Keine Zusatzversicherung für Sportunfälle

 

Anlässlich eines Spitzengesprächs zwischen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und einer von dem Präsidenten Manfred von Richthofen angeführten Expertengruppe des Deutschen Sportbundes

(DSB) hat die Ministerin bestätigt, dass Überlegungen, die Finanzierung von Unfällen - auch von Sportunfällen - aus der paritätischen Kostentragung der gesetzlichen Krankenversicherung herauszulösen und durch die Versicherten über einen separaten Beitrag finanzieren zu lassen, nicht Gegenstand der geplanten Gesundheitsreform sind. Dies hatte bereits der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung angekündigt. Gleichzeitig sprach sich die Ministerin ausdrücklich gegen die Einführung einer Zusatzversicherung für Extremsportarten aus und trat damit den Befürchtungen verschiedener Spitzenverbände des Sports entgegen. DSB-Präsident von Richthofen dankte der Ministerin für die im Sinne des organisierten Sports getroffenen Entscheidungen, die seiner Leistungsfähigkeit in der Prävention besonders Rechnung tragen.

Weiterhin sprach die Ministerin dem Sport ihre Anerkennung für seine verschiedenen Initiativen im Gesundheitssport aus. Am Beispiel der Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT und SPORT RPO REHA, die der DSB gemeinsam mit der Bundesärztekammer an qualitätsgesicherte Gesundheitsangebote der Sportvereine vergibt, führte der DSB-Beauftragte für „Sport und Gesundheit“, Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer, die erfolgreiche Arbeit des Sports auf diesem Sektor aus. Zwischenzeitlich wurde das Siegel SPORT RPO GESUNDHEIT unter Mitwirkung des Deutschen Turner-Bundes, des Deutschen Schwimm-Verbandes sowie der Landessportbünde mehr als 5000 mal verliehen.

Einvernehmen konnte auch darüber erzielt werden, dass der DSB im Zuge der gesetzlichen Neuausrichtung des Gesundheitssystems bei Entscheidungen, die ihn betreffen, angemessen beteiligt wird. Dies gilt auch für die geplante Formulierung eines eigenständigen Präventionsgesetzes. Besondere Initiativen erwartet die Ministerin zukünftig vom „Deutschen Forum Prävention und Gesundheitsförderung“, das unter der Federführung des Ministeriums steht und dessen Gründungsmitglied der DSB ist. Durch die Schaffung eines Gemeinschaftsfonds soll die finanzielle Grundlage für die Realisierung von Modellprojekten durch den Sport zukünftig gewährleistet werden.

Der DSB-Präsident wertet die Ergebnisse des Gesprächs positiv und stellte als gemeinsame Position fest, dass dem Sport bei Prävention und Gesundheitsförderung eine hohe Bedeutung zukommt. Angesichts der Fülle der gemeinsamen Themen sollen die Kontakte auf höchster Ebene weitergeführt und in einem Folgegespräch vertieft werden.