Junge Erwachsene und der Demografische Wandel

Neue Erkenntnisse zu den Zukunftserwartungen der 20 bis 34-jährigen - Allensbach-Umfrage im Auftrag des BMFSFJ. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig spricht auf dem Berliner Demografie Forum 2014.

Viele der 20-34-jährigen möchten später eine Familie gründen. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann
Viele der 20-34-jährigen möchten später eine Familie gründen. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann

"Die demografiepolitischen Diskussionen richten den Fokus bisher überwiegend auf die Alterung der Gesellschaft. Wir müssen jetzt auch die junge Generation verstärkt in den Blick nehmen, denn es geht besonders um ihre Zukunft", betonte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in ihrer Rede beim Berliner Demografie Forum vor etwa 300 nationalen und internationalen Gästen. Passend zu den diesjährigen Themenschwerpunkten "Sicherheit - Vertrauen - Zusammenhalt" stellte die Ministerin Erkenntnisse aus einer Befragung zu den Zukunftserwartungen junger Menschen zum Demografischen Wandel vor. Das Institut für Demoskopie Allensbach hatte im Herbst 2013 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums 1.097 Männer und Frauen zwischen 20 und 34 Jahren zu ihrem Wissen, ihren Vorstellungen, Befürchtungen und Erwartungen befragt.

Jeder Dritte investiert in die private Altersvorsorge

Die Befragung ergab: Der demografische Wandel ist den jungen Erwachsenen keineswegs fremd: Mehr als die Hälfte beschäftigt sich mit dem Thema; mehr als jeder dritte junge Mensch investiert in private Altersvorsorge; es besteht eine enge Bindung an die Familie und zwei Drittel gehen von einer gegenseitigen Verantwortung der Generationen aus.

Junge Menschen sehen allerdings steigende Belastungen auf sich zukommen: 88 Prozent erwarten eine längere Lebensarbeitszeit, 83 Prozent gehen davon aus, dass sie privat mehr für das Alter vorsorgen müssen. Hingegen erwarten nur 23 Prozent bessere Berufsaussichten für junge Leute und 19 Prozent einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Partnerschaftliche Arbeitsaufteilung gewünscht

Als wichtigsten Befund bewertete die Ministerin, dass junge Menschen sich mehrheitlich eine partnerschaftliche Arbeitsaufteilung in Beruf, Haushalt, Kindererziehung und Pflege wünschen. Die 20 bis 34-jährigen haben eine hohe Berufsorientierung. Dabei sind die Wunsch-Arbeitszeiten im Durchschnitt geringer als die tatsächlichen: bei Männern 35 Wochenstunden, bei Frauen 31 Wochenstunden.
Die Befragung stellt auch einen steigenden Wunsch nach Kindern fest, viele möchten später eine Familie gründen. Vor allem Väter möchten mehr Zeit mit ihren Familien verbringen. Ebenfalls existiert eine hohe Bereitschaft, Verantwortung für ältere Familienangehörige zu übernehmen und sich in der Pflege von Familienangehörigen einzubringen.

Die Ergebnisse der Allensbach-Umfrage sind abrufbar auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

"Die Befunde der Befragung unterstreichen die Notwendigkeit, dass die Arbeitswelt familienfreundlicher werden muss. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde ich das ElterngeldPlus, die weitere Flexibilisierung der Elternzeit und das Rückkehrrecht aus der Teilzeit in Vollzeit noch in diesem Jahr angehen", unterstrich die Ministerin.

Das Berliner Demografie Forum ist eine Plattform für den internationalen Dialog zu Themen des demografischen Wandels als Initiative in Public Private Partnership zwischen Allianz SE; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; European School of Management and Technology sowie der Vodafone Stiftung Deutschland.

(Quelle: BMFSFJ)


  • Viele der 20-34-jährigen möchten später eine Familie gründen. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann
    Viele der 20-34-jährigen möchten später eine Familie gründen. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann