Jeder 100. Bürger macht das Sportabzeichen

Mit 841.689 erfolgreichen Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen im Jahr 2001 legen der Deutsche Sportbund (DSB) und die Landessportbünde (LSB)

erneut eine überaus erfreuliche Bilanz vor. Diese Erfolgszahl bei einer Steigerung um 0,93 Prozent gegenüber dem Olympiajahr 2000 bedeutet das zweitbeste Ergebnis in der jetzt 89-jährigen Geschichte dieses Leistungsabzeichens für jedermann. Damit bleibt auch das große Ziel von einer Million Verleihungen pro Jahr eine realistische Vorgabe.

Besonders erfreulich an den neuen Zahlen ist, dass sie gerade bei den Schülern und Jugendlichen überdurchschnittliche Zuwachsraten ausweisen und damit entgegen vielen aktuellen Trends im Jugendsport stehen, was sich auch beim Rückgang der Mitgliederzahlen in den Sportvereinen ablesen lässt. Während das Jugendsportabzeichen ein Plus von 3,20 % einbringt, das Schülersportabzeichen mit einer Zunahme von 1,43 % aufwartet, müssen die Erwachsenen ein Minus von 1,79 % verbuchen. So wenig erfolgreiche Männer und Frauen gab es zuletzt 1982!

Mit 1,02 % ist die Quote der Sportabzeichenerwerber im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in Deutschland minimal gegenüber dem Vorjahr (1,01 %) angestiegen. Also nur jeder Hunderste Bürger absolviert den so wichtigen Fitnesstest erfolgreich. Niedersachsen bleibt mit großem Abstand das Bundesland mit der größten Sportabzeichendichte; hier liegt die Quote bei 1,71 %. Würde bundesweit das Ergebnis des LSB Niedersachsen erreicht, so läge die jährliche Zahl der Sportabzeichenerwerber schon fast bei 1,5 Millionen.

Positive Entwicklungen gibt es auch für die Beteiligung der Frauen und Mädchen. Ihr Anteil ist mit jetzt 44,1 % überaus gut, wird allerdings fast nur durch die Zahlen im Schüler- und Jugendbereich gestützt ( 49,9 % ), denn bei den Erwachsenen dominieren traditionell die Männer mit
72,7 %. Die Zahl der Wiederholer - also der Menschen, die es nicht bei einer bzw. der ersten Verleihung belassen - ist auf das neue Hoch von 434.127 gestiegen und hat damit einen Anteil von 51,8 % an der Gesamtzahl.

Unter den Landessportbünden gibt es neun mit einem besseren Ergebnis von 2001 zu 2000. Während es in Hamburg mit ganzen 158 Verleihungen mehr eine fast unbedeutende Zahl ist, weist die DSB-Statistik für das Saarland eine Zuwachsrate von 14,0 % aus. Zur Hauptsache bei den Schülern und den Jugendlichen wurde dieses gute Ergebnis erzielt. Bei den absoluten Zahlen liegt naturgemäß und wie immer der LSB Nordrhein-Westfalen mit 203.684 Beurkundungen vorn, hat allerdings einen Rückgang zum Vorjahr von 1,88 % zu verkraften. Bedingt durch ungünstige personelle Voraussetzungen muss der LSB Mecklenburg-Vorpommern erneut ein Minus von 42,5 % registrieren. Warum in einem doch flächenmäßig großen Bundesland im letzten Jahr nur 470 Schüler und Schülerinnen und sage und schreibe nur 40 Jungen und 26 Mädchen das Sportabzeichen erhalten haben, ist auch mit der schlechten Infrastruktur (z.B. fehlende Schwimmbäder) nicht zu begründen.

Immer beliebter wird das Sportabzeichen dagegen im Ausland. 11.258 Männer, Frauen und Jugendliche (plus 15,9 % zum Vorjahr) in weit über 30 verschiedenen Ländern der Erde erhielten 2001 das Sportabzeichen als Auszeichnung für vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit überreicht. Diese neue Rekordzahl für Auslandsverleihungen resultiert auch aus dem Stellenwert des Deutschen Sportabzeichens gerade für im Ausland lebende Deutsche als offiziellem Orden der Bundesrepublik Deutschland.

Ein Jahresbericht über das Sportabzeichen muss auch die Rekordleute herausheben. Jetzt sind es seit 1913 schon sechs Männer, die vom DSB und ihrem Landessportbund mit einer Ehrengabe für "Gold 60" geehrt wurden. 2001 kamen Carl-Alfred Scherer (Bremen), Otto Wedekind (Köln) und Hans Bohle aus Naurot in Rheinland-Pfalz hinzu. Für die in diesen Wochen beginnende Sportabzeichensaison 2002 sieht Jochen Schütte (Todendorf) als DSB-Sportabzeichenbeauftragte den Sportorden – bundesweit auch künftig gefördert durch die BARMER, Deutschlands größte Krankenkasse – als ein wichtiges Zugpferd der neuen Gesellschaftskampagne des DSB. In Abwandlung des aktuellen Slogans meint er, "Das Sportabzeichen tut Deutschland gut" und wünscht sich, dass sich immer mehr Bürger und Bürgerinnen bei den "Sportabzeichen-Treffs" vorbereiten und anschließend die Prüfungen ablegen mögen.