Im Dienste der Zivilgesellschaft (Teil 3)

Ein „Seniorensportverein“ sei der Allgemeine Sport-Club (ASC) 1846 Göttingen Mitte der 90er Jahre gewesen, sagt Jörg Schnitzerling. 1994 hatte er die Geschäftsführung beim heute mit rund 8.200 Mitgliedern größten niedersächsischen Sportverein übernommen.

Sportvereine dienen auch im Bereich der Kinderbetreuung als gesellschaftliche Stütze. Copyright: picture-alliance
Sportvereine dienen auch im Bereich der Kinderbetreuung als gesellschaftliche Stütze. Copyright: picture-alliance

Eines der wichtigsten Anliegen sei gewesen, „möglichst schnell etwas für den Kindersport zu machen“. Der Ankündigung sind zügig Taten gefolgt, die bundesweit Maßstäbe setzen und eindrucksvoll zeigen, wozu ein Sportverein in Sachen Kinder- und Jugendsport fähig ist und welche Kräfte er zu entfalten weiß. Kurz nach dem Beginn der „Ära Schnitzerling“ wurde zunächst mit einer Schule vereinbart, das Leben im Hort fortan mit Hilfe des ASC etwas sportlicher und bewegungsfreudiger zu gestalten. Es folgte der Kauf einer Turnhalle in den Göttinger Zietenterrassen, wo in Regie des ASC im Jahr 1999 ein Kindergarten und später eine Krippe für insgesamt 55 Kids mit dem Schwerpunkt „Sport und Umwelterziehung“ entstand. Eine ganz ähnliche Einrichtung für 55 Kinder mit dem Schwerpunkt „Sport und Förderung von Psycho- und Sensomotorik“ unterhält der Verein seit September dieses Jahres in dem gerade fertig gestellten modernen Anbau an sein Clubhaus in der Danziger Straße. Herzstück der drei von Trägergesellschaft ASC-gGmbH betriebenen Einrichtungen für Kleinst- und Vorschulkinder ist seit vier Jahren das Kinderbewegungshaus im Waldweg, das seit 2005 die Räumlichkeiten der ehemaligen Pädagogischen Hochschule unweit des Universitätsgeländes mit neuem Leben erfüllt und für 30 Krippen- sowie 50 Kita-Kinder die Komponenten „Sport und englische Sprache“ in den Vordergrund rückt.

Hochbetrieb von 1 bis 18 und von früh bis spät

Von außen würde niemand ahnen, dass das über Eck gebaute Haus mit der Adresse Waldweg 28 nahe der Göttinger Uni im ersten Stock eine schöne große Sporthalle und daneben einen etwas kleineren Gymnastikraum mit einer langen Spiegelwand beherbergt. Für Spiele, Sport und Spaß sowie für Tanz und Ballett ist dies ein idealer Ort. Erst recht, weil die ein- bis dreijährigen Krippenkinder und die 3- bis sechsjährigen Kita-Kinder zu diesem Zweck aus ihren Gruppenräumen ein paar Stufen nach oben gehen müssen – schon kann es losgehen. Bis mittags sind die Vorschulkinder aus den insgesamt vier Gruppen unter den Augen ihrer Erzieherinnen, die allesamt zugleich eine Übungsleiter-Lizenz in der Tasche haben, hier praktisch ständig präsent. „Das ist eine der Bedingungen, um hier überhaupt arbeiten zu können“, berichtet die Erzieherin Dana Hüpsel und weiß: Bei Fortbildungen oder anderweitigem Kontakt mit Kolleginnen komme es oft genug vor, dass ein gewisser „Neidfaktor“ durchblicke. „Viele kennen unser Konzept gar nicht. Wenn wir es erklären, dann heißt es oft: Jeden Tag  mit den Kindern in der eigenen Sporthalle: Mensch, habt ihr es gut.“ Außer mittwochs. Dann heißt es regelmäßig „Outdoortag“ an der frischen Luft. Allein das großzügig angelegte Freigelände samt Spielplatz am ASC-Bewegungshaus bietet davon reichlich. Auch geschwommen wird jede Woche. Die Kleinsten, die das „Seepferdchen“ noch nicht erworben haben, werden mit den Vereinsbussen zum Schwimmbad an der „Eiswiese“ gefahren und dort - natürlich von ASC-eigenem Personal – in die Geheimnisse des Schwimmens eingeweiht. Diejenigen, die schon als „Seepferdchen“ bezeichnet werden können, steigen in einem benachbarten Bad ins Wasser, das man vom Waldweg aus bequem per pedes erreichen kann.

Parallel zum Krippen- und Kita-Betrieb im Erdgeschoss öffnet das Kinderbewegungshaus täglich ab 13 Uhr eine Etage höher den „After School Club“. Dann kommen die Grundschüler, um hier Mittag zu essen, unter den Augen von zwei ASC-Horterzieherinnen ihre Hausaufgaben zu erledigen und natürlich Sport zu treiben und zu schwitzen, bis gegen 16 Uhr die 11- bis 18-Jährigen anrücken und sich bis 22 Uhr ihrerseits austoben können. Hip-Hop, Futsal, Rhönradturnen gehören für die Teenager im Bewegungshaus ebenso zu den Favoriten wie das bei dieser Altersgruppe immer beliebter werdende Parcouren, also das Überwinden von unterschiedlichsten Hindernissen. „Am Anfang hatte mancher von den Jungen Angst, von einem Kasten auf einen anderen zu springen, der einen halben Meter entfernt stand. Heute überwinden sie ganz locker viel größere Abstände“, schildert der 20-jährige Jan Lemmermöhle seine Erfahrungen, der beim ASC wie eine Handvoll Gleichaltriger gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Dem Bewegungshaus kommen die FSJler als Hilfe sehr zupass. Ein ausgebildeter Kampfsportler und toller Parcourer wie Jan kann diese persönliche Note natürlich bestens ins Training mit den Jugendlichen einfließen lassen und so das sportliche Angebot für die Großen zusätzlich erweitern. Mit diesem Tagespensum macht das Kinderbewegungshaus seinem Namen von früh bis spät alle Ehre.

„Bilingual ist der falsche Ausdruck““

Die Kleinen im Erdgeschoss, die im Ganztagsangebot von 7 Uhr bis 16.30 Uhr und in der „Dreiviertellösung“ zwischen 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr betreut werden, tauchen hier in noch eine andere Welt als die des Sports und der kindlichen und Kind gemäßen Bewegung mit all ihren Vorteilen ein. Wer denkt zum Beispiel daran, welchen Wert auf dem Weg zur Selbständigkeit es für ein Kind im Vorschulalter hat, wenn er einmal oder gar mehrmals am Tag seine Kita-Kleidung gegen das Sporttrikot und Turnschuhe tauschen muss? „Allein das ist für die Kinder von großem Vorteil“, sagt Antonia Braun. So ausgezeichnet die aus Großbritannien stammende Leiterin des Kinderbewegungshauses die deutsche Sprache beherrscht, ein winziger Akzent ist herauszuhören und baut gewissermaßen die Brücke zur englischen Sprache, „die wir hier auf wunderbare Weise mit Sport und Bewegung verknüpfen“. Schon lange vor Gründung dieses besonderen Hauses in ASC-Regie hatte Antonia Braun davon geträumt, bei der Erziehung von Kindern beide Komponenten miteinander zu verknüpfen. Nun hat sie ihren Traumjob gefunden, aus der Fiktion wurde Wirklichkeit.

Zumal die Krippen-und Kita-Kinder beim ASC spielend Englisch lernen. Die Sprache wird nicht klassisch als Fach unterrichtet wie in der Schule, sondern spielend und ständig wie nebenher und selbstverständlich im Alltagsgeschehen mit all seinen Facetten vermittelt. Das Konzept als bilingual zu beschreiben, sei „der falsche Ausdruck“, unterstreicht Antonia Braun. Richtig sei, das Konzept unter dem Oberbegriff „Immersion“ zu betrachten. Es sei ein bisschen so wie in einer internationalen Familie, in der Mama Deutsch und Papa Englisch spricht und das Kind von Beginn an mit beiden Sprachen aufwächst. Entsprechend sind im Erdgeschoss des Kinderbewegungshauses sämtliche Räumlichkeiten zweisprachig gekennzeichnet als „Büro“ und „Office“ oder als „Treffpunkt“ und „Meeting Point“. Adäquat besteht das Dutzend Betreuerinnen aus einem „Team Deutsch“ und einem „Team Englisch“. Beide sprechen ihre Schützlinge wechselweise und wie selbstverständlich in beiden Sprachen an. Schon die Kleinsten werden mit einem „Good Morning“ begrüßt und wissen schnell, was das heißt: „Guten Morgen.“ Allen Abläufen, ja dem gesamten Leben hier liegen die beiden Sprachen gleichberechtigt zugrunde.

Schon die Erstklässler wollen „richtigen Sportunterricht“

Bestens aufgestellt ist der ASC nicht nur aus horizontaler Perspektive als „Regisseur“ eines Kinderbewegungshauses und von zwei Sport-Kitas inklusive Krippen. Zugleich in der vertikalen Betrachtung leistete der Großverein kommunal und gesellschaftspolitisch sogar weit über Göttinger und niedersächsische Grenzen hinaus Vorbildlich-Vorzügliches. Wobei diese Art der Vernetzung mit der Leineberg-Grundschule und dem Felix-Klein-Gymnasium mit einer wunderbaren Episode zu tun hat, von der Corinna Utke – beim ASC der Kopf für alle pädagogischen Unternehmungen – berichtet. Im Grund genommen musste es ja so kommen, als die ersten Zöglinge von der Kita im Bewegungshaus auf eine Grundschule wechselten. Schon nach wenigen Sportstunden fragte eine Erstklässlerin ihre Lehrerin, wann denn „der richtige Sportunterricht“ beginne und weshalb man die turnerischen Gerätschaften da hinten nie benutze. Diese kämen erst in der dritten Klasse zum Einsatz und seien etwas „für die Großen“, so die Lehrerin in ihrer Not. Darauf das Mädchen: „Ich bin doch schon groß. An Geräten geturnt haben wir schon im Kindergarten.“

„Als wir davon hörten, haben wir sofort das Grundproblem erkannt und gehandelt“, erinnert sich Corinna Utke. In der Anfrage des kleinen Mädchen klang nur allzu deutlich an, wie beim Übergang von der Sport-Kita in die Schule jene Qualität gewährleistet werden kann, die die Mädchen und Jungen und natürlich deren Eltern aus der Vorschulphase gewohnt sind. Die Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. Im vergangenen Jahr wurde eine Kooperation mit der Grundschule im Stadtteil Leineberg besiegelt – nicht zuletzt als Ergebnis im Zuge des Übergangs zur Ganztagsbetreuung. Just 2008 an der Schule eingeführt, war die Bildungseinrichtung unter den rund 15 anderen Grundschulen Göttingens für den ASC auch deshalb erste Wahl, weil hier ausreichend Räumlichkeiten für den Hortbetrieb und zwei Hallen für das Sportangebot des Vereins vorhanden waren. Ideale äußere Bedingungen, gepaart mit einem Kollegium, das in die ausgestreckte Hand des Vereins nur allzu gern einschlug. „Der Sport ist eine unerlässliche Größe für das Ganztagsangebot einer Schule. Das haben auch die Eltern so gesehen, das leuchtet sofort ein. Das muss man niemanden erst großartig erklären“, sagt Rektorin Regine Dittmar und geht noch einen Schritt weiter, indem sie hinzusetzt: „Die Schüler können das Ganztagsprogramm gar nicht schaffen, wenn sie sich nicht ausreichend bewegen können.“

Vertikale Vernetzung mit Leineberg-Grundschule und Felix-Klein-Gymnasium

Seit dem Schuljahr 2008/09 sind vier ASC-Mitglieder im Hortbetrieb der Schule aktiv und neun Übungsleiter des Vereins in den Ganztagsbetrieb eingebunden. Die Übergänge zwischen den 13 Lehrerinnen und Lehrern und dem ASC-Personal sind nach dem Gefühl der Kids laut Utke „bereits fließend“. Soll heißen: Das Modell hat sofort Wurzeln geschlagen und wurde ohne Anlaufschwierigkeiten angenommen. Fast 80 Prozent der Kids nehmen das sportive ASC-Angebot im Rahmen der Ganztagsbetreuung wahr. Einer der Gründe: Das Konzept wurde niemandem übergestülpt, sondern Schule und Sportverein haben es unter Einbeziehung der Eltern gleichberechtigt und „auf Augehöhe“ gemeinsam bearbeitet, wie der ASC-Vorsitzende Jörg Schnitzerling betont und zum Nachahmungseffekt einlädt. „Wir haben dieses Modell nicht nur für uns hier entwickelt und ausgearbeitet. Es soll auf andere Städte übertragbar sein.“

Gleich im ersten Jahr wechselten acht Kids aus der Kita des ASC-Bewegungshauses an die Partner-Grundschule. Im Schuljahr 2009/2010 waren es elf Kinder und für das nächste Schuljahr liegen bereits 17 Anmeldungen vor. Der i-Punkt auf der Kooperation: Auch das „englische Moment“ wurde implementiert, indem die Kapazitäten des ASC-Bewegungshauses auch neuerdings für die Englischklassen in der Grundschule genutzt werden. So kommt es, dass Antonia Braun ihre Muttersprache nun ebenfalls den Leinebergschülern vermittelt und dabei regelmäßig einige ihrer früheren Schützlinge wieder sieht. Auch Corinna Utke und Jörg Schnitzerling werden von „ihren“ Grundschülern stets herzlich empfangen. „Dich kenne ich – und dich auch“, ruft ein Mädchen freudig winkend aus einem Pulk, der gerade zum Mittagsessen stürmt. Regine Dittmar schaut auf die Szene und ist froh über die Kooperation mit dem Verein, zu dem es zuvor nur wenig Kontakt gab. Umso schneller hat man zueinander gefunden. Sie wäre die Kooperation sogar „ohne Englisch“ eingegangen, gesteht die Rektorin. „Weil der Sport für uns nun mal so wichtig ist.“

Mit der Partnerschaft hat der ASC zugleich eine „Lücke“ im vertikalen System geschlossen. Seit Beginn des Schuljahres 2006/07 wartet das Felix-Klein-Gymnasium mit einer besonderen Förderung von sportlich talentierten Schülern auf und natürlich ist im so genanten SpoTa-Programm mit erweiterten Angeboten für die Klassen 5 und 6 und zusätzlichen Trainingsmöglichkeiten am Vormittag für besonders ambitionierte Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 auch der ASC involviert. Innerhalb dieser Neuerung hat sich inzwischen auch eingebürgert, dass Gymnasiasten im Kinderbewegungshaus ein Praktikum absolvieren. Jörg Schnitzerling, Corinna Utke, Antonia Braun, Regine Dittmar und all die anderen Protagonisten begrüßen diesen Verbund.

Bei der Dezernentin mit dem Vereins-Konzept zunächst abgeblitzt

„Das ist allerdings gar nicht unser primäres Ziel“, unterstreicht der ASC-Vorsitzende Jörg Schnitzerling. Ausgangspunkt aller Anstrengungen sei vielmehr gewesen, „bei den sportlichen Angeboten für Kinder und Jugendliche einen qualitativen Sprung“ zu machen. Als Sportverein habe man schon laut Satzung dafür zu sorgen, dass sich Menschen bewegen. Also sei man entsprechend „auf die Menschen zugegangen“ und habe ihnen Strukturen und Angebote unterbreitet. Wobei das, was im Laufe der letzten Dekade und insbesondere innerhalb der vergangenen fünf Jahre auf die Beine gestellt wurde, keineswegs reibungslos verlief. Nur allzu gut ist Schnitzerling in Erinnerung, wie er von der Göttinger Bildungs-Dezernentin 2003 hinaus komplimentiert worden sei, nachdem er sein Konzept für ein Kinderbewegungshaus in den Räumlichkeiten der früheren Pädagogischen Hochschule entwickelt hatte. Es sei keineswegs so gewesen, dass dem Sportverein für dieses Modell von Seiten der kommunalen Behörden und im Wettstreit mit anderen potentiellen Trägern der Teppich ausgerollt worden wäre. Nur dank hartnäckiger, kontinuierlicher, überzeugender und engagierter Arbeit konnten die Vorstellungen des ASC sukzessive in die Praxis überführt werden.

Der beste und ständige Gradmesser für den Erfolg seien ohnehin die die Eltern, ohne die ein solcher Weg unmöglich hätte beschritten werden können. Die Nachfrage nach Krippen- und Hortplätzen in den ASC-Einrichtungen sei „doppelt so hoch wie unsere Möglichkeiten“, berichtet Corinna Utke. Wobei man durchaus selbstkritisch und sachlich zugibt, dass „noch nicht genau zu erklären ist, ob der Run am überzeugenden Profil der Vereinsangebote oder an der mangelnden Zahl an Betreuungsangeboten liegt.“

Göttingen als Geburtsstadt eines neuen Trends

Mit dem „Bewegungs-Gebäude“, das der ASC Göttingen für Kids und Jugendliche in der über 120.000 Einwohner zählenden Stadt im äußersten Süden Niedersachsens nahe der Grenze zu Hessen und Thüringen kreierte, schließt sich ein sozusagen historischer Kreis. Die Weinheimer Kooperation mag eine neue Qualität und ein Novum darstellen. Die Betätigung des Sports und seiner Vereine auf dem Bildungssektor geht schließlich auf eine Göttinger Initiative zurück. Seit rund 20 Jahren schon, als erstmals Kindergärten in die Regie des organisierten Sports übergingen und sich erstmals Sportvereine als kompetente, zuverlässige Betreiber von Kitas entpuppten, wurden die Trägerschaften fast unbemerkt quantitativ und qualitativ erweitert. Seine Geburtsstunde dürfte dieser neue pädagogisch-sportpolitische Trend Mitte der 80er Jahre in Göttingen im Gefolge eines universitären Feldversuches erlebt haben. Professor Arnd Krüger startete 1985 am Institut für Sportwissenschaften (IfS) der Göttinger Universität vor dem Hintergrund eines zu knappen Kita-Angebots in der Stadt das Projekt „Kinder in Bewegung“. Ein Jahr lang wurde für 13 Kinder in den begrenzten Räumlichkeiten des Sportinstituts die Bewegungserziehung als elementarer Bestandteil in die Betreuung von drei- bis sechsjährigen Kindern integriert. Der Erfolg war derart überzeugend, dass die Eltern umgehend den "Verein zur Pflege der vorschulischen und sportlichen Erziehung in Göttingen" gründeten und damit die Grundlage für einen bis heute existierenden „Sport-Kindergarten“ schufen.

Die Einrichtung lebt munter fort. Derzeit werden 22 Mädchen und Jungen betreut. Um die Sport- und Schwimmstunden kümmern sich vor allem angehende Sportlehrer/innen und Trainer/innen von der nahen Universität wie Christian Teumer. „Auf diese Weise kann ich das gelernte Fachwissen gleich in die Praxis umsetzen. So profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch ich ganz persönlich“, sagt der 29-Jährige, der seit fast drei Jahren zweimal wöchentlich für Bewegung und Spaß in der Turnhalle sorgt. Träger der Kita ist der „Verein zur Pflege der vorschulischen und sportlichen Erziehung in Göttingen“. Dessen Mitglieder wechseln regelmäßig. Sie rekrutieren sich jeweils aus Eltern, deren Kinder hier gerade betreut werden. Der „Göttinger Kreisschluss“ bis zum ausgereiften Verbund des ASC könnte besser nicht illustriert werden. Seit 2005 hat der vermutlich erste deutsche Sport-Kindergarten sein Domizil in dem damals eröffneten Kinderbewegungshaus. Unmittelbar neben Sporthalle und Gymnastikraum.


  • Sportvereine dienen auch im Bereich der Kinderbetreuung als gesellschaftliche Stütze. Copyright: picture-alliance
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