Angelina Köhler (Hannover) startete verhalten mit der zweitlangsamsten Reaktionszeit beim Start. Allerdings holte sie auf der zweiten Hälfte des Rennens mit jedem Arm- und Beinzug Zentimeter um Zentimeter auf, sodass sie zeitgleich mit der Russin zu Bronze anschlug. Nach der ersten Medaille für die deutschen Schwimmer bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires war der Jubel bei den deutschen Fans in der Halle groß.
"Das ist meine erste internationale Medaille überhaupt. Das es dann bei den Youth Olympics Bronze wird, hätte ich nie gedacht. Es ist einfach wunderschön hier. Ich bin so stolz und froh dabei zu sein", freute sich Köhler.
Ihr Trainer, Mitja Zastrow, war begeistert ob der Leistung 17-Jährigen. „Sie ist eine halbe Sekunde unter ihrer Bestzeit geblieben, mit der sie hier angereist ist. Wenn sie noch ein bisschen an ihrem Start arbeitet, damit sie nicht so zurückhängt, dann hätte das auch noch besser werden können. Aber trotzdem sind wir natürlich mit Bronze bei Olympischen Jugendspielen sehr zufrieden.“
Julia Mrozinski mit Bestzeit auf Rang vier
Die Schwimmerin Julia Mrozinski hatte die Bronzemedaille im Finale über 200 m Freistil knapp verpasst.
Julia Mrozinski (Hamburg) schlug mit persönlicher Bestleistung von 1:58:84 Minuten an. Trotzdem reichte es nicht für die ersehnte Medaille für die 18-Jährige. Das Finale war lange sehr ausgeglichen und wurde erst auf den letzten 50 Metern entschieden. Am Ende fehlte bisschen mehr als eine halbe Sekunde auf Rang drei. Die Enttäuschung war ihr nach dem Wettkampf ins Gesicht geschrieben.
Ihr Trainer Mitja Zastrow sprach ihr nach dem Rennen Mut zu. „Julia ist gerade anderthalb Sekunden unter ihrer Bestzeit geschwommen, das erste Mal unter zwei Minuten. Überhaupt war das die zweitschnellste Zeit deutschlandweit dieses Jahr, glaube ich. Ich habe überhaupt nichts zu meckern, aber so ist eben der Sport. Es wäre schlimmer gewesen, wenn sie schlechter geschwommen wäre mit einer schlechteren Zeit. Aber so waren eben drei schneller.“
Schütze Karstedt auf Rang sechs
Schütze Jan Luca Karstedt (SV Stinstedt) hat sich mit der Luftpistole über 10 Meter einen starken sechsten Platz gesichert. Dabei musste er zunächst lange um den Einzug ins Finale bangen.
Die Schützen haben es abermals spannend gemacht. Schon zu Beginn des Vorkampfes musste man um die Qualifikation für das Finale der besten acht Schützen zittern. Der 18-jährige Athlet Jan Luca Karstedt bringt das so auf den Punkt: „Der Anfang war echt beschissen.“ Doch es war eben nur der Anfang, denn Trainerin Barbara Georgi wusste, wie sie ihren Schützling wieder in die Spur bekommt. „Ich musste nur auf Barbara und ihren guten Rat hören, dann bin ich doch noch ganz gut in den Wettkampf gekommen und alles hat funktioniert, wie es sollte.“ Das Geheimnis? Aktiver an den Druckpunkt gehen, wie seine Trainerin berichtete, nicht zimperlich sein. Karstedt setzte diesen Ratschlag um. Er sollte „einfach schießen – so, wie man es im Training macht. Nicht warten, warten, warten – denn so funktioniert das nicht.“
Und es funktionierte. Rang sieben nach dem Vorkampf mit 567 Ringen. Nur einen weniger, und es hätte schon das Ausscheiden und Rang neun bedeuten können.
In das Finale der besten acht Schützen startete Karstedt dann ordentlich. Die ersten fünf Schüsse summierten sich auf 49,5 Ringe – Rang zwei. Doch dann folgten gleich zwei „Ausrutscher“ in der zweiten Serie. 8,4 und 8,8 Ringe im achten bzw. zehnten Schuss. Zu wenig, um mit der Spitze um den starken Inder Chaudhary Saurabh mitzuhalten. „Die zweite Serie war wirklich nicht gut, aber das passiert eben“, resümierte Karstedt nach dem Wettkampf trocken.
Doch in der Folge stabilisierte sich der junge Athlet aus Bremerhaven, der bei den Olympischen Jugendspielen erst sein drittes Finale überhaupt bestritt, wieder. Am Ende fehlten ihm nur 0,1 Ringe auf den 5. Platz. Nichtsdestotrotz sind Jan Luca Karstedt und sein Team mit diesem Erfolg zufrieden: „Über diese Platzierung kann ich mich einfach nicht beschweren“, sagte der 18-jährige, der auch neben dem Schießstand auffällt. Denn eine Sache, sein Markenzeichen, darf auch in Buenos Aires nicht fehlen: sein weißer Strohhut.
Fechter Veltrup mit dem Team Sechster
Silbermedaillengewinner Paul Veltrup (Fecht Club Krefeld) erlebte im Teamevent eine kleine Enttäuschung. Auf dem Papier war sein Team "Europa 2" gut aufgestellt, doch die mangelnde Einstellung zu Beginn des Teamevents ließ beim gesamten Team etwas zu wünschen übrig.
Im ersten Duell lag das Team schnell mit acht Punkten gegen Team "Europa 3" in Rückstand und konnte dieses Defizit nicht mehr aufholen. Am Ende hieß es 24:30. Im ersten Gefecht der Platzierungsrunde siegte Team "Europa 2" dann deutlich und erwartungsgemäß 30:13 gegen Team "Afrika". Im Gefecht um Rang fünf gab es dann aber wieder eine vermeidbare Niederlage gegen Team "Asien-Ozeanien 2".
Veltrup überzeugte in seinen Teamauftritten ähnlich wie im Einzel. Er setzte gute Treffer und versuchte auch immer wieder seine Teammitglieder heranzuführen und zu motivieren. Am Ende reichte sein Einsatz allein aber nicht für eine bessere Platzierung.
Sport-Splitter
Lara Lessmann und Evan Brandes (beide Mellowpark Berlin) haben die Qualifikation für den BMX-Freestyle-Mixedevent souverän gewonnen. Beide siegten dabei in ihren Einzelqualifikationen.
Jugend-Olympiasiegerin Raffela Igl gewann im Mannschaftswettbewerb all ihre Kämpfe, schied aber mit ihrem Team "Los Angeles" im Viertelfinale aus.
Beim Team-Entscheid im Badminton steht Lukas Resch mit seinem Team Theta im Halbfinale. Ann-Kathrin Spöri schied mit ihrem Team "Sigma" im Viertelfinale aus.
Beim Rudern gewann Tabea Kuhnert (SC Magdeburg) das D-Finale. Sie beendete damit ihren Wettkampf bei den Olympischen Jugendspielen in Buneos Aires als 13.
Beim Golf spielte Paula Kirner (Kiawah Golfpark Riedstadt) erneut eine 73-er-Runde und liegt vor der finalen Runde mit +6 auf dem sechsten Platz. Lukas Buller (Frankfurter Golf Club) erwischte keinen guten zweiten Tag. Er beendete seine Runde mit acht Schlägen über Par und liegt nun bei +12 auf Rang 25. Ein Tripple-
Im Segeln konnte das deutsche Nacra15-Team mit Romy Mackenbrock und Silas Mühle in den vier Wettfahrten heute nicht ganz an die Performance des Vortages anknüpfen. Sie segleten auf die Plätze vier, sechs, acht und sieben und rutschen im Tableau von Rang vier auf fünf ab. Kiterin Alina Kornelli bleibt hingegen das Maß aller Dinge auf dem Rio de la Plata. Sie gewann heute alle Wettfahrten und verteidigte souverän Platz eins im Gesamtklassement.
Rhythmische Sportgymnastin Lilly Rotärmel beendete den Wettkampf auf Rang 27.
Turnerin Lisa Zimmermann (TUS Chemnitz-Altendorf) hat sich mit Bestwert fürs Mehrkampffinale qualifiziert. Außerdem reichte es fürs Finale im Sprung. Turner Daniel Schwed (SC Berlin) kam bei der Quali am Reck auf Rang 13 und qualifizierte sich als 11. fürs Mehrkampf-Finale.
Buenos Idol des Tages
Schwimmerin Julia Mrozinski, die mit persönlicher Bestleistung über 200 Meter Freistil auf Platz vier geschwommen ist.