Mit „Fit am Ball“ gegen Bewegungsmangel und falsche Ernährung

Nach wissenschaftlichen Untersuchungen hat jedes sechste Kind in Deutschland Übergewicht. Um der Fettleibigkeit vorzubeugen, haben die Deutsche Sporthochschule Köln und der Kartoffel-Chips Hersteller Intersnack die Aktion „Fit am Ball“ initiiert. Nach der ersten Phase in Köln startet „Fit am Ball“ jetzt in Nordrhein-Westfalen, im kommenden Jahr sollen 35.000 Schüler deutschlandweit daran teilnehmen.

 

Auch Fußballer Lukas Podolski unterstützt "Fit am Ball" (Foto: www.lukas-podolski.de)
Auch Fußballer Lukas Podolski unterstützt "Fit am Ball" (Foto: www.lukas-podolski.de)

Zielgruppe Kinder: Sporthochschule, Sponsor und Sportler kooperieren

 

Bisher waren etwa 700 Schüler aus den Klassen drei bis sechs an „Fit am Ball“ beteiligt. Die Initiative umfasste eine Ernährungsberatung und eine Doppelstunde zusätzlichen Sportunterricht mit Fußball sowie Koordinations- und Entspannungsübungen. 77 Prozent der Kinder wollen nach dieser Erfahrung noch mehr Sport treiben. Der neunjährige Jonathan Spicker war begeistert. „Wir haben sehr viel Sport getrieben, Fußball und viele Fangspiele. Und ich habe mehr Sportinteresse bekommen.“ Auch seine Mitschülerin Jana Ufer wurde durch das Projekt motiviert. „Ich bin davor Tanzen gegangen, ich habe auch Aerobic gemacht davor. Und seit ‚Fit am Ball‘ macht mir Sport auch mehr Spaß als davor.“

 

Das sportliche Konzept ist für Projektleiter Jürgen Buschmann aufgegangen, aber er sieht noch Schwächen bei der Ernährungsberatung. Denn Infoveranstaltungen gab es in der ersten Phase nur für die Multiplikatoren in der Lehrerfortbildung und bei einem eintägigen Kongress. In der neuen Projektphase soll die Ernährungsberatung nun in den Arbeitsgemeinschaften den Schülern direkt vermittelt werden. Projektziel ist es einerseits, Kinder und Jugendliche zu motivieren, mehr und vor allem lebenslang Sport zu treiben. „Der zweite wesentliche Baustein ist die Ernährung - und zwar die Wechselwirkung zwischen Ernährung und Bewegung, denn unsere wissenschaftlichen Untersuchungen beweisen eigentlich klar, dass Übergewicht mehrere Faktoren hat. Wenn man sich zu wenig bewegt, hat das eine größere Bedeutung als eine falsche oder zu umfangreiche Ernährung“, erklärte Buschmann.

 

Spitzensportler unterstützen „Fit am Ball“

 

Auch Spitzensportler unterstützen „Fit am Ball“. Eine Patin ist zum Beispiel Hockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald. Die 27-jährige Sportstudentin will selbst in die Schulen gehen und die Kinder über die Folgen von Bewegungsmangel und falscher Ernährung aufklären. „Ich kann als Vorbild dienen und eben den Kindern eine gehörige Portion Motivation mit auf den Weg geben, Sport zu treiben und sich zu bewegen.“ Die Spitzensportlerin hat sich auch mit der Thematik auseinandergesetzt. „Auf der Straße laufen deutlich mehr übergewichtige Kinder rum als früher. Das liegt einfach daran, dass viele mittlerweile viel Zeit vor dem Fernseher und vor dem Computer sitzen und sich dadurch weniger bewegen.“ Laut einer Studie bewegen sich Kinder fast nur noch soviel wie ein Büroangestellter, etwa 20 bis 25 Minuten am Tag. Für Marion Rodewald liegt die Ursache in der Wohlstandsgesellschaft, die zu wenig Bewegung und schlechte bzw. falsche Ernährung begünstigt.

 

Viele Fußballer unterstützen das Projekt ebenfalls. Von Trainer Otto Rehhagel über Weltmeisterin Silke Rottenberg bis hin zu den Bundesligisten Schalke 04 und 1. FC Köln. Und Kölns Nationalstürmer Lukas Podolski kennt das Problem aus eigener Erfahrung. „Ich merke dass selber, wenn ich mal drei Wochen im Urlaub bin, nehme ich direkt drei bis vier Kilo zu. Und dann komm ich zurück und bewege mich halt.“


  • Auch Fußballer Lukas Podolski unterstützt "Fit am Ball" (Foto: www.lukas-podolski.de)
    Auch Fußballer Lukas Podolski unterstützt "Fit am Ball" (Foto: www.lukas-podolski.de)