LSB-Inklusionspreis in Niedersachsen

Der LandesSportBund Niedersachsen hat die TSG Hatten-Sandkrug mit dem „Inklusionspreis 2017“ ausgezeichnet. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Handicap Kickers Hannover und der SCW Göttingen von 1913. Beteiligt hatten sich 34 Vereine. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Foto: LandesSportBund Niedersachsen
Foto: LandesSportBund Niedersachsen

Engagementförderung für alle Vereinsmitglieder, barrierefreie Sportstätten, Einstellung Partizipation und Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung, Netzwerkarbeit und inklusive Trainingsarbeit: Diese und weitere Aktivitäten hat der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen in diesem Jahr mit dem LSB-Inklusionspreis ausgezeichnet. Der LSB-Inklusionspreis für den Sport in Niedersachsen prämiert vorbildliche Praxisbeispiele von Sportvereinen, will weitere Vereine zum Nachmachen einladen und Impulse für mehr Inklusion im organisierten Sport geben. Schauen Sie hier den Opens external link in new windowFilm zum Inklusionspreis an:

Die Gewinner 2017:

Platz 1 TSG Hatten-Sandkrug

Die TSG Hatten-Sandkrug ist der größte Mehrspartenverein im Landkreis Oldenburg mit 3000 Mitgliedern und bietet schon seit einiger Zeit inklusive Sportangebote an. Ein wichtiger Baustein dafür ist der Neubau einer barrierefreien Sportstätte, die 2016 eingeweiht worden ist. Reguläre, bestehende Sportangebote wie Zumba, Futsal, Psychomotorik, Tischtennis werden stetig inklusiv ausgebaut, neue inklusive Sportgruppen kommen dazu. Es finden zahlreiche vertraglich abgesicherte Kooperationen mit Förderschulen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Therapieeinrichtungen statt. Menschen mit Behinderung werden befragt und dürfen über das Sportangebot mitbestimmen. Der Verein organisiert große inklusive Sportveranstaltungen wie etwa den Sportivationstag des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen. Zwei Arbeitsplätze im Verein sind aktuell von Menschen mit Behinderung besetzt (Büro und Hausmeistertätigkeit). Der Verein ist Kooperationspartner, die  Übungsleiter werden permanent fortgebildet. Aktuell engagiert sich der Verein beim Aufbau eines lokalen Netzwerkes. Weblink: www.tsg-hatten-sandkrug.de 

 

Platz 2 Handicap Kickers Hannover

Das wöchentliche Angebot der Handicap Kickers Hannover (HaKis) spricht Kinder und Jugendliche ohne und mit Behinderung jeglicher Art an, die Spaß am Fußballspielen haben. Spieler, Trainer, Eltern, Partner und Förderer bilden ein Team: Ganz gleich, ob Beeinträchtigungen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene,– jeder ist eingeladen, mitzumachen. Zugrunde liegt ein Konzept, das operative Aufgabenpakete bewusst vom Vorstandsteam abzieht und auf Personen im gesamten Verein verteilt, um passgenaue Engagementmöglichkeiten für ALLE zu schaffen: Eine Freiwilligenmanagerin kümmert sich  um die Belange der Freiweilligen, es wurden Aufgabenprofile und Leitfäden für diverse Freiwilligentätigkeiten in Leichter Sprache erstellt. Außerdem wurden ‚Talentkarten‘ erstellt, auf der sich Mitglieder eintragen können, die sich im Verein einbringen wollen. Eine weitere Maßnahme zur Ausweitung der inklusiven Strukturen innerhalb des Vereins bezieht sich auf die Managementebene und ist die Einführung so genannter ‚Offener Vorstandssitzungen‘. Die Partizipation und Miteinbeziehung aller Vereinsmitglieder in die unterschiedlichen Prozesse, gelingt insbesondere durch das neue Sitzungsformat.

Weblink: https://handicap-kickers.de/

 

Platz 3 SCW Göttingen von 1913

Die Tischtennisabteilung des Vereins ist bereits seit rund 20 Jahren barrierefrei zugänglich und bietet inklusives Training für Menschen mit und ohne Behinderung an. Unter den Trainern sind auch solche mit Behinderung. Die Abteilung kooperiert viel zahlreichen Institutionen, u.a. Schulen,  den Göttinger Werkstätten sowie der Universitätsmedizin Göttingen. Hier bietet der Verein u.a. Projekttage für SchülerInnen an, welche auch der Sensibilisierung für den Sport mit Menschen mit Behinderung dienen.

Seit 2012 besteht im Verein der „grenzenlose“ Tischtennislehrgang als Modellprojekt des Vereins mit der gemeinnützigen GmbH „sport grenzenlos“: Bei diesen Veranstaltungen organisiert das Team gemeinsam mit prominenten Botschaftern vielfältige Aktionen und Projekte um die Begeisterung für den inklusiven Sport weiter zu entfachen. So trainieren z.B. Spieler der Nationalmannschaften des Deutschen Tischtennis Verbandes und des Deutschen Behindertensportverbandes zusammen. Das nachhaltige, inklusive Tischtennisprojekt „sport grenzenlos“ unter der Federführung des zweifachen paralympischen Goldmedaillengewinners Holger Nikelis  ist mittlerweile über die Grenzen Niedersachsens bekannt und wird auch von der Stiftung „Aktion Mensch“ gefördert.

http://www.scwgoettingen.de/

 

 Quelle: LSB Niedersachsen

 

 


  • Foto: LandesSportBund Niedersachsen
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