Kirche und Sport - Schwungräder der Gemeindekultur

 

Reichen die gemeinsamen Erklärungen der Kirchenführungen und des DSB zum Sport, zur sozialen und ethischen Wirkung dieser kritischen Partnerschaft nicht

mehr aus? Denn aus den Arbeitskreisen Kirche und Sport kommt die energische Forderung nach neuen Impulsen bei der Zusammenarbeit auf Gemeindeebene. Bekundungen von Gemeinsamkeiten bei Spitzengesprächen müssen im Alltag an der Basis von Kirchengemeinde und Verein realisiert werden. Das betrifft die Umsetzung von schönen Slogans wie „Sport ist mehr!“ und „Leib und Seele in Schwung halten“.

Appelle sind gut, Taten freilich besser. Und es ist dringend geboten, zur Tat zu schreiten. Die Gemeindekultur lebt heute weniger von dahinschmelzenden Subventionen, sondern mehr denn je von den Anstrengungen der freien Partner. Die Kirchengemeinden und Sportvereine müssen zu Schwungrädern der Gemeindekultur werden. Das Aufeinander-Zugehen ist nicht immer einfach, weil der Betrieb des Alltags zu viele Kräfte bindet. Noch längst nicht alle Funktionsträger an der Basis sind trotz amtlicher Empfehlungen vom Sinn und der Notwendigkeit gemeinsamen Handelns überzeugt. Oft wartet man vergeblich auf die Impulse des Partners.

Der Sport vergibt sich nichts, den ersten Schritt zu unternehmen: Er braucht keine Predigten oder Gottesdiensttexte anzubieten; sie gibt es im Internet zuhauf. Er muss sich nicht durch theologisches Expertenwissen legitimieren. Er kann auf seine erprobten Kompetenzen verweisen, auf Angebote für Kinder, Jugendliche und Ältere, auf erfolgreiche Kooperationen in Seniorenheimen und Kindergärten oder die Idee vom „Sonntag des Sports“ zur Sprache bringen. Niemand betreibt Abwerbung oder greift in das Eigenleben ein. Kirche und Sport als Partner sollen bereichern und durch soziale Mitverantwortung der Gemeindekultur neuen Elan geben. Der Sportverein muss aus der Wartestellung heraus und selbst in die Speichen des Schwungrads greifen. Und zwar als Beweis, dass Sport mehr als Bewegung des Bizeps ist.