Hörmann: Russlands Sperre ist alternativlos

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Russland für vier Jahre bei internationalen Sportveranstaltungen gesperrt.

Alfons Hörmann auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019. Foto: DOSB/Jan Haas
Alfons Hörmann auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019. Foto: DOSB/Jan Haas

Das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) schloss erstmals ein Land wegen Dopingvergehen für vier Jahre weitestgehend vom internationalen Sport aus. Damit darf Russland als Nation unter anderem nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 sowie der Fußball-WM 2022 in Katar teilnehmen.

Grund für die einstimmig abgesegneten Sanktionen sind massive Manipulationen an Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor. Damit sollten laut WADA das Ausmaß des Dopingskandals vertuscht und individuelle Strafen gegen Sportler verhindert werden. Die Ermittler gehen von mindestens 145 russischen Sportlern aus, die so geschützt wurden. 

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, sagte dazu: "Wer über Jahre hinweg die Werte des Sports mit Füßen tritt, gehört auf die Strafbank. Insofern ist die heutige Rote Karte seitens der WADA nur die logische Konsequenz für das unablässige Manipulieren und Verstoßen gegen die Regeln des Weltsports. Es bleibt die Befürchtung, dass nun erhebliche juristische Auseinandersetzungen folgen werden, aber dennoch ist dieser Weg alternativlos. Die große Herausforderung im Sinne der Fairness wird nun sein, erneut den weltweit sauberen Athleten genauso gerecht zu werden wie den nicht gedopten russischen Sportlern. Die entscheidende Frage ist einmal mehr: Ist die Strafe schmerzvoll genug, dass in Russland ein Umdenken stattfindet und wertorientiertes Handeln erreicht wird oder erleben wir nur eine neue Stufe des weiter so?"

Russland hat nun 21 Tage Zeit, gegen das Urteil vorzugehen. Dann würde der Internationale Sportgerichtshof CAS eine Entscheidung treffen.

(Quelle: DOSB/sid)


  • Alfons Hörmann auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019. Foto: DOSB/Jan Haas
    Alfons Hörmann am Rednerpult auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019. Foto: DOSb/Jan Haas