Kongress „Umwelt, Naturschutz und Sport im Dialog“

Internationale Experten referieren und diskutieren am 4. und 5. März in Köln über erfolgreiche Managementinstrumente, Entwicklungsstrategien und Kampagnen für ein nachhaltiges Miteinander von Sport, Erholung und Naturschutz.

Lösungsstrategien für den Konflikt Naturschutz und sportliche Outdoor-Aktivitäten tun Not. Copyright: picture-alliance
Lösungsstrategien für den Konflikt Naturschutz und sportliche Outdoor-Aktivitäten tun Not. Copyright: picture-alliance

Der Kongress "Umwelt, Naturschutz und Sport im Dialog" findet bereits zum vierten Mal an der Deutschen Sporthochschule in Köln statt. Die Kongressreihe beruht auf einer Initiative des Beirats Umwelt und Sport beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Der Kongress wird gemeinsam vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem Bundesamt für Naturschutz und der Deutschen Sporthochschule Köln organisiert. Erstmals beteiligt sich auch der DOSB an der Veranstaltung, die in diesem Jahr vor dem Hintergrund der 9. UN-Vertragsstaatenkonferenz zur Konvention über den Schutz der Biologischen Vielfalt vom 19. bis 23. Mai in Bonn stattfinden wird.

Kanufahren, Klettern, Wandern, Rudern, Segeln, Angeln und andere sportliche Aktivitäten in und außerhalb von Sportvereinen sind dort am attraktivsten, wo die Natur schön, einzigartig, vielfältig oder kurzum, intakt ist. Nicht umsonst besuchen Millionen Menschen unsere nationalen Naturlandschaften oder Wildnisgebiete auf der ganzen Welt, um draußen aktiv zu sein, um Natur mit dem Rucksack, auf dem Fahrrad, im Kanu, zu Pferd, auf Skiern oder mit anderen Sportgeräten zu entdecken. 

Ein zu Viel an Besuchern, un- oder schlecht gelenkte Aktivitäten können einerseits seltene Arten und bedrohte Lebensräume erheblich beeinträchtigen. Andererseits verknappen sich die natürlichen Ressourcen für Erholung und Sport vor allem (aber nicht nur) im wichtigen Siedlungsnahbereich, weil naturnahe Bewegungs- und Erfahrungsräume durch fortschreitende Suburbanisierung, Zerschneidung, überzogene Verkehrssicherung, aber auch durch naturschutzrechtliche Restriktionen unattraktiv oder zu Tabuzonen erklärt werden. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um „public health“ und einer rasant zunehmenden Naturentfremdung in der Bevölkerung ist dies eine für alle Seiten bedenkliche Entwicklung. 

Der Konfliktstoff ist in seiner Breite seit längerer Zeit bekannt. Lösungsstrategien wurden auf politischer und praktischer Ebene erarbeitet. Die Umsetzung dieser Strategien hat vielerorts erst begonnen. Eine Begleitung des weiteren Weges einschließlich der Evaluation und Weiterentwicklung der (Management-)Lösungen ist dringend erforderlich. Best Practice Beispiele findet man z.B. in finnischen und australischen Schutzgebietsverwaltungen, die sehr management- und kundenorientiert arbeiten. Aber auch die Verwaltungen deutscher Großschutzgebiete agieren zunehmend im Bewusstsein, dass Sport sowie aktive Tourismusformen Praktiken sind, die naturnahen Räumen eine hohe Relevanz in der Bevölkerung sichern oder vielen Menschen überhaupt erst einen Zugang zur Natur verschaffen. 


  • Lösungsstrategien für den Konflikt Naturschutz und sportliche Outdoor-Aktivitäten tun Not. Copyright: picture-alliance
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