Immer mehr Menschen beginnen das neue Jahr sportlich. Vielerorts stürmten am Neujahrstag Menschen mutig in Seen und Gewässer. Auf der Insel Norderney wurde ein neuer Teilnehmerrekord beim Anschwimmen in der kühlen Nordsee verzeichnet. Mancherorts waren sogar die Hallenbäder am 1. Januar 2015 geöffnet.
Ob sich der Jahresauftakttrend über das gesamte Jahr mit steigenden Besucherzahlen in den Hallen- und Freibädern fortsetzt, bleibt vorläufig abzuwarten. Schön wäre es – denn an guten Vorsätzen, die den Jahreswechsel begleiten und (mehr) sportliche, also auch schwimmerische Aktivitäten betreffen, mangelt es sicher nicht: „Sich mehr bewegen und abnehmen“ oder „Auf einen Marathon“ vorbereiten“ oder „Einen Tanzkurs besuchen“ etc. etc. stehen bei vielen Deutschen auf der To-do-Liste für 2015.
Allein die kontinuierliche Umsetzung solcher gut gemeinten Absichtserklärungen ist für manche ein Problem – zumal wenn die Ziele unrealistisch gesetzt werden, wenn hinter den konkreten Inhalten kein passender (Trainings-) Plan steckt, wenn keine erreichbaren Zwischenziele gesteckt werden, geschweige denn (symbolische) Belohnungen zwischendurch fehlen oder soziale Unterstützung ausbleibt – das bewährte Instrumentarium der Trainingslehre lässt grüßen!
Was nicht zwangsläufig heißen soll, dass nur der dranbleibt, der sich etwa einen „Personal-Trainer“ leisten kann. Weit gefehlt! Ein „Vertrag“ mit sich selbst reicht im Grunde schon aus, vorausgesetzt, man führt seinen Sport auf das Originäre zurück, was er sein soll: ein Stück sinnerfüllte Gegenwart, wo wir freudvolles Tun unmittelbar und am eigenen Leibe erfahren, wo wir ganz aufgehen können im Bewegen (im Wasser, auf dem Rad etc.) und das mit einer Regelmäßigkeit betreiben, weil es kompatibel eingebettet ist in unseren Tages- bzw. Wochenrhythmus und so zur guten Gewohnheit wird – so wie es sich offenbar Udo Lindenberg zum Jahresbeginn vorgenommen hat, wenn er uns verrät, dass er einen „Pakt zur Fitness“ mit sich selbst eingegangen sei: Er wolle sogar nachts joggen gehen, um fit zu sein, damit er weiterhin bei guter Kondition durch die Lande rocken kann.
Mag sein, dass der 68-jährige Panik-Musiker demnächst sogar von seinen (jugendlichen) Fans mit dem Jugendwort des vergangenen Jahres begrüßt wird: „Läuft bei Dir, Udo!“ Übersetzt heißt der Satz soviel wie „cool, wie Du drauf bist“ oder „krass, was Du da machst“ und gilt aus Ausdruck der Anerkennung bzw. der Bewunderung sowie als Glückwunsch für das, was beim so Angesprochenen wohlwollend konstatiert werden kann.
Ein Fazit zum Jahresbeginn: „Läuft bei Dir!“ können wir im Sport prinzipiell für jede „geile“ Leistung verwenden, es muss noch nicht einmal eine läuferische sein. Und: Man kann den Satz sogar umwandeln, einen Buchstaben austauschen und im Dialog mit sich selbst einsetzen: „Läuft bei mir!“ reicht nämlich dann völlig aus, wenn der Pakt (zum Sport) mit sich selbst gut funktioniert – mehr dazu erst am Jahresende!
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.