Präsident der Europäischen Tischtennis-Union (ETTU) und des DTTB auf, den er 13 Jahre lang geführt hatte.

1994 musste sich Gäb einer Lebertransplantation unterziehen. Seine persönliche Erfahrung bewog ihn dazu, Menschen in ähnlicher Situation mit den von ihm gegründeten Vereinen „Sportler für Organspende“ (1998) und „Kinderhilfe Organtransplantation“ (2004) zu unterstützen. Der gelernte Journalist gründete zu Beginn seiner beruflichen Karriere das Fachmagazin „Auto-Zeitung“ (1968) und war bei Ford (1973-1981) der erste Kommunikations-Chef im Vorstandsrang. 1982 wechselte er zur Adam Opel AG, zunächst in den Vorstand, zuletzt als Vice-President von General Motors Europe und Aufsichtsratsvorsitzender der Adam Opel AG. Nach dem beruflichen Ausstieg bei Opel (1998) engagierte er sich wieder verstärkt im Sport und kehrte in den Sporthilfe-Vorstand zurück, von 2005 bis 2007 als Vorstandsvorsitzender. Unter dem Motto „Leistung. Fairplay. Miteinander.“ entwickelte er den noch heute gültigen strategischen Markenkern der Stiftung. 2008 wechselte er als Vorsitzender in den Aufsichtsrat, dem er bis heute als Ehrenvorsitzender angehört. Hans Wilhelm Gäb ist seit 58 Jahren mit Frau Hella verheiratet und hat zwei Kinder, Wolfgang und Christiane.

Hintergrund
Die Wahl des Preisträgers der „Goldenen Sportpyramide“ erfolgt durch die bisherigen Preisträger sowie den Sporthilfe-Stiftungsrat als unabhängige Jury. Seit dem Jahr 2000 wird die „Goldene Sportpyramide“ verliehen. Unter den Preisträgern sind u.a. Steffi Graf, Franz Beckenbauer, Heiner Brand, Henry Maske, Rosi Mittermaier-Neureuther, Uwe Seeler und Max Schmeling sowie Vorjahres-Preisträgerin Franziska van Almsick. Hans Wilhelm Gäb wird gleichzeitig Mitglied der „Hall of Fame des deutschen Sports“, die damit zukünftig aus 121 Mitgliedern besteht. In diesem Jahr wurden außerdem Verena Bentele (Para-Biathlon und -Skilanglauf), Georg Hackl (Rennrodeln) und Thomas Lange (Rudern) von der Jury in die „Hall of Fame“ gewählt. Die im Jahr 2006 von der Deutschen Sporthilfe initiierte „Hall of Fame des deutschen Sports“ ist ein Forum der Erinnerung an Menschen, die durch ihren Erfolg im Wettkampf oder durch ihren Einsatz für Sport und Gesellschaft Geschichte geschrieben haben. Die „Hall of Fame“ wird von adidas begleitet und existiert „virtuell“ im Internet. Träger und vorschlagsberechtigt sind neben der Deutschen Sporthilfe der Deutsche Olympische Sportbund und der Verband Deutscher Sportjournalisten.

Quelle: Stiftung Deutsche Sporthilfe


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