Der LandesSportBund Niedersachsen hat den Verein Blau-Weiss Buchholz mit dem „Inklusionspreis 2016“ ausgezeichnet. Den zweiten und dritten Platz belegten der TV Dinklage von 1904 und der Turn-Klubb zu Hannover. 32 Vereine hatten sich an dem Wettbewerb des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen um den diesjährigen Inklusionspreis beworben.
Die Preisträger
Blau-Weiss Buchholz e.V
Der Sportverein ist im Landkreis Harburg seit 2006 Vorreiter für Inklusion und volle Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Damals entstand das barrierefreie Blau-Weiss Sportzentrum. Die Erweiterung 2010 umfasste auch den Bau der 6300 qm großen „Integrativen Anlage für Menschen mit und ohne Behinderungen“. Das Pilotprojekt verfügt über zehn Sport- und Spielgeräte und eine asphaltierte 240-Meter-Rundstrecke. Das Land Niedersachsen förderte 40% der Gesamtkosten von 380.000 €. Für die Umsetzung inklusiver Sportangebote bestehen zahlreiche Kooperationen. Der Verein ist Organisator des jährlichen „Tag der Begegnung“ des Inklusionsbeirates der Stadt Buchholz. Ebenso richtet er den „Sportivationstag“ des Behindertensportverbandes aus. Menschen mit Behinderung arbeiten als Übungsleiter, Abteilungsleiter oder sind als Schiedsrichter tätig. Es bestehen Rollstuhlgruppen für Kinder und Jugendliche sowie Breitensportangebote für Menschen mit schwersten Behinderungen, die alle auch inklusiv besucht werden. Zwei Rollstuhlbasketball-Mannschaften spielen in der Landes- bzw. Oberliga.
TV Dinklage von 1904 e.V.
2015 hat der Verein das Projekt „Dinklusiv-Freizeit gemeinsam leben“ im Rahmen von Projektes „Lingen integriert natürlich alle Sportler (LinaS)“ will der Verein nachhaltige Sport- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen barrierefrei initiieren und professionell begleiten. Dies geschieht gemeinsam mit anderen örtlichen Vereinen, Verbänden und sozialen Netzwerken. Die bestehenden Angeboten wie z.B. das inklusivee Schießtraining des Schützenbundes in seiner barrierefreien Schützenhalle, die inklusive Fußballmannschaft für Kinder und Jugendliche, das Kinderturnen für Kinder mit und ohne Förderbedarf sowie der E-Ball Sport sollen ausgebaut werden.
Turn-Klubb zu Hannover e.V.
Der Turn-Klubb zu Hannover baut derzeit ein neues Bewegungszentrum mit Gymnastikräumen und einer Halle für das TKH-Gesundheitsstudio, in dem ein inklusives Konzept mit Blinden erprobt werden soll. Der TKH bietet seit fast 20 Jahren Judo für Blinde, Sehbehinderte und Sehende im Landesbildungszentrum für Blinde an, welche von einem blinden Übungsleiter durchgeführt werden. Diese Erfahrungen führten dazu, auch den Gesundheitssport im Verein für diese Zielgruppe inklusiv nutzbar zu machen. Zurzeit gibt es keine Fitnessstudios in Hannover, die blindengerecht und inklusiv nutzbar sind. Ziel auf lange Sicht soll sein, Menschen mit (Seh-) Behinderung eine weitgehend selbstständige Nutzung des neuen Gesundheitsstudios und Bewegungszentrums zu ermöglichen. Es bestehen zahlreiche Kooperationen mit Einrichtungen der Behindertenhilfe, Stadt, Kommunen, Vereinen, Verbänden und den zuständigen Ministerien.
LSB-Inklusionspreis
Der LSB zeichnet seit 2014 Vereine mit dem Inklusionspreis aus, die sich aktiv und nachhaltig für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in ihrem Verein einsetzen und insbesondere die gemeinsame (inklusive) Vereinsarbeit fördern. Der Preis ist mit einer Gesamtprämie von 10.000 Euro dotiert. Preisträger 2015 waren der Golfclub Lilienthal, SV Vorwärts Nordhorn 1919 und der Sport- und Freizeitclub Harz-Weser 1982.
Jury
Die Auswahl der Preisträger haben vorgenommen: Der Niedersächsische Sportminister Boris Pistorius, die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Petra Wontorra, LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Niedersachsen Birgit Eckhardt, der Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen Karl Finke und der Präsident des Gehörlosen-Sportverbandes Niedersachsen Peter Fiebiger
Quelle: LSB Niedersachsen