Beucher hatte bereits davor von 2004 bis 2009 als Kuratoriumsvorsitzender im DBS ehrenamtlich mitgearbeitet und war zu dieser Zeit auch Vizepräsident von Special Olympics Deutschland. Seit 1999 ist er zudem Mitglied des Kuratoriums Deutsche Schulsportstiftung und war ab 1998 Vorstandsmitglied im Kuratorium Sport und Natur, dem er ab 2007 als Ehrenvorstand angehört.
Vielfältiges sportliches Engagement zieht sich wie ein roter Faden durch die Biografie von Friedhelm Julius Beucher: Der agile Jubilar lebt im Sport und für den Sport – mehr noch: Als studierter Sportpädagoge kann er sich überall mit professioneller Expertise auf allen sportlichen und sportpolitischen Spielfeldern einbringen. Friedhelm Julius Beucher hat nach einer Berufsausbildung in der Justizverwaltung und Ablegung der Begabtensonderprüfung von 1969 bis 1973 an der (damaligen) Pädagogischen Hochschule Bonn studiert und blickt auf eine hauptberufliche Schullaufbahn zurück, die er als Lehrer (u.a. für das Fach Sport!) an einer Gemeinschaftsgrundschule begann, dann von 1981 1990 als Rektor fortsetzte und die ihn u.a. über eine Fachleitertätigkeit im Bezirksseminar nach Düsseldorf in das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen führte, bevor seine Berufslaufbahn mit Erreichen der Altersgrenze im Juli 2009 als Rektor der integrativen Montanusschule in Burscheid endete.
Führender Sportpolitiker im Deutschen Bundestag
Inzwischen hatte sich Beucher längst bundesweit einen Ruf als führender Sportpolitiker im Deutschen Bundestag gemacht: Bei der Bundestagswahl 1998 hatte er für die SPD das Direktmandat im Oberbergischen Kreis gewonnen und sofort das Amt des Vorsitzenden im Sportausschuss des Bundestages übernommen und hier u.a. die Reihe der öffentlichen Experten-Hearings zu drängenden sportpolitischen Themen fortgesetzt.
Friedhelm Julius Beucher ist dabei immer ein Mann der (Heimat-) Basis geblieben: Seit mehr als 40 Jahren wirkt er auf kommunaler Ebene an der sportpolitischen Gestaltung des Sports mit und sucht als seit 1975 amtierender Vorsitzender eines Sportausschusses im Bergneustadt bzw. im Kreistag des Oberbergischen Kreises vermutlich bundesweit seinesgleichen …
Delgationsleiter der paralympischen Mannschaft
Die Nähe zur Basis und die damit verbundene Vernetzung spiegelt sich aber auch bis in seine aktuelle Präsidententätigkeit im DBS wider: Friedhelm Julius Beucher wird von den Aktiven im DBS hoch geschätzt und gilt als „Präses zum Anfassen“ im mit rund 640.000 Mitgliedern größten Behindertensportverband der Welt: Klare Botschaften mit Fokussierung auf das Erreichen von Zielen und das stetige Werben um (auch mehr mediale) Aufmerksamkeit für die großartigen Leistungen „seiner“ Athletinnen und Athleten – das sind die tagtäglichen Arbeitsschwerpunkte von Friedhelm Julius Beucher, für die ihm keine Reise quer durch die Republik zu viel ist, ganz abgesehen von der internationalen Bühne, wo wir den dann 70-Jährigen bald in Rio de Janeiro wiederum als Delegationsleiter der paralympischen Mannschaft erleben dürfen.
Beucher hat bei allem ehrenamtlichen Engagement als rühriger Sportfunktionär das eigene Sporttreiben nie vernachlässigt, hat sich dabei immer wieder auf Neues eingelassen – einige Höhepunkte seiner Karriere seien wenigstens angedeutet: Er hat sämtliche alpinen Skilanglaufklassiker mitgemacht, er hat Marathonläufe in Bonn und New York gefinisht und erinnert sich noch „mit Tränen in den Augen“ an den Berlin-Marathon im Jahr nach dem Fall der Mauer. Sein Können im Fußballspiel konnte er zuletzt als Sechser im Mittelfeld der Bundestags-Fußball-Mannschaft unter Beweis stellen.
Heute findet Beucher einen körperlichen Ausgleich vor allem im (ausdauernden) Schwimmen, beim Inlineskaten und auf dem Rad, das ihm ein täglicher Begleiter ist und mit dem er auch zu längeren touristischen Fahrten aufbricht, sofern dafür Zeit bleibt. Viel wird sich mit nunmehr 70 Jahren daran vermutlich nicht ändern – außer dass er sich noch mehr Aufgaben als Sportfunktionär zumuten könnte. Denn wie sagte doch seine Ehefrau Hanne neulich in einem Interview mit dem Förderkreis Behindertensport mit einem Schmunzeln: „Den kann man nicht anbinden, der hat doch Hummeln im Hintern“. Der runde Geburtstag sollte dann aber schon ein Moment des Innehaltens sein.
„Ich möchte im Namen des Deutschen Olympischen Sportbundes herzliche Glückwünsche übermitteln und mich persönlich für die kontinuierliche Zusammenarbeit bedanken. Uns verbindet ein gemeinsames Ziel: Die gesellschaftliche Teilhabe am Sport von Menschen mit Behinderungen weiter voranzubringen“, gratuliert Prof. Gudrun Doll-Tepper, die Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des Deutschen Olympischen Sportbundes.
(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 28-31/Prof. Detlef Kuhlmann)