Berlin kann vitaler werden und der Zusammenhalt wachsen, wenn Sport von einer schönen Nebensache gesellschaftlich und politisch zu einer Hauptsache wird. „Unsere Vision für Berlin ist die einer bewegten Stadt. Sie holt Sport in die Mitte von Kita und Schule, in die Mitte der Arbeitswelt und in die Mitte der Stadt“, schreiben Landessportbund-Präsident Thomas Härtel und LSB-Direktor Friedhard Teuffel in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“. „Es gibt zwei große Zukunftsfragen, die uns immer wieder begegnen: Wie schaffen wir eine gesunde Gesellschaft für alle? Und: Was hält unsere Gesellschaft noch zusammen? Wir finden, dass Sport darauf eine passende Antwort ist, weil er eine ungeheure Kraft besitzt, über die gerne geredet, die aber zu wenig entfesselt wird.“
Um diese Kraft wirken zu lassen, könnten in Kitas und Schulen tägliche Sportstunden stattfinden. „Weil Bewegung Bildung ist. Weil auch Denkleistungen besser werden durch Sport“, schreiben Härtel und Teuffel, „Lehrerinnen und Lehrer haben erzählt, wie viele Kinder nach dem ersten Lockdown zurück in die Schule gekommen sind: blass und mit Übergewicht.“ Diese Situation habe Corona nicht allein verursacht. Umso wichtiger sei es nun, Bewegungsmangel in allen Alters- und Lebenslagen entgegenzuwirken.
Es werde in Berlin viel über Mobilität geredet, aber diese Mobilität setzt Beweglichkeit der Menschen ebenso voraus wie Bewegungsflächen für alle. „Eine Metropole wie Berlin muss den Anspruch haben, Leuchttürme zu bauen. Attraktive, modellhafte Orte, die anziehen und ausstrahlen. Der Sportplatz auf einem Baumarkt ist eines der ersten Beispiele von kreativer Flächennutzung für Sport im Stadtraum“, schreibt die LSB-Doppelspitze, „Davon brauchen wir noch viel mehr. In Nachbarschaftsheimen, in Parks und öffentlichen Gebäuden, auch Wohlfühlräume, in denen sich ältere Menschen gerne und sicher bewegen, oder Familienspielplätze. Und nicht nur nebenbei auch neue Schwimmbäder.“
Auch gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft ist Sport ein geeignetes Mittel: „Sportvereine sind für uns soziale Heimat. Ein Lebensort, an dem alle ihren Platz finden können. Denn wo findet eigentlich noch Austausch statt, wo Verständigung? Die Vereine sind vielfältig und verbindend zugleich.“ Und ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten sie auch, weil sie demokratisch aufgebaut sind und ehrenamtlich Engagierte sich dort selbstwirksam einbringen können.
Um die Potenziale des Sports besser ausschöpfen zu können, sehen Härtel und Teuffel den Sport als Gesellschaftsthema zentral in der Senatskanzlei angesiedelt. So könne eine „ganzheitliche Bewegungspolitik für alle“ entstehen.
Hier geht es zum ausführlichen Text >>>
(Quelle: LSB Berlin)