„Heute ist der Internationale Frauentag und zugleich der 13. Tag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Mit Sport mag das auf den ersten Blick nicht viel zu tun haben, doch ist der Sport ein zentraler gesellschaftlicher Akteur, der mit seiner Reichweite und Wirkmacht viel bewegen, zumindest jedoch ein Statement setzen kann.
Frauen* sind u.a. in und nach Kriegen sowie auf der Flucht häufiger von körperlicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung betroffen. Ferner verfügen Frauen* über ein geringeres Einkommen, haben einen schlechteren Zugang zu Nahrung und Bildung und befinden sich dadurch vermehrt in Abhängigkeiten und ungleichen Machtverhältnissen.
Der Sport hat hierbei eine besondere Verantwortung inne. Auf der einen Seite kann der Sport in seinen Strukturen dafür sorgen, dass Frauen* gleichberechtigt beteiligt und gehört werden und auf der anderen Seite kann er seine Reichweite nutzen, um auf Diskriminierungen hinzuweisen und einzuwirken.
Doch auch im Sport sehen wir, dass Frauen* noch nicht gleichberechtigt behandelt werden und unter sexistischen und diskriminierenden Strukturen leiden. Sei es, dass sie in manchen Disziplinen und Sportarten nicht starten dürfen, sie eine qualitativ sowie quantitativ schlechtere Berichterstattung erfahren oder ihnen der Zugang zu Entscheidungspositionen verwehrt bleibt.
Sport kann empowern, Selbstbewusstsein ausbilden und gegenseitigen Respekt lehren. Das ist aber nur dann von nachhaltigem Erfolg, wenn sich Frauen* zu gleichen Teilen im Sport wiederfinden und als Wissensträgerinnen* wahrgenommen werden.
Politisches und gesellschaftliches Handeln ist von vielen einzelnen Aktionen, Initiativen und Bewegungen beeinflusst. Wenn der Sport Gleichstellung lebt und aktiv von Frauen* mitgestaltet wird, so kann das eine Außenwirkung erzeugen, die nachhaltig auf soziale Prozesse einwirkt.
Sport kann als eine Art Friedensbewegung verstanden werden, daher ist es unser aller Aufgabe, denjenigen eine Stimme zu geben, die sonst nicht gehört werden.
Frauen* sind role models, im Sport und darüber hinaus.“
(Autorin: Sabrina Huber, Referentin Geschlechtergleichstellung im DOSB)