Holger Obermann und Ali Askar Lali berichten über neue Erfolge beim Aufbau des afghanischen Fußballs

Vier aktuelle Meldungen verdeutlichen den Aufschwung nach jahrelanger Unterdrückung

Foto: Ballspende in Afghanistan angekommen
Foto: Ballspende in Afghanistan angekommen

Sepp-Herberger-Stiftung, Trainer-Seminar in Herat, Besuch von SPD-Bundestagsabgeordnetem Hemker

1000 BÄLLE FÜR DEN FUSSBALL IN AFGHANISTAN !

 

Sepp Herberger-Stiftung hilft – Spende geht auch in die Provinzen

 

1000 Bälle hat die Sepp Herberger Stiftung dem Fußball in Afghanistan zur Verfügung gestellt. In einer Zeremonie, die am letzten Samstag im Stadion von Kabul stattfand, würdigte Ehrengast Anwar Jekdalek, Bürgermeister der Stadt und NOK-Präsident, diese großartige Geste als einen „wahren Akt der Freundschaft zwischen beiden Ländern“, wie er wörtlich sagte. Die Bälle

sollen dem Schulsport und dem Aufbau des Fußballs in den Provinzen zugute kommen. Unter den Ehrengästen befanden sich alle Vorstandsmitglieder des Afghanischen Fußball-Verbandes, ein Vertreter des für den Schulsport zuständigen Ministeriums, aber auch ein Dutzend Medienvertreter, darunter ein Team der ARD von Radio Bremen und der BBC. In den Abendnachrichten um 21 Uhr wurde die Spende der

Sepp Herberger-Stiftung als wichtige Hilfestellung für den Aufbau des Fußballsports in Afghanistan geschildert und positiv ergänzt, dass die Spende auch in die entferntesten Provinzen des Landes gehen wird. Das hatte auch Bürgermeister Jekdalek unterstrichen. „ Viele Geberländer machen sich kaum Gedanken, wie wichtig es ist, nicht nur Bälle zu verschenken, sondern auch weitere Hilfestellung zu geben wie das deutsche Projekt mit der Ausbildung von Trainern, dem Aufbau des Jugendfußballs, aber auch der Nationalmannschaften, die Vorbildfunktionen haben und Ansporn für die Jugend darstellen.!“

 

Holger Obermann und Ali Askar Lali, die seit 1. Juni dieses Jahres in Afghanistan ein 6-monatiges Kurzzeitprojekt leiten, kommentierten übereinstimmend die Spende aus Deutschland als ganz wichtige Hilfe bei ihrer Arbeit im Auftrag des NOK für Deutschland ,des DFB und der Bundesregierung. „Bälle sind immer noch der

größte Nachholbedarf in diesem Land !“ sagte Obermann, der darauf hinweist, dass ohne die Hilfe deutscher Sponsoren das Projekt eine solche Breitenwirkung nie erreicht hätte. Firmen wie Mercedes, Adidas, Transinvest, Siemens, aber auch Bundesligaklubs wie Bayer Leverkusen und der Bayer Leverkusen und nicht zuletzt des DFB hätten

dafür gesorgt, dass die deutsche Maßnahme weit über den Großraum Kabul hinaus aktiv werden konnte.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Materialspende der deutschen Transportfirma Transinvest für die komplette Ausrüstung der U-19 Nationalmannschaft übergeben.

 

 

 

AUCH IM WESTEN AFGHANISTANS HAT SICH DER FUSSBALL ETABLIERT

 

Trainer-Seminar des deutschen Projektes in Herat – Fast 100 Jugendmannschaft sind bereits registriert.

 

Herat im Westen Afghanistans und im Grenzgebiet zu dem Iran und Turkmenistan hat den Fußball nach vielen Jahren der Entbehrungen wieder entdeckt. Innerhalb der letzten 12 Monate entstand dort nicht nur eine gut funktionierende Liga sondern auch ein Jugendfußballprogramm, das sich größter Beliebtheit erfreut und bereits rund 100 Mannschaften aufweist. Den beiden deutschen

Experten Holger Obermann und Ali Askar Lali wurden von den Offiziellen des Fußballverbandes am Flughafen ein überaus herzlicher Empfang zuteil. Im Rahmen ihrer dreitägigen Reise wurde ein Trainer-Seminar durchgeführt, an dem 30 motivierte Übungsleiter aus der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz teilnahmen. Außerdem leiteten die beiden deutschen Trainer zwei Trainingseinheiten mit jeweils 40 Jugendspielern und gaben Tipps und Anregungen an die Jüngsten weiter. Natürlich fanden die mitgebrachten Spenden, bestehend aus Fußbällen, Trikots, T-Shirts, Markierungen, Torwartausrüstungen und Videobändern dankbare Abnehmer. In Kürze sollen Trainer, die vom deutschen Projekt in Kabul nach dem Muster der deutschen B-Lizenz ausgebildet wurden, für einige Wochen in Herat arbeiten, um die moderne Trainingslehre in Herat an dortige Teilnehmer weiterzugeben. Die aus Kabul angereiste Delegation führte Präsident Abdul Alim Kohestani an, der diese Reise angeregt hatte. Mit von der Partie war auch der Counterpart des deutschen Projektes, der vom Englischen Fußballverband abgestellte Michael Moriarty, der seit 6 Wochen für den Bereich Finanzen und Administration zuständig ist. Auch er hielt ein Referat über die so wichtige Arbeit hinter den Kulissen des aufstrebenden Fußballs. Kohestani sagte beim Abschied, dass Herat ein Musterbeispiel dafür ist, wie schnell ein Provinzverband die Förderung des Fußballs vorantreiben kann, wenn fähige und ehrenamtliche Männer dafür gewonnen werden, ohne die der Fußball in Afghanistan chancenlos wäre. Und natürlich vergaß er dabei auch nicht, dem deutschen

Projekt für die bisherige Arbeit zu danken.

 

 

 

„DAS SIEHT ALLES JA SEHR GUT AUS !“

 

SPD-Bundesabgeordneter Reinhold Hemker besuchte Afghanistan

 

Im Rahmen seiner Reise nach Afghanistan besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Reinhold Hemker auch

das Stadion in Kabul und wurde von NOK-Präsident Anwar Jekdalek und seinen Vorstandsmitgliedern zu einem Rundgang eingeladen, wo er sich vom Aufbau des Fußballs, aber auch Sportarten wie Judo, Boxen oder Leichathletik ein Bild machen konnte. Intensiv erkundigte sich der sportliche SPD-Mann bei den beiden deutschen Experten Holger Obermann und Ali Askar Lali nach dem Stand des Fußballs in Afghanistans, den die beiden Deutschen im Auftrag von NOK für Deutschland, DFB und der Bundesregierung betreuen bzw. aufbauen. Der Gast aus Berlin wohnte auch einem Spiel der A-Liga bei, hatte vorher beide Mannschaften begrüßt und dabei mitgebrachte Fußbälle überreicht. „Das sieht alles ja sehr gut aus !“ meinte der SPD-Bundestagsabgeordnete, als er das Spiel begutachtete und dabei ein fachliches Urteil abgab. Stolz berichtete Hemker seinen Gastgebern, dass er sich sehr für den Fußball interessiere, seine große Liebe aber dem Triathlon-Sport gehöre, wo er als 60-jaehriger in Kürze gern Weltmeister in seiner Altersklasse werden möchte.

 

 

DEUTSCHES PROJEKT BETREUT AFGHANISCHE FUSSBALLSCHULE

 

 

100 Jugendliche im Alter unter 14 Jahren gehören einer Fußballschule an, die unter deutscher Regie und mit Unterstützung des afghanischen Militärs vor wenigen Tagen gegründet wurde. Basisarbeit steht an vorderster Stelle der Strategie, wobei hier bereits der Aufbau für die U-15 Auswahlmannschaft beginnt.

 

Bälle wurden von deutschen Sponsoren wie Siemens und Hydro Consultant zur Verfügung gestellt, die Ausrüstung wie Hemden, Hosen und Torwartpullis stammen aus einer Spende des Deutschen Fussball-Bundes. Die Jungen aus dem Großraum Kabul kommen dreimal in der Woche auf dem relativ gepflegten Trainingsplatz des Militärs zusammen, die beiden deutschen Experten Holger Obermann und Ali Askar Lali haben das Projekt begonnen, übergeben die Arbeit aber in Kürze an drei Trainer des Fußball-Verbandes, die mit sehr guten Leistungen aus der vierwöchigen Trainermaßnahme nach Muster der deutschen B-Lizenz hervorgegangen sind.

 

Profitieren wird die Schule auch von der Ballspende der Sepp Herberger-Stiftung, die in diesen Tagen an den Fußballverband und dem NOK für Afghanistan in Höhe von 1000 Bällen übergeben worden waren. Das große Plus: das Militär sorgt für die Mahlzeiten der Jungen nach dem Training und bietet auch einen mit TV und Videogerät ausgerüsteten Klubraum, wo der theoretische Unterricht stattfinden kann. "Einrichtungen dieser Art sind bisher die Ausnahme in Afghanistan !" sagten Obermann und Ali nach dem Auftakt und sprachen ihren Dank an die Verantwortlichen des am Fußball sehr interessierten Militärs aus.


  • Foto: Ballspende in Afghanistan angekommen
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