Krebs? Mich wird´s schon nicht treffen

Bewegung ist ein wichtiger Faktor in der Prävention. Mit der Initiative "Bewegung gegen Krebs" sorgen DOSB, Deutsche Krebshilfe und die Sporthochschule Köln für Aufmerksamkeit.

Bewegung gilt als gute Prävention bei der Krebsvorsorge. Foto: DOSB
Bewegung gilt als gute Prävention bei der Krebsvorsorge. Foto: DOSB

4 Minuten. 4 Minuten das Mittagessen in der Mikrowelle warm machen. In 4 Minuten den nächsten Arzttermin ausmachen. 4 Minuten lüften. 4 Minuten den Lieblingssong hören. 4 Minuten sind relativ gesehen nicht viel – und reichen laut neuer Untersuchung aus, um durch Bewegung Krebs vorzubeugen. Die aufgezählten Aktivitäten machen wir meistens unbewusst und aus Gewohnheit. Warum dann nicht auch bewegen? Weil wir denken, nur viel hilft viel? Dem Körper und Geist helfen jede Bewegung und jede Minute, die aktiv verbracht wird. Alltagsbewegungen aus der Studie sind zum Beispiel Putzen, schwere Einkäufe tragen, zügiges Treppensteigen, mit Kindern oder Hunden spielen.

Krankheiten sind noch immer ein Tabuthema. Gerade schwerwiegende Krankheiten werden in Gesprächen oftmals schnell abmoderiert oder gar nicht erst angesprochen. Wie wichtig aber die Thematisierung von Krankheiten ist, zeigt sich sehr gut bei Krebserkrankungen. Je mehr darüber gesprochen wird, desto eher wird an Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen oder selbst ein Beitrag zu mehr Bewegung im Alltag geleistet.

„Wer am Sport spart, riskiert Krankheiten“ prangerte der DOSB die geplanten Haushaltskürzungen der Bundesregierung an. Das gilt auch und gerade im Zusammenhang bei Bewegung und Krebs. Werden weniger Möglichkeiten zum Bewegen geboten, gehen auch die positiven gesundheitlichen Effekte von Bewegung verloren. Wie wichtig jedoch Bewegung in der Prävention ist, zeigt die Nationale Krebspräventionswoche. Die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum geben Tipps und Infos für einen gesunden Lebensstil – gerade mit und durch Bewegung.

Seit fast zehn Jahren setzt sich die Initiative „Bewegung gegen Krebs“ der Deutschen Krebshilfe, der Sporthochschule Köln und des DOSB für mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Bewegung und Krebs ein. Koordinationsleiter, Leitergolf, Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens wie Seilspringen oder Standweitsprung, Discgolf, Tischtennis. Auf Veranstaltungen wird gezeigt, wie viele Bewegungsmöglichkeiten es gibt. Aber auch in den Strukturen des Sports wurde das Thema Bewegung und Krebs beispielsweise durch ein Pilotprojekt mit dem Landessportbund Hessen und dem Deutschen Behindertensportverband in Form einer Übungsleiter*innen-Qualifizierung im Bereich der Krebssportgruppen verankert.

Wirft man darüber hinaus noch einen Blick in die Zukunft, wird schnell klar, dass gehandelt werden muss – besser gesagt, dass sich bewegt werden muss. Im Jahr 2070 wird mit weltweit 34 Millionen neuen Krebserkranken gerechnet - doppelt so viele wie 2018. Höchste Zeit, schon jetzt etwas dagegen zu tun. Wer Anregungen und Möglichkeiten sucht, findet diese in der Bewegungslandkarte oder im Film der WHO unter #everymovecounts.

Hast Du 4 Minuten Zeit?

(Autor*innen: Vivien Graf und Jakob Etzel, Ressort Breiten- und Gesundheitssport)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Bewegung gilt als gute Prävention bei der Krebsvorsorge. Foto: DOSB
    Vier Frauen auf Matten in einer Yogapose mit dem Logo "Bewegung gegen Krebs" Foto: DOSB