Lebendige Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten von weltwärts im Sport

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des weltwärts-Programms diskutierten Freiwillige und Vertreter der Durchführungsorganisationen über Chancen und Grenzen von weltwärts im Sport

Von zwei weltwärts-Freiwilligen angeleitet kamen die Teilnehmer und Zuhörer nach der Diskussion in Bewegung. Foto: DOSB
Von zwei weltwärts-Freiwilligen angeleitet kamen die Teilnehmer und Zuhörer nach der Diskussion in Bewegung. Foto: DOSB

Am Samstag, den 15.September 2018 feierte der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sein 10-jähriges Bestehen. Begangen wurde das Jubiläum im Berliner Kongress Zentrum bcc mit einem umfangreichen Fachprogramm, einem Markt der Möglichkeiten sowie einem abschließenden Festakt.

Im Rahmen des Fachprogrammes veranstaltete der DOSB eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „weltwärts im Sport – Chancen und Grenzen“, um Freiwillige und politische Vertreter/innen über die Möglichkeiten des Sports in internationalen Freiwilligendiensten zu informieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Die Diskussionsrunde aus weltwärts-Freiwilligen und Vertretern/innen von Durchführungsorganisationen  hatte sich zum Ziel gesetzt, ein realistisches Bild von weltwärts im Sport zu zeichnen. Dabei wurde sowohl über den Wert des Sports im weltwärts-Programm, als auch über die Herausforderungen für die Freiwilligen vor Ort und über die Nachhaltigkeit von Sportprojekten diskutiert.

Das Panel setzte sich zusammen aus Silke Hansen (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ), Ingo Dansberg (ASC Göttingen von 1846 e.V.) und Susanne Gaerte (Deutscher Olympischer Sportbund). Als Freiwillige diskutierten Kenneth Wachata (Süd-Nord Freiwilliger aus Sambia) und Deborah Peters (Nord-Süd Freiwillige in Namibia). Komplettiert wurde die Runde durch Dominique Uwimana von der Partnerorganisation Association des Jeunes Sportifs de Kigali ESPERANCE aus Ruanda. Die Moderation der englischsprachigen Veranstaltung übernahm Detlef Dumon vom Weltrat für Sportwissenschaft und Leibeserziehung (ICSSPE).

Die Meinungen der Diskussionsteilnehmer/innen zu weltwärts im Sport

Dominique Uwimana unterstrich die Wichtigkeit der Eigeninitiativen von weltwärts-Freiwilligen: „In unserem Projekt der Kimisagara Youth League in Kigali, die von einem weltwärts-Freiwilligen ins Leben gerufen wurde, lernen die Spieler durch Fußball was Fairplay und ein friedliches Miteinander bedeutet.“   

Ingo Dansberg lobte die Ausweitung der weltwärts im Sport-Freiwilligen im Laufe der Zeit: „Wir haben 2008 mit sechs weltwärts im Sport-Freiwilligen angefangen, die alle nach Südafrika entsendet wurden. Dieses Jahr haben wir 76 Freiwillige in sechs verschiedene afrikanische Länder entsendet. Außerdem kam die Süd-Nord Komponente hinzu und wir dürfen derzeit 14 Süd-Nord Freiwillige hier in Deutschland begrüßen. Das sind tolle Entwicklungen.“

„Ohne den Sport wäre ich heute nicht hier in Deutschland. Die Wirkung des Sports, Leute zu verbinden ist außergewöhnlich“ sagte Kenneth Wachata, der sich derzeit beim USC Braunschweig als Süd-Nord Freiwilliger engagiert.

Deborah Peters schilderte ihre Erfahrungen als Nord-Süd Freiwillige bei Special Olympics Namibia: „Ich arbeitete mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zusammen. Das war nicht immer leicht, aber dadurch lernte ich geduldig zu sein. Es war eine tolle Erfahrung ein gemeinsames Sportteam aus Menschen mit und ohne körperlichen oder geistigen Einschränkungen zu trainieren.“

In der interaktiven Diskussionsrunde kamen auch die Meinungen der Saalgäste zur Sprache. Die Süd-Nord Freiwillige Sarah Mjyogedde Zawedde aus Uganda merkte an: „Sport hat mein Leben verändert. Sport eröffnet mir eine eigene Welt, in der ich den Stress und die Frustration hinter mir lassen kann. Durch Sport blicke ich über den eigenen Tellerrad.“

Ein weiterer Zuhörer aus Sambia fügte hinzu: „Sport hat mir beigebracht mit anderen zu kommunizieren. Durch Basketball komme ich mit Kindern und Jugendlichen in wertvollen Austausch und gebe meine Erfahrungen weiter“.        

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion leiteten zwei weltwärts im Sport-Freiwillige zwei kleine Spiele an, welche die Saalgäste aktiv in Bewegung brachten. Die Spiele vermittelten durch die Kombination aus körperlicher Bewegung und persönlicher Reflektion einen „lebendigen“ Eindruck der Potentiale des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit.

Über weltwärts im Sport

Im Jahr 2008 ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts vom BMZ ins Leben gerufen worden. Seitdem sind rund 35.000 junge Menschen ausgereist, um in einem Projekt in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder Ozeanien zu lernen und sich dort zu engagieren. Seit 2013 können auch junge Menschen aus den Partnerländern einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Deutschland absolvieren. Die Erfahrungen, die die Freiwilligen dabei sammeln, begleiten sie ein Leben lang und geben Impulse für ein globales Engagement, auch nach der Rückkehr.

Der DOSB engagiert sich durch weltwärts im Sport aktiv im entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. Seit 2015 kooperiert der DOSB mit dem ASC Göttingen von 1846 e.V. und entsendet Freiwillige nach Namibia und Ruanda. Die Projekte in denen die Freiwilligen eingesetzt werden, haben einen sportlichen Schwerpunkt. Die Freiwilligen unterstützen zum Beispiel die Organisation einer Fußball-Jugendliga in Ruanda oder agieren als Basketball- und Life Skills-Trainer in Namibia.

Allgemeine Informationen zu weltwärts gibt es unter www.weltwaerts.de, zu weltwärts im Sport unter www.ifwd-sport.de und www.freiwilligendienste-im-sport.de. Die Bewerbungsfrist für Freiwillige endet immer am 31.12. eines jeden Jahres.


  • Von zwei weltwärts-Freiwilligen angeleitet kamen die Teilnehmer und Zuhörer nach der Diskussion in Bewegung. Foto: DOSB
    Aktive Einheit
  • Angeregte Diskussion über weltwärts im Sport zwischen Podium und Gästen. Foto: DOSB
    Panel der Diskussion