Jeder zehnte Verein engagiert sich mit gesundheitsorientierten Projekten

22 Prozent aller Angebote von Sportvereinen sind gesundheitsorientierte Projekte auf dem Feld von Prävention und Nachsorge.

Viele Sportvereine bieten inzwischen gesundheitsorientierte Porjekte an. Copyright: picture-alliance7dpa
Viele Sportvereine bieten inzwischen gesundheitsorientierte Porjekte an. Copyright: picture-alliance7dpa

Insgesamt engagiert sich jeder zehnte Verein mit fachlich gestützten Programmen, um das Bewegungsverhalten breiter Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Das ist das Ergebnis des „Sportentwicklungsberichts 2005/2006“, den Prof. Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln im Sportausschuss des Deutschen Bundestages vorstellte. 62 Prozent aller Vereine unterhalten nach der Auswertung einer Umfrage Kontakte zu Schulen, jeder vierte Verein engagiert sich mit Angeboten in Kindergärten. 60.000 Vereine, so haben es die Kölner Forscher herausgefunden, lassen Jugendliche demokratisch mitwirken, was demnach zwei Drittel aller Sportvereine sind. 

Insgesamt gibt es im organisierten Sport 2,788 Millionen Ehrenamtliche auf Vorstands- und Ausführungsebenen, zwei Drittel davon sind männlichen Geschlechts. Das entspricht einer jährlichen Wertschöpfung von 8,5 Milliarden Euro. Rechnet man die sporadisch Tätigen in den Vereinen hinzu, so erweitert sich der Ehrenamtskreis auf 4,7 Millionen. Der 670 Seiten umfassende Report stellt auch heraus, dass der Sport ein „Beschäftigungsmotor“ ist: 38 Prozent der Vereine beschäftigen bezahlte Mitarbeiter, fünf Prozent haben bezahlte Führungskräfte angestellt. 

Das Forschungsprojekt „Sportentwicklungsbericht“ ist gemeinsam vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Landessportbünden aufgelegt worden. Wie BISp-Direktor Jürgen Fischer darlegte, solle ein wirkungsvolles Steuerungselement des gemeinwohlorientierten Sports entwickelt werden, das Gegenwartsanalysen mit vorausschauenden Elementen und Zukunftsszenarien verbindet. Mit den Ergebnissen der Studie könnte der organisatorische Sport faktengesättigte Hinweise erhalten, um den gesellschaftspolitisch dynamischen Entwicklungen, aber auch den grundlegenden Herausforderungen organisatorischer wie inhaltlicher Art besser gerecht werden zu können. 

Grundlage des Projekts ist eine am 1. März 2005 gestartete bundesweite internet-basierte Vereinsbefragung. Hierbei wurde eine repräsentative Auswahl an Sportvereinen zu ausgewählten Strukturmerkmalen in neun Themenfeldern befragt, die sich vom Leistungssport über die Finanzsituation bis hin zum Kinder- und Jugendsport erstreckten. 3.731 Vereine waren angemailt worden; der Rücklauf betrug zwanzig Prozent. Die nun erstellte Bestandsaufnahme soll nach Worten von Prof. Georg Anders (BISp) fortgeschrieben werden. Nach einer „zweiten Welle“ des Projekts könnten dann Entwicklungen beobachtet werden.


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