Innovative Wettbewerbe begeistern Zuschauer

Das starke Zuschauerinteresse zeigt, dass die Aufnahme innovativer Wettbewerbe in das Programm der Jugend-Winterspiele in Innsbruck erste Früchte trägt.

Snowboard-Slopestyle ist eine der neuen Disziplinen bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. Foto: Picture-Alliance
Snowboard-Slopestyle ist eine der neuen Disziplinen bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. Foto: Picture-Alliance

Immer wieder gleitet Lucas Mangold durch die Halfpipe, springt an den Kanten ab und sorgt mit wilden Kunststücken für Kreischalarm im Publikum. Dass die letzte Landung im 180 Meter langen Kanal misslingt und der Ski-Freestyler durch einen Griff in den Schnee wichtige Punkte verliert, ist halb so wild. Denn den größten Sieg haben Mangold und seine Mitstreiter bereits errungen. Seit Beginn der Jugend-Winterspiele in Innsbruck gehören sie zur Olympischen Familie.

"Endlich hat man akzeptiert, dass wir Leistungssportler sind", sagte der Garmisch-Partenkirchener. Die Aufnahme von Ski-Freestyle in das Olympische Programm zeigt, dass die vom Internationalen Olympischen Komitee IOC angemahnte Erneuerung und Verjüngung der Winterspiele umgesetzt wird. Denn diese actionreiche Sportart steht sinnbildlich für eine neue Generation an Athleten, für die Social Media kein Fremdwort ist.

"Unser Sport ist ein Internetsport", sagte Elias Ambühl. Der 19-jährige Schweizer belegte in der Disziplin Slopestyle im Vorjahr bei der WM den zwölften Platz und will 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi (Russland) seine Klasse unter Beweis stellen.

Über Facebook oder andere Kanäle verbreiten Ambühl und seine Kollegen, ob Ski-Freestyler oder Snowboarder, ihre ausgetüftelten Choreographien im Netz und haben so einen regelrechten Boom ausgelöst. Der Lohn für die waghalsige Kombination aus Salti, Schrauben und Drehungen sind einträgliche Werbeverträge dank hoher Klickzahlen auf Internet-Plattformen und der Jubel der Zuschauer. "Das ist schon cool abgegangen", sagte Mangold nach seinem Wettbewerb.

Selbst wenn es für den 16-Jährigen noch nicht reichen sollte, seine Disziplin ist in Sotschi in jedem Fall dabei. Anders als das Teamevent im Parallel-Riesenslalom. Diese Konkurrenz feierte aber immerhin bei den Jugend-Winterspielen vor allem wegen des verständlichen Regelwerks eine überzeugende Olympische Premiere: Wer bei den Duellen zuerst im Ziel war, holte einen Punkt für sein Team. Der Einzug in die nächste Runde war für eine Mannschaft bei drei Punkten perfekt.

"Das ist für jeden nachvollziehbar", sagt Thomas Bach. Dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und IOC-Vizepräsidenten haben es besonders die Mixed-Wettbewerbe angetan: "Das ist attraktiv und modern." Diesen Konkurrenzen bescheinigte auch IOC-Präsident Jacques Rogge "eine große Zukunft."

Durch die Aufnahme von 14 innovativen Medaillenentscheidungen in das Programm der Spiele in Innsbruck begeistert das IOC aber nicht nur mehr Zuschauer für den Schneesport, sondern löst bei den Athleten wahre Motivationsschübe aus. "Man merkt, dass es ernster genommen wird. Man hat ein Ziel, für das man trainieren kann", sagt Skispringerin Katharina Althaus (Oberstdorf). Die deutsche Fahnenträgerin holte beim ersten Olympischen Wettbewerb im Frauenskispringen Silber und will jetzt auch 2014 in Sotschi für Aufsehen sorgen.

(Quelle: SID)


  • Snowboard-Slopestyle ist eine der neuen Disziplinen bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. Foto: Picture-Alliance
    Snowboard-Slopestyle ist eine der neuen Disziplinen bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck. Foto: Picture-Alliance