„Kommunale Intelligenz“ lautet der Titel eines kleinen Büchleins von Prof. Gerald Hüter, dem bekannten Hirnforscher aus Göttingen, mit dem er uns alle einlädt, den „wahren Schatz“ der Kommunen zu heben, nämlich die Begabungen und Talente der Menschen neu zu entdecken und zu entfalten, die jeweils in einer Kommune leben bzw. in sie hineinwachsen.
Das Buch ist durchaus ein intelligentes Plädoyer für eine neue kommunale Beziehungskultur: Eine intelligente Kommune ist demnach eine „Potentialentfaltungsgemeinschaft“. Soviel ganz knapp zu Hüter und seinem intelligenten Schatz. Und was hat – so könnte man intelligent nachfragen – das alles mit Sport zu tun?
Zugegeben – ein eigenes Kapitel zum Sport sucht man in der Streitschrift vergebens. Aber die „Kommunale Intelligenz“ als Ansatz lässt sich hervorragend auf das weite kommunale Handlungsfeld Sport projizieren, wenn wir damit alle Maßnahmen und Modelle, alle Ideen und Initiativen meinen, die zur weiteren Revitalisierung des kommunalen Lebens in unseren Städten und Gemeinden beitragen können. Und da passiert derzeit schon eine ganze Menge. Insofern muss es gestattet und kann es sicher auch im Sinne von Hüter sein, kommunale Intelligenz mit intelligentem Sport enger zu vernetzen und deren Potenziale gemeinschaftlich zu gestalten.
Dazu wiederum passt als Referenz z.B. die druckfrische Broschüre des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen, die unter der Überschrift „Städte in Bewegung. Ideen für eine bewegungsaktivierende Infrastruktur“ (vgl. Vorstellung in der DOSB-PRESSE Nr. 16 vom 14. April 2015, S. 35 und 36) eine breite intelligente Folie bietet mit allerhand möglichen Aktivitäten, die auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen realisiert werden können bzw. anderswo längst Realität geworden sind.
Dabei gilt aber prinzipiell: Zu Bewegungsaktivitäten kann man niemanden zwingen, immer nur einladen. Eine Einladung wird umso eher angenommen, je attraktiver die Rahmenbedingungen sind und je höher der Aufforderungscharakter für das Angebot ist – intelligenterweise also am ehesten ganz nah bei den Menschen, wo sie leben: nämlich im Quartier!
Ein (intelligentes?) Fazit: Wenn kommunale Intelligenz und intelligenter Sport zukünftig noch besser miteinander harmonieren, dann werden Kommune und Sport dadurch mit Sicherheit weiter gestärkt! Die Kooperationsvereinbarung „Starker Sport – starke Kommunen“, die der Deutsche Olympische Sportbund, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund bereits im November 2008 verabschiedet hatten, erhält dadurch nachträglich eine intelligente Aufwertung.
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.