Kooperationen von Familienakteuren und Sport? Wozu und wie?

Um diese Frage zu beantworten, kamen Akteure für Familien und Vertreter und Vertreterinnen des organisierten Sports zusammen.

 

Viele Ideen entstanden an den Thementischen beim Vernetzungsworkshop. Foto: DOSB
Viele Ideen entstanden an den Thementischen beim Vernetzungsworkshop. Foto: DOSB

Etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich am Dienstag, dem 26. November 2013, zum „Vernetzungsworkshop – Neue Perspektiven in der Familienarbeit“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel war es, neue Ideen für eine Zusammenarbeit für Familien zwischen dem organisierten Sport und Akteuren für Familien zu entwickeln. Möglichkeiten hierzu könnten gemeinsame Angebote und Rahmenbedingungen sein, um Familien für die gemeinschaftliche Aktivität zu gewinnen oder um Familien zu entlasten, so zum Beispiel durch Betreuungsangebote.


Schwerpunkt der Veranstaltung war das Kennenlernen und der Dialog beider Parteien. Zu Beginn begrüßten Ingo Behnel (Abteilungsleiter Familie im BMFSFJ) und DOSB Vizepräsident Walter Schneeloch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mit der Frage „Wozu arbeiten Sie überhaupt im Themenfeld Familie?“ läutete Wolfgang Kleemann (Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Frankfurt) bereits die Vernetzungsarbeit ein, bevor man sich anschließend zu insgesamt zehn aktuellen Themen im Kontext Familie austauschte. An Thementischen wie „Armut – Chancengleichheit fördern“, „Erziehung – Hilfe- und Wertevermittlung“, aber auch „familienfreundliche(s) Wohnumfeld/Sportstätten“, kamen die Gäste in zwei Workshoprunden konkret ins Gespräch. So konnten Schnittstellen in der Arbeit für und mit Familien identifiziert und Ideen für eine Zusammenarbeit gesammelt werden. Barrieren für Kooperationen wurden sachlich analysiert und die Potenziale einer Vernetzung im gemeinsamen Dialog der Beteiligten herausgearbeitet: Netzwerke können den Wirkungsbereich jedes einzelnen Partners vergrößern und neue Ressourcen freilegen. Durch die Kooperation von Sportvereinen und lokalen Akteuren für Familien kann der Sportverein zum Beispiel weitere Räumlichkeiten, wie den Bewegungsraum der Kindertagesstätte, für seine Angebote nutzen. Getreu dem Motto: „Lassen Sie uns gemeinsam Familien bewegen! Denn gemeinsam sind wir stärker!“, wie DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch zu Beginn der Tagung feststellte.


Bedürfnisse der Familien in den Mittelpunkt rücken


Langfristig sollen Akteure für Familien und der organisierte Sport ermutigt und unterstützt werden, gemeinsame Angebote auf kommunaler Ebene zu entwickeln, die den Bedürfnissen von Familien gerecht werden. Der Blick auf die Familien ist hierbei jedoch nicht zu vergessen: Ihre Bedürfnisse sollten im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Dabei kann es sein, dass Familien nicht immer alle Sport- und Bewegungsangebote gemeinsam wahrnehmen möchten. Manchmal ist auch nur die Betreuung der weiteren Familienmitglieder wichtig, um ab und zu etwas für sich zu tun, wie die Diskussionen während des Workshops gezeigt haben.


Die Veranstaltung „Vernetzungsworkshop – Neue Perspektiven in der Familienarbeit“ war Teil des vom BMFSFJ geförderten Projektes "Bewegte Zeiten für Familien." Die Online-Dokumentation zur Veranstaltung finden Sie in Kürze auf der Internetseite www.familie-sport.de.


Als nächster Schwerpunkt steht im Projekt der bundesweite Wettbewerb "Zeit für Bewegung! Partnerschaften für Familien in der Kommune" an. Auch hier steht die Vernetzung im Vordergrund. So sollen Beispiele von Kooperationen zwischen lokalen Akteuren für Familien und Sportvereinen ausgezeichnet werden. Es sollen gute Projekte prämiert werden, die mehrere Generationen in Bewegung bringen. Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.familie-sport.de/Wettbewerb.


In den Jahren 2014 und 2015 möchte der DOSB dann gemeinsam mit dem BMFSFJ die konkrete Vernetzung vor Ort fördern. So werden insgesamt je fünf Mitgliedsorganisationen gemeinsam mit Akteuren für Familien dabei unterstützt, Kooperationen im Sinne von Familien vor Ort zu entwickeln und nachhaltig zu stärken.


  • Viele Ideen entstanden an den Thementischen beim Vernetzungsworkshop. Foto: DOSB
    Viele Ideen entstanden an den Thementischen beim Vernetzungsworkshop. Foto: DOSB