Landessportbünde wollen Führungsrolle des DOSB stärken

Die Konferenz der Landessportbünde, die derzeit unter dem Vorsitz des LSB Sachsen-Anhalt steht, hat sich in ihrer Sitzung am 20. Oktober in Bremen mit dem Stand der Leistungssportreform beschäftigt.

Die Mitglieder der Konferenz der LSB vor Tagungsbeginn in Bremen. Foto: LSB Bremen
Die Mitglieder der Konferenz der LSB vor Tagungsbeginn in Bremen. Foto: LSB Bremen

Die Verzögerungen in der Umsetzung des 2014 initiierten Reformprozesses der Leistungssportförderung in Deutschland bergen die Gefahr, dass die Ziele des Prozesses aus dem Blick geraten und dass die Bereitschaft bei verschiedenen Akteuren des Leistungssports von der Vereins- bis zur Bundesebene abnimmt, sich weiter in diesen Prozess einzubringen.

Nicht zuletzt droht aufgrund der derzeitigen mangelnden Planungssicherheit ein weiterer Verlust von Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainern, die sich vom Leistungssport ab- und einer beruflichen Karriere außerhalb des Leistungssports zuwenden, so die Konferenz der Landessportbünde in einer Pressemitteilung. Sie fordert eine positive Entwicklung der Reform und die Umsetzung folgender Punkte durch DOSB, Bund und Länder:

1. Das Bundesinnenministerium und die Länder müssen die im Eckpunktepapier zur Leistungssportreform vereinbarte sportfachliche Führungsrolle des DOSB im System der Leistungssportförderung wie auch die generelle sportfachliche Zuständigkeit der Sportverbände (Spitzenverbände, Landessportbünde, Landesfachverbände) klarer als bislang akzeptieren. Es muss eine deutliche Trennung zwischen Förderer und Gefördertem erkennbar bleiben, die das Prinzip der Autonomie des organisierten Sports und seiner Verantwortung für den Erfolg des deutschen Leistungssports wahrt.

2. Die öffentlichen Fördermittel für den Leistungssport von Bund und Ländern müssen ab 2018 deutlich angehoben werden, um insbesondere die unhaltbare Beschäftigungssituation zahlreicher Trainer/-innen im Leistungssport zu beenden.

3. Die Bundesstützpunktanerkennung ab 01.01.2019 ist auf Basis der vom DOSB vorgelegten Vorschläge bis spätestens zum 30.04.2018 vollständig abzuschließen.

4. Die Formulierungen des Eckpunktepapiers zu den Zielen der Reform sind zu überprüfen und so zu präzisieren, dass leicht verständliche, messbare Ziele erkennbar werden, die den Akteuren des Leistungssports in Deutschland eine gemeinsame Orientierung bieten.

5. Die im Eckpunktepapier zur Leistungssportreform aufgeführten Handlungsfelder sind zu priorisieren und mit einem Zeitplan für die Umsetzung zu unterlegen, der Planungssicherheit für alle Akteure im Leistungssport herstellt.

6. Die künftige Position und Funktion der PotAS-Kommission sind verbindlich zwischen DOSB und BMI zu klären.

7. Die Professionalisierung des hauptberuflichen Leistungssportpersonals in Sportverbänden und -bünden und seine engere Einbindung in die Führungsstrukturen der Verbände auf Bundes- und Landesebene sollten bei der weiteren Umsetzung der Reform Priorität erhalten und mit einem Masterplan von DOSB (für die Spitzenverbände) und Landessportbünden (für die Landesfachverbände) unterlegt werden.

8. Ein Modell zur Verzahnung der Förderentscheidungen auf Bundesebene mit denen auf Länderebene ist zu entwickeln. Die länderübergreifende Organisation des Leistungssports ist zu stärken.

9. Die künftigen Kaderdefinitionen von DOSB und Deutscher Sporthilfe sind abschließend abzustimmen und mit verbindlichem Datum in Kraft zu setzen.

(Quelle: Konferenz der Landessportbünde)


  • Die Mitglieder der Konferenz der LSB vor Tagungsbeginn in Bremen. Foto: LSB Bremen
    Die Mitglieder der Konferenz der LSB vor Tagungsbeginn in Bremen. Foto: LSB Bremen