Kooperation zwischen israelischem und deutschem Sport

In der Erinnerung auf die Zukunft bauen – Gemeinsame Presseerklärung

Das Olympische Komitee Israels und der Deutsche Olympische Sportbund haben eine Intensivierung ihrer Zusammenarbeit vereinbart. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die Präsidenten beider Organisationen, Zvi Varshaviak und Thomas Bach, am Rande der 18. Makkabiade in Tel Aviv.

 

„Unsere Länder haben einen langen gemeinsamen Weg zurückgelegt, seit Deutschland wieder in die Völkergemeinschaft und die Olympische Bewegung aufgenommen wurde. Gegenseitiges Vertrauen ist gewachsen. Wir sind dem Olympischen Komitee für Israel und allen israelischen Sportlerinnen und Sportlern dankbar für ihre großartige Gastfreundschaft und Offenheit gegenüber dem deutschen Sport. Die Kooperationsvereinbarung ist eine Investition in die Zukunft unserer Sportorganisationen“, sagte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes.

 

„Wir wollen mit diesem Schritt insbesondere jungen Sportlerinnen und Sportlern die Gelegenheit geben, sich kennenzulernen und gemeinsam über die Vergangenheit und die Zukunft zu sprechen. Diese jungen Menschen werden darüber entscheiden, welchen Weg die deutsch-israelischen Beziehungen im Sport künftig nehmen werden. Wir freuen uns über die Vereinbarung mit der wir unsere Zukunft positiv gestalten können“, erklärte Zvi Varshaviak, Präsident des Olympischen Komitees von Israel.

 

Chancengleichheit, Fairplay, Olympische Werte und der Kampf gegen jegliche Form der Manipulation stehen im Mittelpunkt der Vereinbarung. Zur praktischen Umsetzung wurden Begegnungen und Zusammenarbeit insbesondere im Bereich der sportlichen Jugendarbeit sowie Olympischen Erziehungs-, Bildungs- und Kulturprogrammen vereinbart.

 

Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees besuchte die Eröffnungsfeier der 18. Makkabiade, der größten Veranstaltung des jüdischen Sports. Am Vorabend hatte er die deutsche Makkabiade-Delegation begrüßt, die mit einer Rekordzahl von 150 Athleten am Start ist.

 

Am Tag zuvor gedachte Bach in einer feierlichen Zeremonie in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem der Opfer des Nationalsozialismus und der Shoa. In Anwesenheit seines israelischen IOC-Kollegen Alex Gilady legte er dabei einen Kranz nieder.

 

Im Olympischen Museum „New Olympic Experience“ in Tel Aviv wurde der elf israelischen Athleten und Trainer und des deutschen Polizeibeamten gedacht, die ihr Leben beim Terrorakt während der Olympischen Spiele 1972 in München verloren haben.

 

In einer bewegenden Zeremonie übergab Gilady eine Original-Fackel der Spiele der XX Olympiade München 1972 an das Museum. In Gegenwart zweier Witwen der israelischen Opfer übergab Bach eine Erinnerungsgabe bestehend aus einem Bild der Gedenkstätte für die Opfer in Fürstenfeldbruck und – in Anlehnung an jüdisches Brauchtum – einem Stein aus dem Appartement der israelischen Olympiamannschaft von 1972. „Dieser Stein steht nicht allein für das was in der Vergangenheit geschah, sondern er steht auch für die Zukunft“, sagte Bach, einem Zitat von Willi Daume, dem Erfinder dieser Spiele folgend, der einst gesagt hatte: „Erinnerung heißt Bauen“.

 

„Der israelische Sport und das Olympische Komitee als seine Dachorganisation sind verpflichtet, die Erinnerung an die elf Opfer und deren Willen wach zuhalten“, sagte Efraim Zinger, Generalsekretär des Olympischen Komitees von Israel während der Zeremonie.