LSB Hessen plant Fusion von Sportkreisen

Die Dachorganisation des organisierten Sports in Hessen, der Landessportbund

Hessen (lsb h), steht vor der möglicherweise wichtigsten Reform in ihrer

65-jährigen Geschichte.

 

Der Hauptausschuss des LSB will künftig Sportkreise zusammenlegen. Foto: picture-alliance
Der Hauptausschuss des LSB will künftig Sportkreise zusammenlegen. Foto: picture-alliance

Dabei sollen die derzeit 34 hessischen Sportkreise so fusioniert werden, dass ihre Fläche deckungsgleich mit der Fläche der politischen Gebietskörperschaften ist. Der Prozess soll bis September 2012 abschließend auf den Weg gebracht sein.

Die Voraussetzungen dazu sind gut, wie auf der Sitzung des Hauptausschusses, des zweithöchsten Entscheidungsgremiums des hessischen Sports, am Samstag in Frankfurt deutlich wurde. Hier diskutierten 120 Delegierte aus ganz Hessen nicht nur über die sogenannte „Regionalentwicklung des Sports im lsb h“, sondern auch über im Kontext zu betrachtende Themen wie Finanzen und Dezentralisierung von Aufgaben im Sport.

Aufgaben dezentral lösen

„Am Ende dieses Prozesse werden wir eine Sportorganisation haben, in der viele Aufgaben – mit Unterstützung des Landessportbundes – dezentral gelöst werden“, schilderte lsb h-Präsident Dr. Rolf Müller eine der Zielvorgaben. Müller nannte in diesem Zusammenhang beispielsweise die Themen „Schule und Sport“ oder „Gesundheit“. Die Kooperation mit Schulen, so der lsb h-Chef, sei in den Sportkreisen vor Ort sehr gut aufgehoben. Das liegt auf der Hand, sind es doch kurze Entscheidungswege und profunde Kenntnisse der spezifischen regionalen Situation, die maßgeblich den Erfolg der Zusammenarbeit bestimmen. 

Wichtigste Voraussetzung dazu ist der Zusammenschluss der Sportkreise, deren Gebiet noch nicht dem Gebiet der jeweiligen Gebietskörperschaft entspricht. Das gilt für 21 der derzeit 34 Sportkreise. In 16 dieser 21 Sportkreise wird bereits positiv über eine Fusion diskutiert. In Hanau, Schlüchtern und Gelnhausen, hier soll aus drei Kreisen ein Sportkreis werden, sind Gespräche im Gange. In den Sportkreisen Darmstadt und Dieburg, die ebenfalls zu einem Sportkreis zusammengefasst werden soll, wurde am Samstag Gesprächsbereitschaft signalisiert. Ein Umstand, der lsb h-Vizepräsidenten Rolf Hocke optimistisch stimmt. Hocke führte im letzten halben Jahr als Vorsitzender der Kommission „Regionalentwicklung“ unzählige Gespräche mit den 21 Sportkreisen und warb unermüdlich für die notwendigen Fusionen. Dabei war die Finanzausstattung des organisierten Sports ein wichtiges Thema.

Gestiegene Leistungen bei sinkenden Einnahmen

Auch hier steht der Landessportbund möglicherweise vor gravierenden Veränderungen. So bereitete der ausgeglichene Haushaltsabschluss der Sportorganisation in den vergangenen Jahren erhebliche Probleme. Gleichgebliebene, zum Teil gar gestiegene Leistungen für die Mitglieder bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen stellten lsb h-Vizepräsidenten und Finanzexperten Helmut Meister vor schwierige Aufgaben. An eine angemessene Rücklagenbildung war dabei nicht zu denken.

Inwieweit vor diesem Hintergrund die Mittelverteilung innerhalb der Sportorganisation – je 38,5 Prozent fließen an Sportkreis und Sportverbände und 23 Prozent an den Landessportbund – verändert werden muss, wird sich zeigen. Dies ist jedenfalls die Auffassung der von Stefan Reuß geleiteten Finanzkommission. Letztlich, und waren sich die Delegierten einig, ist dabei eines wichtig. Und das ist dauerhafte Absicherung der Arbeit des Landessportbundes Hessen.

(Quelle: LSB Hessen)


  • Der Hauptausschuss des LSB will künftig Sportkreise zusammenlegen. Foto: picture-alliance
    Der Hauptausschuss des LSB will künftig Sportkreise zusammenlegen. Foto: picture-alliance