Das IOC-Exekutivkomitee entscheidet am 27. Oktober zeitgerecht drei Jahre vor Beginn endgültig über das Programm der Peking-Spiele 2008. Darüber informiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in einem aktuellen Bericht im Internet.
Dabei ist die olympische Regierung allerdings daran gebunden, dass nicht mehr als 301 Medaillen-Wettbewerbe ausgetragen werden dürfen. Neue Disziplinen können innerhalb der 28 in Peking auf dem Programm stehenden Sportarten nur ausgetauscht werden. Insgesamt liegen der Exekutive aus verschiedenen Sportarten Anträge auf 14 neue Disziplinen vor. So hat der Internationale Amateurbox-Sportverband (AIBA) die Aufnahme des Frauen-Boxens beantragt. Boxen ist die einzige Sportart, bei der Frauen bei Olympia nicht vertreten sind. Bei einer Zulassung der Frauen müssten die Männer möglicherweise auf einige Gewichtsklassen verzichten. Die Chancen dürfen deshalb nicht schlecht stehen, weil das IOC die Frauen-Quote den Männern anpassen will. Es wird geschätzt, dass etwa 30.000 Frauen in 120 Ländern wettkampfmäßig boxen.
Darüber hinaus wird sich die Exekutive unter anderem voraussichtlich mit der Aufnahme der 3000-m-Hindernis der Frauen befassen. In der Leichtathletik wären Männer mit 24 und Frauen mit 23 Disziplinen dann fast gleich gestellt: Nur das 50 km Gehen bliebe Männersache - es sei denn, es wird zu Gunsten der Hindernis-Läuferinnen gestrichen. Die Schwimmer befürworten die Aufnahme der Langstrecke in offenen Gewässern sowie der 50-m-Disziplinen Rücken, Brust und Schmetterling. Im Olympia-Programm sind lediglich die Kraul-Sprinter vertreten.
Nach der Abwahl von Softball und Baseball vom Olympia-Programm 2012 in London durch die IOC-Vollversammlung im Juli in Singapur hat sich auch die Athleten-Kommission vorrangig mit dem Programm beschäftigt. "Wir haben die Befürchtung, dass plötzlich nur noch 15 Sportarten ausgetragen werden", sagte Sergej Bubka. Der Vorsitzende der Kommission forderte eine Änderung der IOC-Charta dahin gehend, dass als Mindestzahl an Sportarten 25 statt bisher 15 festgeschrieben werden. Außerdem sollte die Neuaufnahme einer Sportart mit einfacher Mehrheit in der Vollversammlung erfolgen. "Zwei Drittel sind nicht realisierbar", sagte der Weltrekordhalter im Stabhochsprung.