Marathonläufe auf der Insel Helgoland und im Darmstädter Knast

In den nächsten Wochen und Monaten erobern wieder die Läuferinnen und Läufer die Innenstädte und andere Laufstrecken in landschaftlich schöner Umgebung.

Der Frühling bringt die Läufer und Läuferinnen zurück. Copyright: picture-alliance
Der Frühling bringt die Läufer und Läuferinnen zurück. Copyright: picture-alliance

Frühjahr und Herbst gelten als die Hauptsaison für die großen City-Marathons hierzulande. Nach den Saisonauftakt-Marathonveranstaltungen in Kiel (21. Februar), in Freiburg (29. März) und in Leipzig (19. April) folgt am letzten Aprilsonntag (26.) der Lauf über 42,195 km in Hamburg, der mit zuletzt 15.782 Zieleinläufen die Nummer zwei in Deutschland ist nach dem Berlin-Marathon, der in diesem Jahr wegen der Bundestagswahl um eine Woche vorverlegt wurde auf den 20. September und bei dem im Jahre 2008 insgesamt 48.713 Männer und Frauen teilgenommen hatten. Diesmal dürften es kaum weniger werden; die Veranstalter von SCC Running (SCC Berlin) rechnen erneut damit, dass der Marathon schon einige Monate vorher „ausverkauft“ ist.

Dabei hat es in den letzten Jahren einen deutlichen Trend hin zu kürzeren Distanzen gegeben, was die Wettkampfgewohnheiten der Läuferinnen und Läufer angeht: „Marathon, so hat man den Eindruck, ist bei manchen Läufen nur noch die Verpackung für einen Halbmarathon, immer häufiger sogar für einen ganzen Strauß von Wettbewerben“, analysiert Manfred Steffny, seit über 30 Jahren Herausgeber und Chefredakteur des Laufmagazins „Spiridon“ und selbst einst Olympiateilnehmer (in Mexiko 1968 und München 1972) über die Marathondistanz. Die deutlichsten Gewinne mit Zuwächsen von über 25% konnten im letzten Jahr die „selbstständigen“ Halbmarathonläufe in Stuttgart (Stuttgarter Zeitung Lauf), in Köln (Erlebnis Halbmarathon) und in Berlin (Mercedes Benz Halbmarathon) erzielen, während beispielsweise der neue Halbmarathon in Darmstadt gleich bei seiner Premiere im letzten Herbst über 2.500 Finisher verbuchte. Bei etlichen anderen Marathonläufen hat es dagegen deutliche Verschiebungen von der ganzen auf die halbe Distanz gegeben.

Bei der Vielzahl von Läufen mit unterschiedlichen Distanzen, Streckenprofilen und anderen Attraktionen hat die Läufer-Klientel im Grunde Woche für Woche die Qual der Wahl, sich für einen Wettbewerb von mehreren zu entscheiden: Wer beispielsweise den Hamburg-Marathon schon kennt, kann am gleichen Sonntag im April auch stattdessen in Bonn laufen oder sich beim 12. Renta Oberelbe-Marathon nach Dresden aufmachen. Eine Woche später am 3. Mai sind Starts beim 19. TUIfly Marathon in Hannover und beim Metro-Group Marathon in Düsseldorf möglich. Beim 12. Gerolsteiner Helgoland Marathon am 9. Mai müssen vier Runden auf schmalen Wirtschaftswegen der nördlichsten deutschen Insel gelaufen werden, beim 3. Darmstädter Knastmarathon am 17. Mai sind es dagegen 24 Runden auf dem „geschlossenen Gelände“ der Justizvollzugsanstalt. Bei beiden Läufen werden jedoch (auch aus Sicherheitsgründen) nicht mehr als 200 Teilnehmer erwartet bzw. zugelassen.

Was Deutschlands schönste Landschaftsläufe mit den sogenannten „krummen Distanzen“ anbelangt, erfreuen sich mindestens diese zwei nach wie vor größter Beliebtheit: Der 37. GutsMuths Rennsteiglauf am 16. Mai, der mit dem Slogan „Europas größter Cross durch den Naturpark Thüringer Wald“ wirbt und Distanzen von 72,7 km, 43,5 km und über 21,1 km anbietet, hat jetzt schon über 10.000 Anmeldungen vorliegen, während der 38. Hermannslauf von Detmold nach Bielefeld durch den Teutoburger Wald über 31,1 km am 26. April sein Anmeldeportal sogar schon vor Wochen schließen musste, nachdem die Höchstkapazität von 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreicht worden war.


  • Der Frühling bringt die Läufer und Läuferinnen zurück. Copyright: picture-alliance
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