Interventionsprogramm "AuF-Leben" verlängert

Das vom GKV-Bündnis für Gesundheit geförderte Interventionsprogramm "Im Alter Aktiv und Fit Leben (AuF-Leben) – Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune" wurde um vier Monate bis zum 30.06.2021 verlängert.

Sechs ältere Menschen stehen umarmt nebeneinander und lachen.
Ältere Menschen stehen umarmt nebeneinander und lachen. Symbolfoto: Fotolia

Das Programm setzt der Deutsche Turner-Bund (DTB) seit dem 01.03.2019 gemeinsam mit drei seiner Mitgliedsverbände (Rheinhessischer Turnerbund, Sächsischer Turn-Verband, Landesturnverband Sachsen-Anhalt) um. Ziel ist es, Menschen ab 60 Jahren, die bisher keine oder nur sehr wenig Bewegung in ihrem Leben haben, in Bewegung zu bringen. Durch die Einrichtung neuer und leicht zugänglicher Bewegungsangebote sowie der Verbesserung der Bewegungsverhältnisse innerhalb der Kommune soll den älteren Menschen dabei der Einstieg in ein aktiv(er)es Leben erleichtert und Freude an regelmäßiger Bewegung vermittelt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht das Programm als ersten wichtigen Schritt, den Zusammenschluss der Kommune und eines ortsansässigen Turn- und Sportvereins zu einem Tandem vor. Denn um dem Bewegungsmangel älterer Menschen entgegenzuwirken und einen maßgeblichen Beitrag zur Gesundheitsförderung zu leisten, müssen Kommune und Verein an einem Strang ziehen und eng zusammenarbeiten. Nur so kann es gelingen, dass Menschen gesund alt werden und noch lange selbstbestimmt in ihrem bewährten Umfeld leben können. Ein weiterer wichtiger Aspekt von „AuF-Leben“ ist der Aufbau eines Netzwerks, um gemeinsam mit regionalen Partnern möglichst viele Zugangswege zur Zielgruppe zu erschließen. Die Kommune übernimmt dabei als politische Kraft die Einrichtung und Leitung des kommunalen Netzwerkes. Der Verein ist der Experte für Bewegung, Sport und Gemeinschaft, setzt neue Bewegungsangebote um und unterstützt bei der Einrichtung des Netzwerkes.

Im Zeitraum von September 2019 bis Juni 2020 wurden insgesamt zehn Tandems in den drei Pilotregionen gebildet. Begleitet werden die Tandems während der gesamten Pilotphase von den sog. AuF-Berater*innen, die als Vertreter*innen der Landesturnverbände speziell für die Aufgaben im Projekt geschult wurden. Als Schnittstelle des Tandems übernehmen sie eine entscheidende Schlüsselfunktion und beraten das Tandem hinsichtlich kommunaler Gesundheitsförderung.

Neben Informationsveranstaltungen, um auf das Programm aufmerksam zu machen und das Interesse der Generation 60 Plus zu wecken, wurden unterschiedliche (niederschwellige) Bewegungsangebote speziell für die Zielgruppe eingerichtet, z.B. Spaziergehgruppen, Kurse für Personen mit Rollatoren, allgemeine Gymnastikkurse für Neueinsteiger, kleine Bewegungseinheiten bei Computerkursen. Auch die Zielgruppe wurde in Entscheidungen mit einbezogen, was u. a. zur Einrichtung neuer Sitzbänke durch die Kommune an einem beliebten Spazierweg führte.

„AuF-Leben“ zeigte nach über einem Jahr Laufzeit bereits große Erfolge. Jedoch wurde das Programm durch die rasante Ausbreitung von COVID-19 ausgebremst. Geplante oder bereits gestartete Maßnahmen, wie gemeinsame Bewegungseinheiten in der Turnhalle oder im Park sowie ein Zusammenkommen der Tandem- und der Netzwerkpartner, waren zwischenzeitlich wegen der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen und insbesondere zum Schutz der Zielgruppe nicht mehr möglich. Seit dem 01.08.2020 wurde die Umsetzung von bewegungsfördernden Maßnahmen im Rahmen von „AuF-Leben“ unter Berücksichtigung der landesspezifischen Verordnungen sowie mit Hilfe eines für „AuF-Leben“ konzipierten Hygienekonzepts wieder aufgenommen.

Die bereits erfolgreiche Umsetzung vielfältiger Maßnahmen in allen Pilotkommunen lassen darauf schließen, dass das Konzept der Zusammenarbeit von Kommune und Verein unter Einbezug geeigneter Netzwerkpartner ein erfolgsversprechendes Vorgehen darstellt, um inaktive, ältere Menschen zu erreichen. Dieses erste Zwischenfazit sowie das außerordentliche Engagement der Projektbeteiligten haben daher zum Entschluss des GKV-Bündnisses für Gesundheit geführt, das Programm um vier Monate zu verlängern.

Die gesamte Pilotphase wird durch ein externes Forschungsinstitut begleitet, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen auszuwerten und bei der Planung einer bundesweiten Umsetzung zu berücksichtigen.

Allgemeine Infos zum Projekt sowie eine Übersicht der zehn Pilot-Tandems, die „AuF-Leben“ umsetzen, finden Sie auf der Homepage des DTB. Allgemeine Infos finden Sie außerdem auf der Homepage des GKV-Bündnisses für Gesundheit.

(Quelle: DTB)


  • Sechs ältere Menschen stehen umarmt nebeneinander und lachen.
    Sechs ältere Menschen stehen umarmt nebeneinander und lachen.