Eine IOC-Meldung zur SportAccord in Berlin beschäftigte sich am 18. April 2005 u.a. mit den Kosten und dem Erbe der Olympischen Spiele und weist auch auf einen entsprechenden Artikel in der April-Ausgabe der IOC-Zeitschrift Olympic-Review hin.
Das IOC stellt dem Gastgeber der Spiele etwa eine Milliarde Dollar für die Durchführung der 16-tägigen Veranstaltung zur Verfügung. Das Geld für diese (reinen) Organisationskosten wird vom IOC durch den Verkauf von Fernseh- und Vermarktungsrechten, Ticketing und Lizenzierung erlöst.
Darüber hinaus stellt sich jedoch die Frage nach den Kosten der Sportstätten und der städtischen Infrastruktur und wie die Olympischen Spiele über ihre wirtschaftlichen, urbanen, sozialen und geschichtlichen Wirkungen ein bleibendes Erbe für die Gastgeberstadt, das gastgebende Land und seine Menschen hinterlassen können.
Die Kosten differieren mit Blick auf bestehende Einrichtungen und Infrastruktur und notwendige Entwicklungen. In manchen Städten existierte die nahezu vollständige Infrastruktur schon vor Beginn der Spiele (Los Angeles 1984). Andere Städte, wie zum Beispiel Athen 2004, müssen mehr investieren. Öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen zahlen für diese Infrastruktur, die vor, während und nach den Spielen genutzt wird.
Die Olympic Games Studiy Commission, die von Präsident Rogge kurz nach seiner Wahl einberufen wurde, hat ein Instrument zur Steuerung der Kosten und der Komplexität der Spiele bei gleichzeitiger Beibehaltung von deren Qualität für die Aktiven entwickelt. Das IOC ist bemüht die Ausgaben zu reduzieren, nicht zuletzt durch den Wissenstransfer früherer Ausrichter und die Zusammenarbeit mit Internationalen Organisatoren wenn es um die Mindest-Standards der Sportstätten geht.
Die Veranstalter künftiger Spiele haben sich die Empfehlungen der Olympic Games Study Commission bereits zu Herzen genommen und zusammen mit dem IOC sorgfältige Vorbereitungen zur nachhaltigen Entwicklung von Sportstätten getroffen. In Turin ist der Umbau vorhandener Sportinfrastruktur das beherrschende Thema. Und auch in Peking hat die Empfehlung, vorhandene Sportstätten zu nutzen zu einer ganzen Reihe von Veränderungen der Bewerbungspläne geführt.
Städte, die sich um Olympische Spiele bewerben sind nun dazu aufgefordert, sorgfältige Überlegungen darüber anzustellen, wie ihre Pläne ein positives olympisches Erbe hinterlassen können. Sie müssen sowohl konkrete Empfehlungen als auch die dahinter stehende Philosophie der Olympic Games Study Commission beachten. Bewerber sollten beschreiben, wie ihre Vision von den Spielen in die langfristige Entwicklung der Bewerberstadt eingepasst werden kann.
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