Leichter Doppelzweier rudert zu Silber

Die erste Medaille für den Deutschen Ruderverband in Tokio: Jason Osborne und Jonathan Rommelmann haben Silber im leichten Männer-Doppelzweier geholt.

Jason Osborne (vorne) und Jonathan Rommelmann können es direkt nach dem Rennen noch nicht richtig fassen, die Silbermedaille gewonnen zu haben. Foto: TeamD/Philipp Reinhard
Jason Osborne (vorne) und Jonathan Rommelmann können es direkt nach dem Rennen noch nicht richtig fassen, die Silbermedaille gewonnen zu haben. Foto: TeamD/Philipp Reinhard

Es wurde der angekündigte Kampf zwischen Deutschland und Irland um olympisches Gold. Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV 1878 e.V./Crefelder RC) sind wie gewohnt stark vom Start losgefahren. Als führendes Boot vor Italien und Irland gingen sie auf die zweiten 500 m. Diese drei Boote konnten sich schon frühzeitig von der Konkurrenz lösen. Nach 1000 m lag das deutsche Boot weiter an Position eins, dicht dahinter die Iren. Italien hatte zu diesem Zeitpunkt schon zwei Sekunden Rückstand. Auf der dritten Teilstrecke erhöhten die Iren das Tempo und zogen mit den Deutschen gleich. Bug an Bug ging es auf die letzten 500 m. Noch war nichts entschieden. Mit einem Zwischenspurt bei 1750 m konnten die Iren sich dann mit einer halben Länge von Osborne und Rommelmann lösen. Das Duo versuchte dagegen zu halten, aber es hat nicht ganz gereicht. Am Ende belohnen sich die Deutschen nach einem ganz starken Auftritt mit der Silbermedaille – großer Jubel im Ziel.

„Ich kann es noch nicht so ganz fassen. Man merkt schon, dass hier ordentlich mehr Druck im Kessel ist bei der Veranstaltung. Ich habe versucht, das im Vorfeld so gut es geht klein zu halten und mir nicht so viel Druck zu machen. Wir wussten, dass wir gut in Form sind, wir wollten alles geben und vorne angreifen. Ich denke wir haben den Iren heute einiges für ihr Geld geboten. Und die hatten mit uns ganz schön zu kämpfen. Wir sind super zufrieden, sind ein All-Out-Rennen gefahren. Wir können uns nichts vorwerfen, mit einer Silbermedaille bei Olympia sowieso nicht“, freut sich Jonathan Rommelmann und Jason Osborne ergänzt. „Wir hatten das Ziel, die Iren zu schlagen, so sind wir auch in das Rennen gegangen. Bis auf die letzten 300 m waren wir gut dabei, sogar gleichauf. Das war unser bestes Rennen der Saison, wir haben auf den Punkt geliefert. Wir haben alles gegeben und den Iren das Leben schwer gemacht. Ich denke, damit können wir zufrieden sein. Später im Studio der Sportschau sagte Osborne. „Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren.“

Es ist die erste olympische Medaille für den Deutschen Ruderverband in dieser Bootsklasse. Damit haben die beiden sich in die Geschichtsbücher eingetragen. „Ich denke, darauf können wir stolz sein“, so Osborne. „Ein riesiges Dankeschön an unsere Trainerin Sabine Tschäge. Die Medaille ist auch ein großes Stück ihr Werk“, so Rommelmann. „Es war das allerbeste Rennen von den beiden. Die Iren sind einfach brutal stark, aber wir sind deutlich besser geworden. Der Abstand zu den anderen Booten war doch deutlich, das gibt es in dieser Bootsklasse eigentlich gar nicht. Es war ein Rennen auf Augenhöhe. Es gab keinen Punkt, an dem wir hätten mehr machen können“, freut sich Tschäge, die einzige Trainerin im DRV-Team.

(Quelle: DRV)


  • Jason Osborne (vorne) und Jonathan Rommelmann können es direkt nach dem Rennen noch nicht richtig fassen, die Silbermedaille gewonnen zu haben. Foto: TeamD/Philipp Reinhard
    Jason Osborne (vorne) und Jonathan Rommelmann können es direkt nach dem Rennen noch nicht richtig fassen, die Silbermedaille gewonnen zu haben. Foto: TeamD/Philipp Reinhard