Kein THG-Dopingbefund im deutschen Sport / Nationale Anti Doping Agentur braucht mehr Wirtschafts-Unterstützung

Der Vorsitzende des Kuratoriums der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), Hans-Ludwig Grüschow, teilte zum Abschluss der 2. Kuratoriumssitzung der NADA am 6. Dezember in Frankfurt am Main mit, dass „alle 731 untersuchten Proben deutscher Athleten, welche die Labors in Köln und Kreischa noch einmal rückwirkend speziell auf THG getestet haben, negativ waren“.

 

„Dies zeigt, dass der deutsche Sport in dieser Frage gut da steht“, so Grüschow. Die NADA hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten Verdachtsmomente im Zusammenhang mit der anabolen Designerdroge THG (Tetrathydrogestrinon) in den USA die beiden Labore in Köln und Kreischa beauftragt, alle eingelagerten Urinproben auf THG zu untersuchen. In Köln wurden 318 Proben untersucht, in Kreischa 413.

 

Neben Vorstand und Geschäftsführung der NADA konnte Grüschow auch alle Kuratoriumsmitglieder in Frankfurt begrüßen. Nach der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom konnte mittlerweile auch das Unternehmen adidas als nationaler Förderer der NADA gewonnen werden. Die Aufbauarbeit der NADA ist somit auf einem guten Weg. Allerdings sagte Grüschow mit Blick auf die Zukunft: „Das Kuratorium war sich einig, dass die derzeitige finanzielle Ausstattung der NADA noch nicht ausreicht. Wir brauchen noch mehr Unterstützung aus der Wirtschaft, um unsere satzungsgemäßen Aufgaben erfüllen zu können. Derzeit können wir nur Schritt für Schritt vorgehen." Angedacht sind die Übernahme der Wettkampf-kontrollen, die Einrichtung eines Schiedsgerichtes und effektive Präventionsmaßnahmen. Die bereits erfolgte Übernahme der Kontrollen außerhalb des Wettkampfes wurde positiv bewertet.

 

Der Haushaltsansatz der NADA beläuft sich für das Jahr 2004 auf 1,18 Mio. Euro. Deutscher Sportbund, NOK für Deutschland und Stiftung Deutsche Sporthilfe tragen mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt 390.000 Euro hieran gut ein Drittel.