Ministerium kürzt Mittel bei Jugend- und Familiensport

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will seine Sportfördermittel auch im kommenden Jahr um weitere 300.000 Euro abbauen.

Die Bundesregierung will beim Jugend- und Familiensport sparen. Copyright: picture-alliance
Die Bundesregierung will beim Jugend- und Familiensport sparen. Copyright: picture-alliance

Nur mit Zähneknirschen billigten im Bundestags-Sportausschuss die Koalitionsfraktionen die Ansätze im Etatentwurf, die sich von 6,568 Millionen Euro im Jahr 2006 auf nunmehr 5,923 Millionen Euro vermindern sollen. Im Beschluss heißt es, es seien vor der Schlussabstimmung im Parlament noch einige offene Punkte mit den Berichterstattern des Haushaltsausschusses zu besprechen und Nachbesserungen zu empfehlen. Bündnis 90/Die Grünen stimmten gegen die Mittelkürzung; FDP und Die Linke enthielten sich der Stimme. 

Nach den Etatsätzen, wie sie vom Bundeskabinett genehmigt wurden, soll  die Deutsche Sportjugend im kommenden Jahr 2,71 Millionen Euro zugewiesen bekommen, wie im Vorjahr 1,31 Millionen Euro für die Geschäftsstelle und nunmehr 1,4 Millionen Euro für Mitgliedsverbände und Projekte. Unverändert sollen 1,1 Millionen Euro in die internationale Jugendarbeit des Sports fließen; das Deutsch-Französische Jugendwerk (450.000 Euro) und das 1993 gegründete Deutsch-Polnische Jugendwerk (155.000 Euro) werden genauso wenig unter Streichungen zu leiden haben. Allerdings sollen die Mittel für die „Sportliche Jugendbildung“, einem Projekt des Kinder- und Jugendplans des Bundes, von 627.000 Euro im laufenden Jahr auf 492.000 gekürzt werden. Auch die Förderung des Dienstsports für 40.000 Zivildienstleistende wird von 8.000 auf 6.000 Euro zurückgefahren.  

Gänzlich gestrichen wurden Mittel für die Position „Aufwendungen für Sport im Gleichstellungsbereich“ (2007: 102.000 Euro). Und „Aufwendungen für Bewegung, Spiel und Sport im Alter“ (2006: 31.000 Euro) soll 2008 ein so genannter Leertitel werden. Das kritisierte der Bündnis-Grüne Winfried Hermann: „Es ist ein Wahnsinn, diese Mittel für Senioren abzubauen.“ Überdies beanstandete er, dass für „Fankulturen gegen Rassismus“ nach wie vor lediglich 50.000 Euro fließen sollen: „Rassismus und Gewalt sind in den Stadien an der Tagesordnung. Es ist ein Witz, eine solche Minisumme anzubieten. Überhaupt sind das doch alles Beträge, die schon eine mittlere Großstadt bereitstellt.“


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