Jahresbilanz 2004 der Nationalen Anti-Doping-Kommission

Die NADA hat auf ihrer Pressekonferenz am 22. März 2005 in Bonn eine insgesamt positive Bilanz für das Jahr 2004 gezogen. „Wir haben den Umfang der Proben 2004 erhöht. Mit der Unterzeichnung der Trainingskontrollvereinbarungen durch die nationalen Sportverbände ist ein stabiles Fundament für die weitere Zusammenarbeit geschaffen. 2005 wird die NADA sich verstärkt der Dopingprävention zuwenden“, sagte Dr. Peter Busse, Vorstandsvorsitzender der NADA und begrüßte die vom Bund zugesagten Mittel in Höhe von 400.000 Euro.

„Die Akzeptanz seitens der Verbände und die Kooperation der Sportler nimmt stetig zu. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass nur ein sauberer Sport langfristig in unserer Gesellschaft konkurrenzfähig und wirtschaftlich attraktiv ist, und dass jeder, der im Sport aktiv ist, seinen Beitrag dazu leisten muss“, führte Busse weiter aus. Als positives Beispiel hob er die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Ski-Verband (FIS) hervor.

 

Die Zahl der positiven und sanktionierten Doping-Fälle im Jahr 2004 lag mit 72 zwar über dem Wert aus 2003, aber Dr. Roland Augustin, Geschäftsführer der NADA, hält einen unmittelbaren Vergleich für gefährlich: „Die Doping-Bilanz im Jahr des Inkrafttretens des WADA-Codes ist maßgeblich von den Veränderungen geprägt, die durch den WADA-Code, die damit einhergehende Änderung in der Rechtssystematik sowie durch das vollkommen neu gestaltete Regelwerk hervorgerufen werden.“ Die meisten Doping-Vergehen registrierte die NADA im Zusammenhang mit der Einnahme anaboler Wirkstoffe. „Was uns allerdings große Sorgen bereitet, ist die deutliche Zunahme der Cannabinoide (THC). Hier erreicht ein gesellschaftliches Phänomen den Sport, dessen zukünftige Dimensionen noch nicht abzusehen sind“, warnte Augustin.

 

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der NADA wird die Umsetzung der Präventionsstrategie sein, die maßgeblich unter der Leitung von Dr. Elisabeth Pott, Vorstandmitglied der NADA und Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), entwickelt wurde. „Diese Maßnahmen wie die Bereitstellung eines Anti-Doping-Fortbildungs-Moduls für Trainer, die geplante Multiplikatorenkampagne, die Informationsbroschüren für Jugendliche sowie eine Medikamentendatenbank im Internet, sind das Ergebnis unseres sehr erfolgreichen Präventions-Workshops vom Februar diesen Jahres. Zudem prüft die NADA derzeit, wie eine in anderen Ländern erfolgreich praktizierte Hotline, die Athleten bei Fragen direkt anwählen können, auch in Deutschland realisierbar ist“, führte Augustin weiter aus.