Integration mit Gorodki

Seit zwei Jahren nutzt der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) verstärkt die aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Spielsportart Gorodki für die Integrationsarbeit.

Bei dem russischen Volkssport ist es Ziel, die zu einer bestimmten Figur aufgestellten Hölzer mit möglichst wenigen Versuchen zu zerschlagen. Foto: picture-alliance
Bei dem russischen Volkssport ist es Ziel, die zu einer bestimmten Figur aufgestellten Hölzer mit möglichst wenigen Versuchen zu zerschlagen. Foto: picture-alliance

Nun gehört auch der TV-Moderator Stefan Raab zu den Gorodkispielern. 

In der jüngsten Ausgabe der TV-Spieleshow „Schlag den Raab“ war Gorodki das neunte Spiel, bei dem Sergej Gergert, LSV-Mitarbeiter des Programms „Integration durch Sport“, als Schieds-richter auftrat. Mehr als vier Millionen Fernsehzuschauer (30,4 Prozent Marktanteil bei den 14 bis 49-Jährigen) sahen, wie Stefan Raab und sein Kontrahent versuchten, möglichst viele Holzklötze aus der Spielfläche herauszuschlagen. Am Ende hatte Raab bei dem Spiel Gorodki mit 7:6 die Nase vorn und erhielt neun Punkte für die Gesamtspielwertung.

Die Spielidee und das Ziel des Spiels ist es, verschiedene Figuren, die aus jeweils fünf Holz-klötzchen bestehen, durch den gezielten Wurf eines Stabes aus einer gekennzeichneten Spiel-fläche herauszuschlagen. Ein Spiel, das recht leicht zu erlernen ist und von jedermann gespielt werden kann. Mit seinen vielfältigen, integrativen Potenzialen ist Gorodki bestens geeignet, um Menschen unterschiedlicher Herkunft, allen Alters und geschlechtsübergreifend zusammen-zubringen und so eine Integration über den Sport hinaus zu fördern. Zudem ermöglicht dieser Ansatz den Zuwanderern, ein Kulturgut aus ihrem Herkunftsland mitzubringen. Dadurch erfahren sie eine Wertschätzung und Anerkennung und fühlen sich in der Fremde weniger fremd.

Baden-Württemberg war Ausgangspunkt für die weitgehend unbekannte Sportart in Deutschland. Einige Spätaussiedler in Karlsruhe beganne 2001, Gorodki zu spielen. Inzwischen gibt es in Baden-Württemberg neun Standorte mit über 150 Aktiven. „Wir sind gerade dabei, ein bundesweites Netzwerk für diese Sportart aufzubauen“, sagt Torsten Schnittker, Leiter des Programms „Integration durch Sport“ beimLSV. „Wir hoffen, dass es nach der Sendung auch in anderen Bundesländern Interessierte aus allen Bevölkerungsschichten gibt, die Gorodki spielen möchten, um das integrative Potential von Gorodki zu nutzen.“

„Integration durch Sport“ ist ein Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), das die Landessportbünde eigenverantwortlich umsetzen.


  • Bei dem russischen Volkssport ist es Ziel, die zu einer bestimmten Figur aufgestellten Hölzer mit möglichst wenigen Versuchen zu zerschlagen. Foto: picture-alliance
    Bei dem russischen Volkssport ist es Ziel, die zu einer bestimmten Figur aufgestellten Hölzer mit möglichst wenigen Versuchen zu zerschlagen. Foto: picture-alliance