Lernort Stadion: politische Bildung für Fußballfans

Das Lernzentrum im Umfeld des Vereins bietet bildungs- und politikfernen Jugendlichen für mehrere Wochen Workshops zum Berufseinstieg, Kommunikations- und Persönlichkeits- sowie Anti-Agressionstraining.

Lernzentren dieser Art gibt es bisher in den Stadien von Borussia Dortmund, SV Werder Bremen, VfL Bochum und Hertha BSC Berlin. Die beiden Stiftungen ermöglichen die Ausweitung der Idee auf insgesamt zwölf Standorte. Projektpartner der beiden Stiftungen ist das Fan-Projekt Bielefeld, das die eigenverantwortliche Organisation des Lernzentrums, das in Bielefeld „Stadionschule“ genannt wird, übernimmt. Durch die Ansiedlung der Lernzentren in einem Fußball-Stadion wird die hohe Identifikation mit dem jeweiligen Profiklub genutzt. Das übergeordnete Ziel im „Lernort Stadion“ ist die Weiterbildung der Jugendlichen in persönlicher, sozialer, beruflicher und gesell-schaftspolitischer Hinsicht. In Bielefeld werden die Jugendlichen verstärkt an Berufsbilder im Umfeld des Stadions herangeführt. Zudem bietet die Stadionschule Werkstätten zu Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus, in die Spieler und Vertreter der Arminia eingebunden werden. Zielgruppe sind neben Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis neun der Förder- und Hauptschulen vor allem fußballbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 26 Jahren, die über die Schule nicht mehr erreicht werden.

Die Lernzentren gehen auf eine Idee aus England zurück, wo Fußballklubs bereits seit den 90er-Jahren ihre Räumlichkeiten für Bildungsangebote zur Verfügung stellen. 2006 wurde das Konzept vom Fanprojekt Dortmund erstmals in Deutschland übernommen. Die Robert Bosch Stiftung griff diese Idee 2009 auf und unterstützte den Aufbau weiterer Lernzentren in Bochum, Bremen und Berlin. 2010 stieg die Bundesliga-Stiftung als weiterer Kooperationspartner ein. Auf Bielefeld werden bis Sommer 2011 Dresden und sechs weitere Standorte mit einer jährlichen Förderung von bis zu 50.000 Euro folgen.