Matthias Steiner in Hoyerswerda beim Adventssportfest

"Mit Sport groß werden" heißt das Projekt des Sportclub (SC) Hoyerswerda, das neben dem 3. Platz auch den Publikumspreis im Rahmen des Wettbewerbs "Zeit für Bewegung! Partnerschaften für Familien in der Kommune" gewonnen hat. Die Urkunde überbrachte der Schirmherr und Olympiasieger Matthias Steiner höchst persönlich.

"Da seid Ihr aber ein großes Unternehmen", staunt Matthias Steiner über die Organisation von mehr als 20 Sportarten unter dem Dach des Vereins. Gerade haben er und eine kleine Abordnung des DOSB sich einen Ausschnitt des Imagefilmes des SC Hoyerswerda aus dem Jahr 2013 angeschaut. Der Neujahrslauf war zu sehen, die Abteilung Leichtathletik, das Beachvolleyball-Turnier, die Bogenschützen, Tennisspieler und die Triathleten vom KnappenMan. Und immer wieder die vielen Kinder, die den größten Mitgliederanteil im Verein stellen. "Wir holen die schwangeren Muttis zu uns und dann versuchen wir, sie und die Kinder zu halten", erklärt SC-Geschäftsführerin Daniela Fünfstück und betont auch die soziale Komponente des gemeinsamen Trainings über Alters- und Sportartgrenzen hinaus. Ein Beispiel für den Zusammenhalt der SC-Gemeinschaft ist auch der Gewinn des Publikumspreises, der schließlich Matthias Steiner nach Hoyerswerda gelotst hat.

590 Klicks verhalfen zum Sieg

590 Klicks waren nötig, um 19 Prozent Stimmanteil am Online-Voting des Wettbewerbes zu erzielen und so das Projekt "Mit Sport groß werden" zum Publikumsliebling zu machen. Der Besuch des Olympiasiegers im Gewichtheben von 2008 war an diesen Sieg geknüpft. Und die Sportler versuchen, im lockeren Gespräch ihre Chance zu nutzen. "Wir werden jetzt wahrgenommen. Sie können unsere Idee weiter tragen", bittet Präsidiumsmitglied und Schatzmeister Michael Malz die Gäste. Preisgelder seien in der Sportgemeinschaft schnell angelegt, sagt Malz und unterstützt die Wortmeldung von TKC-Geschäftsführerin Kerstin Hanisch. Sie sprach zuvor über den schweren Stand der Wirtschaft in einer schrumpfenden Stadt wie Hoyerswerda und die damit zusammenhängenden Probleme im Sponsoring. Hanisch hob den Verbund innerhalb einer Kommune hervor, der notwendig ist, um die Aufgaben überhaupt zu stemmen. Behutsam bat sie die Gesprächspartner, bei Gelegenheit Möglichkeiten für Finanzhilfen für den SC auszuloten. Zwar käme das Anliegen im Prinzip zu spät, denn bei Günther Jauch sei er schon gewesen, bedauert Matthias Steiner, verspricht aber, den Sportclub Hoyerswerda für den Fall der Fälle im Hinterkopf zu behalten.

Steiner begeistert von der lückenlosen Betreuung im Verein

"Was Sie hier betreiben, ist Prävention", findet der erfolgreiche Leistungssportler und schwärmt: "Die lückenlose Betreuung begeistert mich." Einen Eindruck von der generationsübergreifenden Arbeit bekommt Matthias Steiner beim "Adventssportfest für die ganze Familie". Hier wird auch deutlich, was Daniela Fünfstück meint, wenn sie von einem Vereinsheim spricht, in dem die ganze Familie praktisch gleichzeitig Sport machen kann. Und wenn sie erklärt, dass der Sportclub die Herausforderungen der Demografie löst, indem er sich selbst hilft und seinen Nachwuchs selber "bastelt". "Der DOSB steht nicht nur für den Leistungs-, sondern auch für den Breitensport", sagt Matthias Steiner und unterstreicht: "Der Schwerpunkt unserer Arbeit müssen die Kinder sein. Sie haben keine eigene Stimme."

(Quelle: Lausitzer Rundschau/Mandy Decker)