Interview mit Wolfgang Rittmann, Sprecher der Konferenz der nicht-olympischen Verbände

"Die Austragungsorte werden sich alle in hohem Glanz präsentieren", erklärte Wolfgang Rittmann, Sprecher der Konferenz der nicht-olympischen Verbände, in einem Interview mit der dsb-website im Vorfeld der World Games. Der 58-jährige Bottroper ist zugleich Ehrenpräsident der Deutschen Billard Union (DBU) und Präsident des europäischen Billardverbandes Confédération Européenne de Billard (CEB).

Wolfgang Rittmann ist Präsident des Verbandes der nicht-olympischen Sportarten (NOV) (Alle Fotos: WoldGames)
Wolfgang Rittmann ist Präsident des Verbandes der nicht-olympischen Sportarten (NOV) (Alle Fotos: WoldGames)

   Sehr geehrter Herr Rittmann, wie zufrieden sind Sie mit den Vorbereitungen in Duisburg und den weiteren Austragungsorten der World Games?

 

Rittmann: Objektiv gesehen scheinen die Vorbereitungen sehr stabil zu sein. Die Austragungsstätten werden sich alle in hohem Glanz präsentieren. Viele Städte haben noch einmal in ihre Sportstätten investiert.

Auch die Presse ist sehr gut aufgestellt. Man darf lobend sagen, dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit noch nie so gut war. Im Ruhrgebiet gibt es ganze Plakatwände, die auf das bevorstehende Ereignis hinweisen. Und auch das Fernsehen und die Zeitungen ziehen sehr gut mit.

 

   Welche Bedeutung haben die World Games für die Verbände nicht-olympischer Sportarten?

 

Rittmann: Die Bedeutung der World Games ist für die nicht-olympischen Sportarten genauso groß wie die Olympische Spiele für die olympischen Disziplinen. Die World Games sind sozusagen die Olympiade für die nicht-olympischen Sportarten – auch wenn das ein Widerspruch in sich ist.

 

   Wird es wie bei den Olympischen Spielen eine deutsche Mannschaft geben? Oder sind bei den World Games Einzelmannschaften der jeweiligen Sportart am Start?

 

Rittmann: Zum ersten Mal wird Deutschland als Mannschaft auftreten. Das ist vor allem dem NOK und adidas zu verdanken. NOK-Präsident Klaus Steinbach ist es gelungen, adidas als Sponsor für eine einheitliche Mannschaftseinkleidung zu gewinnen. Dadurch werden 500 deutsche Sportler sowie deren Betreuer und Trainer als eine Mannschaft erkennbar sein. Bisher traten bei den World Games keine Nationen sondern die Weltverbände an. Es gibt jedoch Tendenzen, dass in Zukunft wie bei den Olympischen Spielen National-Mannschaften auftreten werden.

 

   Gibt es Sportarten bei den diesjährigen World Games, die auf dem Sprung sind, eine olympische Sportart zu werden?

 

Rittmann: Nach den letzten Entscheidungen des IOC scheint vor allem Inline-Skating auf dem Vormarsch zu den Olympischen Spielen zu sein. Noch ist jedoch nichts abschließend entschieden.

 

   In welchen Sportarten und Disziplinen räumen Sie den Deutschen besonders gute Chancen ein?

 

Rittmann: Gute Chancen sehe ich zum Beispiel im Sumo-Ringen, Billard und auch im Rollsport, Bowling, Rettungsschwimmen und Tauziehen. Traditioneller Weise ist Deutschland auch im Tanzen sehr stark. Mann kann erwarten, dass viele deutsche Sportlerinnen und Sportler in den Finalkämpfen dabei sein werden.


  • Wolfgang Rittmann ist Präsident des Verbandes der nicht-olympischen Sportarten (NOV) (Alle Fotos: WoldGames)
    Wolfgang Rittmann ist Präsident des Verbandes der nicht-olympischen Sportarten (NOV) (Alle Fotos: WoldGames)
  • Tauziehen, ein sportliches Kräftemessen.
    Tauziehen, ein sportliches Kräftemessen.