Markus Rehm startet bei Leichtathletik-DM in Ulm

In einem gemeinsamen Gespräch haben sich der Deutsche Behinderten-Sportverband und der Deutsche Leichtathletik-Verband über die Vorgehensweise geeinigt.

Markus Rehm kann unter Vorbehalt bei der Leichtathletik DM starten. Foto: picture-alliance
Markus Rehm kann unter Vorbehalt bei der Leichtathletik DM starten. Foto: picture-alliance

Paralympics-Sieger Markus Rehm kann bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm (25. - 27.7.) im Weitsprung starten. Dies teilten Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Behinderten-Sportverband (DBS), und Gerhard Janetzky, Inklusionsbeauftragter des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), am Mittwoch mit. In einem gemeinsamen Gespräch wurde Einigung über die Vorgehensweise bei der Starterlaubnis behinderter Athleten/innen mit Beinprothesen bei DLV-Veranstaltungen erzielt. 

In einer Voruntersuchung durch unabhängige Wissenschaftler unter Einbeziehung von Vertretern des DBS, DLV und des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), soll geklärt werden, ob aus objektiv messbaren Werten wie Anlaufgeschwindigkeit und Absprungwinkel beim Weitsprung eine Gesetzmäßigkeit abgeleitet werden kann, die die Gleichheit der Leistungen sicherstellt. Sollte die Arbeitsgruppe dies bejahen, würden Gespräche mit Prothesenherstellern geführt werden, "genormte" Prothesen (in Bezug auf Material, Krümmung) zu entwickeln, die dann, mit einer Kennzeichnung versehen, den lokalen Kampfrichtern die Startberechtigung des behinderten Athleten anzeigen. Erste Erkenntnisse erhofft sich der DLV von der biomechanischen Leistungsdiagnostik während der DM in Ulm.

"Dies ist ein wichtiger Schritt, um von der Einzelfallbetrachtung, die immer rückwärts gerichtet ist, Rechtssicherheit und Fairplay für die Zukunft  zu gewährleisten", sagte Janetzky, der im DLV zuständige Präsidiumsbeauftragte für Inklusion. Bis zur Klärung dieser Angelegenheit wird die Starterlaubnis im Sinne der betroffenen Athleten grundsätzlich erteilt, sofern sowohl die entsprechenden Wettbewerbsqualifikationen des DLV als auch die Regularien des DBS und des IPC eingehalten werden. Markus Rehm kann somit nach Erfüllen der oben genannten Voraussetzungen bei der DM in Ulm starten. Die Wertung erfolgt unter Vorbehalt, da bis zur DM in Ulm nicht geklärt sein wird, ob Prothesen einen Vorteil gewähren oder nicht. Dies sieht auch DLV-Athletensprecher Nils Winter, Vize-Hallen-Europameister im Weitsprung 2009, so: "Wir freuen uns, wenn Markus Rehm bei der DM startet. Solange aber nicht geklärt ist, ob Prothesen einen Wettbewerbs-Vorteil bringen oder nicht, sollte die Wertung unter Vorbehalt vorgenommen werden."

Quelle: Deutscher Leichtathletik-Verband


  • Markus Rehm kann unter Vorbehalt bei der Leichtathletik DM starten. Foto: picture-alliance
    Markus Rehm kann unter Vorbehalt bei der Leichtathletik DM starten. Foto: picture-alliance