Wer es noch nicht wusste, der konnte sich in der vorigen Woche in Fulda ein sehenswertes Bild machen. Hier feierte das Deutsche Sportabzeichen bei seiner Deutschland-Tour ein Fest der Inklusion.
Menschen mit und ohne Behinderungen versuchten sich neben- und miteinander an den Übungen des Sportordens und zeigten zum Abschluss eines besonderen Projekts noch einmal eindrucksvoll: Der Sport ist ein Motor der Inklusion.
Fulda war die letzte von insgesamt zehn Stationen innerhalb des auf drei Jahre angelegten DOSB-Projekts, das von der Aktion Mensch gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband und dessen Landesverbänden umgesetzt wurde. Auch der Deutsche Gehörlosen-Sportverband sowie Special Olympics Deutschland unterstützten das Projekt, das ein Ziel hatte: Berührungsängste und Vorurteile durch gemeinsames Training und gemeinsame Leistungsziele abzubauen und so die Inklusion zu unterstützen.
Solche Aktionen haben immer für beide Seiten einen Mehrwert – für Menschen mit und ohne Behinderungen. Das bestätigt die begleitende Wissenschaft. So seien Netzwerke in den Vereinen und um sie herum entstanden, die es zu pflegen gelte.Deshalb sei wichtig, das Projekt fortzuführen, um das Erreichte zu verstetigen und auszubauen.
Inklusion ist also im Sport sichtbar – aber noch keine Selbstverständlichkeit. Auch das ist eine Erkenntnis des Projekts. Umso wichtiger erscheint es, die Rolle des gemeinnützigen Sports und seine Fähigkeiten zu stärken, um nicht nur hier die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen zu ermöglichen.
Deshalb erhält der gemeinnützige Sport seine grundsätzliche Kritik am Entwurf eines Bundesteilhabegesetzes (BTHG), das vom Bundeskabinett jetzt in die zuständigen Ausschüsse weitergeleitet wurde, aufrecht und hat die Kritik an einigen Punkten deutlich wiederholt.
Denn immer noch gewährt der Entwurf nur unzureichende Leistungen zur sozialen Teilhabe, weshalb viel zu viele behinderte Menschen auf die Möglichkeiten des Sports auch zur Gesundheits-Prävention und -Rehabilitation verzichten. Auch der Übernahme eines Ehrenamtes stehen noch zu viele Hürden im Weg, obwohl viele Menschen mit Behinderungen sich gerne aktiv einbrächten.
Der Sport ist ein Motor der Inklusion und wird sich auch weiterhin für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen einsetzen.
(Autor: Jörg Stratmann)
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.