Die letzten schlagzeilenträchtigen Heldentaten sind fast schon Sportgeschichte. Michael Schumacher, alias „Schumi“, sowie die nationalen Fußball-Damen haben sie bekanntlich vollbracht.
Großartige Leistungen, wohlgemerkt. Doch muss man diese gleich als Heldentaten glorifizieren? Dies ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit oder, konkreter, des gesellschaftlichen Mehrwerts von Rekorden und Medaillen. Bleibt hier kein Raum für tiefgreifende Analysen, lässt sich immerhin konstatieren, dass heutzutage - anders als vor knapp fünfzig Jahren das „Wunder von Bern“ - sportliche Erfolge den Gemütszustand einer Nation nicht mehr nachhaltig zu verändern vermögen. Entsprechende Hochgefühle verflüchtigen sich in der Hektik des Alltäglichen inzwischen ebenso rasch, wie sich, in einem von den Medien vorgegebenen Rhythmus, neue einstellen.
Natürlich darf man Rennfahrer und Fußballerinnen öffentlich feiern, und das Bundesverdienstkreuz sei ihnen von Herzen gegönnt. Doch kaum weniger berechtigt ist immer wieder der Hinweis auf die vielen Namenlosen, die jenseits medialer Beachtung im Sinne allgemeinen Wohlergehens tätig und beruflich und/oder ehrenamtlich für das „kleine Glück“ verantwortlich sind. Gemeint sind jene, die etwa in Kindergärten und Krankenhäusern ihren Dienst verrichten oder sich im Sportverein engagieren. Solche Heldinnen und Helden „haben wir“ übrigens zuhauf. Nur würden wir gut daran tun, auch ihnen einmal eine Schlagzeile zu widmen.