Laufen verbindet – mit „Run up“ in die neue Laufsaison starten

Laufen kann jeder! Detlef Kuhlmann, Professor für Sportwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover, über die Vorteile des Laufens und die Geschichte der Bewegung.

Am 29. März beginnt die Laufsaison mit dem sogenannten "Run up". Foto: picture-alliance
Am 29. März beginnt die Laufsaison mit dem sogenannten "Run up". Foto: picture-alliance

Die moderne Laufbewegung in Deutschland ist in die Jahre gekommen. Im Herbst 2013 wurde der 50. Geburtstag gefeiert. Dieses Alter sieht man ihr jedoch nicht. Auch im 51. Lebensjahr wird munter weiter gelaufen. Die andauernde Laufbewegung ist längst zu einer ausdauernden Langzeitbewegung geworden. Dabei scheint sie sich selbst jung zu halten, zeigt sich innovativ und trendy, verfeinert Bewährtes und besinnt sich stets auf die Ursprungsidee, die ihr die Gründungsväter (auch aus dem damaligen Deutschen Sportbund!) in die Geburtsurkunde geschrieben haben: Laufen kann jeder! Also geht es um Laufangebote für alle! Jeder kann und soll sofort mitmachen! Laufen gilt als ein sogenanntes niedrigschwelliges Angebot und ermöglicht rasch individuelle Leistungsfortschritte. Man muss nur lange genug mitlaufen! Wer wollte da nicht Teil der Laufbewegung sein und sie auf dem Weg in Richtung 100 Jahre begleiten?

Apropos 100 Jahre – bis die Laufbewegung so alt sein wird, wird sich vieles verändert haben, was wir heute noch nicht im Blick haben können. Aber aus heutiger Sicht lässt sich gut erkennen, wie sich die Laufbewegung in den letzten 50 Jahren selbst ständig reformiert hat: Vom Waldlauf zum Citymarathon, von der Stoppuhr zur Chip-Zeitmessung, von der Pulsuhr zum App. etc. etc. Die Angebote bei offiziellen Laufevents sind breiter geworden. Wer einen Marathon anbietet, hat meist kürzere Strecken mit im Programm. Wem der ganze Marathon allein zu lang ist, kann ein kürzeres Teilstück in einer Staffel laufen. Und was die Streckenbeschaffenheit angeht, erleben wir derzeit eine neue Welle von Events, die den traditionellen Querfeldeinlauf (englisch Cross Country) ausweiten: „StrongmanRun“, „Spartan Race“ und „Urbanian run“ sind neuartige Hindernisläufe mit allerhand künstlich aufgebauten Kriech- und Kletterelementen, die das sture Geradeauslaufen bereichern sollen.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband, der für das Laufen, Walking und Nordic-Walking zuständige Fachverband in Deutschland, koordiniert im Verbund mit seinen Landesverbänden das saisonale Laufangebot und versteht sich dabei auch als Impulsgeber, damit neue Interessierte zum Laufen finden, und alle, die schon dabei sind, auch längerfristig dabei bleiben. Da passt es gut, dass am kommenden Wochenende das „run up“ 2014 gestartet wird: Vom 29. März bis zum 27. April sind alle Sportvereine, Abteilungen, Gruppen, Teams, Lauftreffs etc. im ganzen Land aufgefordert, mit einem besonderen Event auf sich aufmerksam zu machen und sich Laufeinsteigern und Wiedereinsteigern zu öffnen. Eine nett gemeinte Einladung ist das allemal. Das Laufen in der Gruppe ermöglicht spezielle Bindungen, die es in dieser Form nirgendwo sonst gibt. Wie lautet doch eine Läuferweisheit aus den letzten 50 Jahren: „Wähle Dein Lauftempo stets so, dass Du Dich dabei unterhalten kannst!“ Laufen verbindet – man muss nur noch die passenden Gesprächsthemen finden.

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Am 29. März beginnt die Laufsaison mit dem sogenannten "Run up". Foto: picture-alliance
    Am 29. März beginnt die Laufsaison mit dem sogenannten "Run up". Foto: picture-alliance